Viele Internet-Deals endeten als Misserfolg
franz.gruber.uni-linz, 14. Jänner 2014, 23:44
Viele Internet-Deals endeten als Misserfolg
Die Welt/10.04.2012
San Francisco - Der Kauf der Fotoplattform Instagram durch Facebook für eine Milliarde Dollar reiht sich in die Riege teurer Deals in der Internet-Branche ein, von denen bei weitem nicht alle ein Erfolg waren.
Als Paradebeispiel für gescheiterte Deals gilt das Zusammengehen von AOL und Time Warner im Jahr 2000. Damals, auf dem Höhepunkt der Internet-Euphorie übernahm der Online-Zugangsanbieter faktisch den altehrwürdigen Medien-Giganten für schwindelerregende 164 Milliarden Dollar.
Die als Hochzeit alter und neuer Medien gefeierte Fusion geriet zum Debakel: Die erwarteten Synergieeffekte blieben aus - und mit dem Platzen der Internet-Blase riss die Schwäche von AOL den Aktienkurs des gesamten Unternehmens in die Tiefe. AOL wurde erst zu einer Sparte degradiert und schließlich 2009 wieder eigenständig.
Wenig Erfolg hatte auch Medienmogul Rupert Murdoch mit dem Kauf des damals führenden Online-Netzwerks MySpace. Neben dem Kaufpreis von fast 600 Millionen Dollar steckte Murdochs News Corp. noch Hunderte Millionen Dollar mehr in den Ausbau der Plattform. Doch der agilere Herausforderer Facebook hängte MySpace immer weiter ab, der einstige Pionier führt jetzt ein Schattendasein, News Corp. überließ das Steuer einer Gruppe von Finanzinvestoren.
Manchmal dauert es auch Jahre, bis sich ein Milliarden-Zukauf auszuzahlen beginnt. Google blätterte 2006 rund 1,6 Milliarden Dollar für die Videoplattform YouTube hin, die noch lange danach ein Verlustgeschäft blieb. Inzwischen sieht der Internet-Konzern aber immer mehr Einnahmen durch Online-Werbung im Umfeld der Videos - und YouTube wird zum Brückenkopf für die Google-Pläne im Fernsehgeschäft. Bei manchen Riesenzukäufen wie der Übernahme von Skype durch Microsoft für 8,5 Milliarden Dollar muss sich der tatsächliche strategische Wert noch zeigen.
Milliarden für Unternehmenskauf
thomas.beredits.uni-linz, 29. Jänner 2014, 19:59
Solche Big Deals wie oben beschrieben gab es immer schon und wird es auch immer geben. Und die Idee oder die Motivation dahinter ist klar verständlich und nachvollziehbar. Sicher ist es unvorstellbar, dass 1,6 Milliarden für eine gratis online-Video-plattform rentabel bzw. sinnvoll ist. doch google kaufte nicht die gratis videos sondern die technische möglichkeit und vorallem den datenstamm um diese auszuwerten und an andere unternehmen zu verkaufen und so über umwege rentabel zu werden.
und das diese deals auch schief gehen können zeigt sich bei aol / time warner. meiner meinung nach war dies aber vorauszusehen, da diese beiden unternehmen keine gemeinsamkeiten haben sich nicht gegenseitig von nutzen sein können. jedoch war es für beide die letzte chance, vor allem aol kämpfte zu dieser trotzdem um da dasein am internet-markt.
die summen sind unvorstellbar und oft nicht nachvollziehbar. jedoch ist es für viele unternehmen eine einmalige chance und das große risiko gerechtfertigt. denn für einen positiven deal gibt es ein vielfaches an einnahmen.
franz.gruber.uni-linz, 29. Jänner 2014, 20:14
gebe dir vollkommen recht. manche firmen machen sich zuwenig gedanken um synergien oder sinnvolle erweiterung des eigenen produktportfolios. deshalb sind diese zukaufe auch oft ein flop