Eco's Aussagen aus dem Interview

marlene.siegl.uni-linz, 2. Juli 2014, 21:13

Im Rahmen der Frankfurter Buchmesse spricht Umberto Eco mit Norbert Bischofsberger über sein Buch „Die unendliche Liste“. Dabei möchte ich auf folgende Aussagen eingehen:

 

Aussage 1: "Was nun ist das Internet? Man könnte meinen es sei eine praktische Liste denn es enthält alle Webseiten zu einem gewissen Thema. Aber es ist auch potentiell unendlich, d.h. wenn jemand jede der Millionen der Seiten anklickt wären die ersten bereits wieder verschwunden und durch andere ersetzt wenn er am Ende angelangt wäre. Theoretisch kann man also bis in alle Unendlichkeit im Internet surfen." (Q1, 14:40 bis 15:15)

Durch diese Aussage von Umberto Eco wird die Unendlichkeit des Internets unterstrichen, es gibt wieder einen Anfang noch ein Ende. Kein Mensch wird diese schwindelerregende Fülle an Informationen, die im Internet angeboten wird jemals zur Gänze konsumieren können.  Ist das Internet eine praktische Liste, die alle Quellen zu einem gewissen Thema enthält?

Auch Umberto Eco „setzt sich diesem Schwindel aus“ und benutzt das Internet. Er vergleicht das Internet mit dem Auto, es kann tödlich sein, aber es kann auch sehr nützlich sein. Wenn man es braucht, sollte man es benutzen aber sich davon nicht abhängig machen lassen. In Verbindung mit Webkommunikation, könnte man meinen, dass es auch hier zahlreiche Möglichkeiten gibt – natürlich sind diese nicht unendlich viel, so wie die Anzahl der Webseiten im Internet. Menschen sollten es sinnvoll nutzen, sich aber keinesfalls davon abhängig machen. Ist man von einem Medium abhängig, läuft man Gefahr, dass im Falle einer Störung oder eines Defektes kein Weiterkommen möglich ist, da man sich zu sehr auf dieses Medium verlassen bzw. versteift hat. Außerdem läuft man Gefahr zur beiläufigen Kommunikation. Viele Menschen sind abhängig von ihrem Smartphone, verwenden es immer zu und bekommen gar nicht richtig mit, was um sie geschieht. Das verdeutlicht auch das folgende Video, das ich auf der Homepage von Zeitblüten gefunden habe.

Menschen sind ständig online und wollen immer zu erreichbar sein. Die Kommunikationstechnologie ermöglicht auch diese ständige Erreichbarkeit und stillt diesen Drang.

 

Aussage 2: „Rolande Bart sagte: Wenn andere nur Dinge sehen, entdeckt der Semiotiker den Sinn dahinter. Wenn Normalsterbliche jemanden sehen, bemerken sie vielleicht, dass er eine Jacke trägt. Der Semiotiker hingegen sieht zum Beispiel am Schnitt und der Beschaffenheit der Jacke, welcher modischen Strömung der Träger angehört.“ (Q1, 33:34 bis 34:01)

Hier kann ein Konnex zum in der Lehrveranstaltung „Der Code der Jugendlichen“ gefunden werden. Jugendliche oder andere „Gruppen“ kommunizieren in ihrer eigenen Sprache auf ihre eigene Art und Weise durch ihr besonderes Verhalten, die andere „Gruppen“ vielleicht nicht verstehen. So verhält es sich auch mit der Semiotik – Semiotiker sehen in gewissen Situationen oder auf ihrem Lebensweg andere Dinge als andere Menschen.

Umberto Eco sagt auch, das auch, dass sich die heutigen Jugendlichen der Semiotik bedienen, aber dabei vergessen die grundlegenden Aspekte der Philosophie zu diskutieren. Dabei stellt sich die (offene Frage) Wie kann das Gehirn die Welt erfassen?

 

Aussage 3: Wenn uns auf der Straße niemand anschauen oder ansprechen würde, wenn man uns isolierte, in einem grausamen Akt von Mobbing, stürben wir womöglich. Das Gegenüber ist also sehr wichtig für uns“. (Q1, 52:42 bis 52:55)

Umberto Eco sagte auch, dass wir uns über das Ausmaß an Kontakt definieren, den wir mit anderen haben. Dabei fallen mir sofort soziale Netzwerke wie zum Beispiel Facebook ein. Die Userinnen und User sind ständig online um mit anderen zu kommunizieren. Auch hier gibt es wieder eine Verbindung zur beiläufigen Kommunikation.

 

Quellen:

Q1: Sternstunde Philosophie: Umberto Eco, Url: https://www.youtube.com/watch?v=nHwjZf_tRCE, letzter Zugriff: 30.6.2014

Q2: Zeitblüten, I forgot my phone, Url: Q2: http://www.zeitblueten.com/news/digitale-abhaengigkeit, letzter Zugriff: 30.6.2014

 

2 comments :: Kommentieren

Video

marlene.siegl.uni-linz, 11. Juli 2014, 11:19

Leider hat das Einbetten des Videos vom Interview nicht funktioniert. Manchmal habe ich Probleme damit (auch mit dem Einbetten von Bildern) und manchmal funktioniert es auf Anhieb einwandfrei. Habe es auch schon mit unterschiedlichen Browsern versucht.

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Thomas.Hahn.Uni-Linz, 14. Juli 2014, 09:24

Hallo Marlene,

der Trick dabei ist, dass du es nicht mit HTTP sondern mit HTTPS einbindest. Dann gelingt jedes Video.

Schau dir einfach mal den Quelltext von meinem Video hier an.

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