eLearning
Donnerstag, 22. Januar 2004
Die Entwicklung von eLearning
Vom FERNUNTERRICHT zum ELEARNING:


Bevor man überhaupt von "eLearning" sprechen kann, muss zuerst der Weg vom Fernstudium und Fernunterricht bis hin zum elektronischen Lernen gegangen werden. Unsere heutige Form von eLearning hat viele Konzepte des Fernunterrichts übernommen.

Der Fernunterricht wurde vor ca. 10 Jahren an Schulen für Berufstätige eingeführt und ist mittlerweile im Schulunterrichtsgesetz für Berufstätige tief verankert.
In den letzten Jahren hat sich nun, ohne die Studien- oder Unterrichtsorganisation zu ändern,
eine elektronische Variante des "Open Distance Learnings" (ODL) entwickelt. Dabei handelt es sich um ein Austauschmedium als Lernplattform, die die Aufgabe des Lehrbriefes übernimmt.
Allerdings müssen noch :zusätzliche Dienste dazukommen:

ELearning ermöglicht den Austausch von Informationen der Schüler untereinander. Sogenannte :"Realtime-Phasen" ermöglichen den Lehrern ihre Schüler zu leiten und sie direkt zu kontaktieren. Es handelt sich um zeitsynchrone Phasen, wo Lehrer und Schüler "online" sein müssen.
Hierbei handelt es sich um einen der größten Vorteile des eLearnings: Über das Notebook ist eine "virtuelle Interaktion" aller Betroffenen möglich, ohne sich am gleichen Ort zu befinden.

Daraus ergab sich für den Begriff "Unterricht" eine NEUDEFINITION und daraus zwei Konsequenzen:


- eLearning hat wie der "normale Präsenzunterricht" auch Merkmale wie Curriculumplan oder einen neuen Lehrstoff, aber den Nachteil, dass der soziale Kontakt darunter leidet. Dennoch ist die neue Lehrmethode des eLearnings in Österreich anerkannt und wird in naher Zukunft fix in unseren Schulsystemen verankert sein.


- Mindeststandards müssen gesetzt werden:



MINDESTSTANDARDS für ELEARNING:

Es wird vorgeschlagen, den eLearning-Prozess aus drei Blickwinkeln zu betrachten:


- technischer Aspekt: welche Hard- und Software braucht man?

- lernorganisatorischer Aspekt: wie muss der Unterricht organisiert sein, damit er dem Präsenzunterricht so ähnlich wie möglich ist?

- didaktischer Aspekt: welche Lehrmethoden sind anzuwenden?




1. Technische Mindeststandards:

Alleine die Möglichkeit e-mails zu versenden reicht nicht, um eLearning zu „praktizieren“. Die Mindestvoraussetzung dafür ist ein elektronisches Forum, in dem die Schüler und Lehrer Nachrichten an eine bestimmte Gruppe senden können. In diesem Fall an die Schulklasse. Wichtig sind vor allem die Austauschprozesse in diesen elektronischen Foren, die eLearning ermöglichen.


Weitere technische Voraussetzungen für eLearning sind:

- „Free access“: Eine Client-Server-Hardwarestruktur, um die Vernetzung und die Einwahl von jedem möglichen Ort und unabhängig vom Zeitpunkt möglich zu machen.

- „Mailing lists“: Einrichtungen, um Nachrichten zu speichern und selektiv zugänglich zu machen

- Konfigurationen, um eine zeitsynchrone "Arbeitssitzung" aller Teilnehmer zu
ermöglichen, die sich wie bei einer Telefonkonferenz zuschalten können bzw. interaktiv in einem gemeinsamen "Webspace" zu arbeiten.

- „Autorensysteme“: Einrichtungen, um mit Text, Bild, Ton und bewegtem Bild (=Video; bei letzterem eine Frage der Hard- und Softwarekapazität) Lernsequenzen und Lektionen zusammenstellen zu können.

- die Möglichkeit, einzelnen Studenten Lektionen und Kurse selektiv zuzuweisen und ihren Lernfortschritt auch abfragen zu können (z.B. durch interaktiv bearbeitete Prüfungsfragen).




2. Lernorganisatorische Mindeststandards:


Ein wichtiges Kriterium ist hier der AUSTAUSCH
zwischen Lehrenden und Lernenden oder
zwischen den Schülern untereinander.

Alleine das "ins Netz stellen" der Informationen ist nicht ausreichend für den Lernerfolg des Systems. Die Schüler brauchen einen Antrieb, der sie dazu bringt die Neuigkeiten auf ihrem Notebook zu lesen und zu bearbeiten.


Notwendig dafür ist:

- eine aktive Aufforderung wie zum Beispiel ein regelmäßiger Newsletter. Von eLearning spricht man also nur dann, wenn das "virtuelle Unterrichtsmanagement" funktioniert. Dazu kann auch eine Sprachsequenz über das Internet, eine sogenannte
"Voice over IP-Vorrichtung", führen.

- „Teletutoring“: Auf guten Lernplattformen ist es möglich, dass Lehrende ihren Schülern in den Lernphasen helfen, wenn Spezialfragen vorliegen oder einer nicht mehr weiter weiß. Ein Nachteil könnte hier sein, dass der Lehrer nicht in der Lage sein könnte, alle Fragen sofort und sorgfältig zu beantworten, wie es im Präsenzunterricht möglich wäre. Ein Grund dafür könnte die Vielfalt der Schüler sein, oder ein Fehler auf seinem Notebook.

- ein definierter Plan, an dem sich die Schüler orientieren können.



3. Didaktische Mindeststandards:

Eine wichtige Komponente beim e-Learning betrifft die Abdeckung des Lernplanes
(Lehrplanes) mit elektronisch be- und verarbeitbarem Material in vielen Fachgegenständen.
Eine möglichst flächendeckende Gestaltung von Gegenständen mit guter Lernsoftware oder
guten Lernmaterialien bedeutet sehr viel Arbeit und ist in der fachdidaktischen Diskussion oft
nicht einfach zu lösen.


Trotzdem sollte ein eLearning-Modell 50% des Lehrstoffes mit Lehrmaterialien auf folgenden
EBENEN abdecken können:


- INTERAKTIVE LERNSOFTWARE: Mit dieser Software von einer CD-ROM oder aus dem Internet ist es möglich seine Lernschritte zu bearbeiten und sich über das Gelernte selbst zu überprüfen. Diese Lernsoftware ist in Lektionen und Lernschritte mit genauen Lernzielen eingeteilt.

- OPERATIVE SOFTWAREPRODUKTE zeigen mittels aktivem Tun, ob man den Stoff auch wirklich verstanden hat. Ein Beispiel dafür wäre das „Computeralgebrasystem (CAS)“. Dieses System konfrontiert die Lernenden ,z.B. im Fremdsprachenbereich, mit Situationen aus dem alltäglichen Leben, in denen sie, natürlich in der gelernten Fremdsprache, reagieren müssen.

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