Die Zukunft der Zeitung
Elisabeth.Klein.Uni-Sbg, 24. März 2011, 17:07
Wie wir bereits mehrmals in der Lehrveranstaltung gehört haben, gingen und gehen viele ExpertInnen, über kurz oder lang, von einem Verschwinden der Printmedien, vor allem der Tageszeitungen aus, zu Gunsten von neuen Informations- und Kommunikationstechnologiegen. Diese Prognosen, gab es bereits Anfang des 20. Jahrhunderts. Auch die Dokumentation "Richtung 2000" aus den 50er Jahren prophezeit den Untergang der Zeitungsverlage. Ebenso mit dem Thema auseinandergesetzt hat sich in ihrem Blog meine Kollegin Katharina Achleitner. Ihr zufolge wird sich in Zukunft vor allem das Überleben für kleinere Blätter immer schwieriger gestalten.
Ich sehe diesen Vorhersagen eher skeptisch ins Auge. Meiner Meinung nach, wird es auch in Zukunft Printmedien geben. Vor kurzem betrat ich wieder einmal den Laden "Press & More", in dem mir jedes Mal wieder bewusst wird, wie überwältigend groß das Angebot an Zeitungen und Zeitschriften ist. Natürlich haben sich die Gewohnheiten der KonsumentInnen in den letzten Jahren, vor allem durch die im Internet angebotene Informationsflut, drastisch geändert und die Verleger haben auf diese Nachfrage reagiert: heute hat auch die kleinste Wochenzeitung ein Online-Portal. Dennoch, erfreuen sich die Printversionen immer noch enormer Beliebtheit. Natürlich sind die Auflagen in den vergangenen Jahren gesunken, trotzdem kann ich mir kaum vorstellen, dass sich der Zeitungsmarkt in den kommenden Jahren derart verändern wird und zu einem Verschwinden des 4. Standes führt.
Langsamkeit und Tradition
Eine Ursache warum die Zeitungen aus dem Alltag der Menschen nicht weg zu kriegen sind, ist meiner Meinung nach der Faktor "Langsamkeit". Im hektischen Alltag kann heutzutage nichts mehr schnell genug gehen. Das Zeitunglesen bringt für mich ein Stück Langsamkeit, Tradition und Ruhe in den Alltag. Auch wenn es dieselben Informationen sind, macht es einen Unterschied, ob ich die neusten Nachrichten zwischen einer Seminararbeit und der Recherche für einen Artikel schnell im Internet verfolge oder ob ich bei einer Tasse Kaffee die Zeitung durchblättere.
menschliche Krisen verhindern eine Krise der Zeitung
Prof. Dr. Michael Haller sieht einen Grund für das Fortbestehen von Tageszeitungen in der Existenz von Krisen und Tragödien. Am 12. September 2001 (einen Tag nach 9/11) kletterte der Verkauf von überregionalen Zeitungen sprunghaft nach oben. Viele Zeitungen waren schnell ausverkauft. Haller betont vor allem die Bedeutung von journalistischen Leistungen und Analysen in Krieg- und Krisenzeiten, wenn bedrohliche Ereignisse sich überstürzen. So gesehen braucht man derzeit, in einer Zeit in der die Menschen selbst immer wieder für ihre Eigenen Krisen sorgen, keine Angst um Fortbestand des Zeitungswesens haben.
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