Aufgabe 1: Erfahrungen zur Klassifizierung

paul.lanzerstorfer.uni-linz, 4. November 2013, 09:15

In früheren Lehrveranstaltungen bekam ich schon folgende Quellen und Informationen zu E-Business-Geschäftsmodellen geliefert:

Klassifikation nach Rappa:

Hier wird ein Geschäftsmodell als Gesamtheit von 

- Nutzenversprechen

- Wertschöpfungsstruktur und

- Ertragsmodell

verstanden.

 

Rappa klassifiziert in folgende Ausprägungen:

- Brokerage Model (Vermittler, Makler): Es werden E-Business-Plattformen zur Verfügung gestellt, die Käufer und Verkäufer miteinander in Kontakt bringen. Das Ertragsmodell ist meist über Provisionen geregelt. Konkrete Beispiele hierfür wären ebay (Sub-Kategorie: Auction Broker), paypal (Sub-Kategorie: Transaction Broker) und Amazon (Subkategorie: Search Agent)

- Advertising Model (Anzeigen/Inserate-Verkauf): Hier wird Kunden die Präsentation von Anzeigen ermöglicht. Der Betreiber erzielt Erlöse durch klassische Werbeeinnahmen. Konkretes Beispiel hierfür wäre die suchabfragenbasierte Anzeigenplatzierung von Google oder auch ihre inhaltsbezogene Anpassung von Werbung auf einbettende Seiten.

- Infomediary Model (Nutzerdaten-Späher für Marketing Kampagnen): Hier werden die Daten über das Interesse von Konsumenten zur Verfügung gestellt. Beispiele hierfür wären sowohl Google als auch Facebook, die gezieltes Tracking von Webverläufen und eine personelle Zuordnung anstreben und mit diesen Daten eine Vergütung erhalten wollen.

- Merchant Model (Händler): Hier wird der klassische Warenverkauf über das Internet praktiziert. Ertragsmodelle sind Handelsspannen und Erträge aus Auktions-/Verkaufserlösen. Beispiele: Amazon, eybl, etc.

- Manufacturer Model (Auftragserstellung/Verkauf): Direktverkauf beim Hersteller, die oft mit weitreichenden Personalisierungsmöglichkeiten ausgestattet ist. Auch hier werden klassische Handelsspannen verwirklicht. Beispiele wären die Computerkonfiguration/-montage/-lieferung bei one.de oder hardwareversand.de.

- Affiliate Model (Verbands-Modell): Hier wird die Weiterleitung von Klicks auf Shops oder das Sammeln von Views vergütet. Beispiele sind z.B. das Affiliate Model von Amazon oder jenes von bet-at-home.com

- Community Model (Loyale User): Das Nutzenversprechen sind hier die Unterstützung von Community Interessen. Ein Ertragsmodell sind hier meist der Verkauf von Zusatzprodukten oder Dienstleistungen. Beispiele sind Open Source, Wikipedia oder weitere Open Commons.

- Subscription Model (Abonnements): Der Subscriber kann Dienste über eine vereinbarte Zeit nutzen. Beispiele sind Zeitungen und Journale im Internet.

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ebay

julia.hoedl.uni-linz, 12. November 2013, 13:23

Als Ergänzung eine genauere Beschreibung des Ertragsmodells von ebay.

Sie unterteilen in Gebühren für Aktionen, Verkaufsprovision für Auktionen und Gebühren für Festpreisangebote. Hier die Preise für Auktionen:

 

Startpreis Angebotsgebühr
1,00

0-Cent-Auktion

0,25

1,01 - 1,99 0,25
2,00 - 9,99

0,45

10,00 - 24,99 0,80
25,00 - 99,99 1,60
100,00 - 249,99 3,20
250,00 und höher 4,80

 

Die Verkaufsprovision für Auktionen beträgt bei einen Wert ab 1,00 € 9 % des Verkaufspreises. Jedoch beträgt die maximale Verkaufsprovision 75,00 €.

 

Quelle:

ebay

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Kommentar zu Aufgabe 1

sabine.alt.uni-linz, 12. November 2013, 21:27

Ich persönlich finde den Geschäftsmodellansatz von Rappa aus 2 Gründen sehr wertvoll. Einerseits finde ich, dass die Dimensionen und Kategorien sehr aussagekräftig sind. Andererseits stammt der Ansatz aus dem Jahr 2010 und ist somit jünger als die meisten in der Literatur behandelten Ansätze. Deshalb habe ich es auch im Rahmen meines Referates in der LVA besprochen.

 

Ich empfinde insbesondere das Manufacturer Model als Herausforderung, da einerseits ein neuer Vertriebsweg eingeschlagen wird. Andererseits müssen viele strategische Entscheidungen getroffen werden, wie etwa im Bereich der Preisfindung und der Logistik. Viele Produktionsunternehmen sind ursprünglich nicht auf direkten Verkauf ausgelegt, sondern auf den Vertrieb über Wiederverkäufer.

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