Verletzung der Privatsphäre im Web 2.0 durch Google
eva.bruckgraber.uni-linz, 17. Mai 2011, 22:45
In letzter Zeit hört man in den Medien vermehrt über Verletzung der Privatsphäre im Internet, dabei werden häufig die Namen Facebook und Google genannt.
Die Top-Suchmaschine Google bracht ein kostenloses E-Mail-Service (Gmail) auf den Markt, welche eine Speicherkapazität von einem Gigabyte haben soll. Dass ist 100 mal mehr als andere Free-Mail-Systeme, wie zum Beispiel Yahoo oder Microsoft anbieten.
Dieses super Angebot, hat natürlich auch seine Schattenseiten. Google soll es ermöglichen, die Inhalte der von Usern versendeten und erhaltenden E-Mails nach Schlüsselwörtern zu durchsuchen, um dann entsprechende Werbeschaltungen zu platzieren, d.h. Gmails werden automatisch gelesen.
Ein Beispiel dafür wäre: Unterhält man sich mit einem freund per E-Mail über Urlauspläne, so soll man automatisch Angebote von Flugien oder Reisebüros bekommen.
Weiters werden nicht die E-Mails von den Gmail-Kunden "gelesen", sondern auch von denen, die keinen Gmail-Account besitzen. Die Mails sollen bei Google gespeichert bleiben, auch wenn sie vom User gelöscht wurden oder wenn der Account geschlossen wurde.
Google betont, dass dieses "durchforsten" von E-Mails nur von Computer durchgeführt wird.
Eine europäische Zivilrechtsgruppe hat eine Beschwerde bei der britischen Behörden eingereicht, in der sie Gmail der Verletzung europäischen Datenschutzes beschuldigen.
"Die Datenschützer beanstanden weiters, dass das Durchleuchten der E-Mails für Werbe-Platzierungen ein nicht notwendiges Risiko des Missbrauchs darstellt und dass das System potenziell gefährliche Präzedenzfälle schafft und die Privatsphäre verletzt."
(Quelle: http://www.webheimat.at/magazin/Computer-Internet/Archiv-Computer/G-Mail-Google-eMail-Freemail.html)
Google, immer Google
philip.sinner.Uni-Sbg, 19. Mai 2011, 22:13
Ein interessanter Beitrag. Das Studentenmail-System der Uni Salzburg wurde ebenfalls auf gMail / Google Apps umgestellt, sehr zum Leidwesen der Studierenden, was auch zu Protesten führte.
Zwei Anmerkungen allerdings: Auch Yahoo Mail bietet unbegrenzten Speicherplatz und auch Microsoft bietet bereits länger als gMail zumindes 5 GB an.
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