Aufgaben Partizipativer Journalismus im Web 2.0

jessica.hettich.uni-linz, 5. Juni 2014, 23:44

In diesem Beitrag werden verschiedene Begrifflichkeiten des partizipativen Journalismus im Web 2.0 geklärt und dessen Erscheinungsformen behandelt.

Einführung

In den angegeben Quellen habe ich zum Beispiel die Aussage entdeckt, dass die partizipativen Medienformate im Internet der Grund für eine Begriffsinflation sind. Weblogs und Kollektivformate haben es geschafft, eine Reihe an Begriffen zu prägen, die schwer abzugrenzen sind. (Q1)

Begrifflichkeiten für partizipativen Journalismus:

  • amateur journalism
  • folk journalism
  • personal journalism

Persönlich habe ich nicht einen Begriff schon einmal gehört, deswegen war es sehr spannend in die Tiefe dieses Themas zu gehen. Für mich hat partizipierter Journalismus bedeutet, dass Zeitungen den Lesern die Möglichkeit der Leserbriefe geben um sich einzubringen. Diesen Aspekt habe ich auch im Werk von Engesser wieder gefunden. Diese Interaktivität ist durch das Web 2.0 stark gestiegen und wird immer mehr als Qualitätskennzahl bei der Bewertung von Blogs und Kollektivformaten hinzugezogen.

Auch Engesser bestätigt meine Meinung in dem er vier Formen der neuen Partizipationsmöglichkeiten nennt:

  • Weblogs
  • Kollektivformate sowie Nutzerbeteiligung auf
  • Professionell-partizipativen Nachrichtensites und
  • als Lesereporter

Die Unterschiede liegen im qualitativen und auch quanitativen Bereich. Besonders interessant waren auch die Ebenen der Partizipation und die dazugehörigen Formen des Gegenstands auf Seite 58. Meine größte Erkenntnis daraus war, dass die Menschen schon immer mit"schreiben" wollten und sich einfach die Interaktion und die Medien geändert haben. Die Frage nach Qualität ist sehr heikel, weshalb ich auch hier Recherchen durchgeführt habe. (Q1)

Qualität im Journalismus

"Die eindeutige Definition gibt es nicht, Qualitätszeitung oder ein Qualitäts-Radioprogramm wird nie so fassbar sein, dass man die Sache einklagen könnte." - Volker Hummel, Sprecher der Initiative "Qualität im Journalismus" (Q3)

 Man findet im Internet viele verschiedene Ansichten hinsichtlich der Qualität des Partizipativen Journalismus, wobei mir die oben genannte Definition gut gefallen hat. In dieser Quelle habe ich eine weitere gute Aussage gefunden:

"Jede Zeitung hat ihre eigene Qualität, die sich nach der Zielgruppe richtet, die man ansprechen und vor allem erreichen will. Erreicht man sie, dann stimmt die Qualität". - Dieter Stolte, Herausgeber "Welt"/ "Berliner Morgenpost"

Durch die obige Aussage wird Qualität als relativ bezeichnet. Sie ist schwer vergleichbar und ein Weblog und ein Artikel in einer Wochenzeitschrift können gleichzeitig unterschiedlich und doch von gleicher Qualität sein. Es kommt auf die Zielgruppe und auf deren Erwartungshaltung an.

Onlinejournalismus

Bei meiner Recherche bin ich auch auf einen interessanten Blog von Journalisten gestoßen. In diesem Blog gibt es mehrere Journalisten, die ihren Beruf bei Zeitschriften oder Zeitungen haben und ehrenamtlich diesen Blog mit spannenden Themen führen. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, den Onlinejournalismus zu beobachten. Ich finde, dass das eine sehr wirkungsvolle und effektive Idee ist, um den Zahn der Zeit nicht zu verpassen und vor allem aktuell zu bleiben. Gerade durch ihr Auftreten finde ich wirken sie sehr professionell und mein erster subjektiver Eindruck ist eine sehr guter. (Q2)

Bürgerjournalismus

Dieser Begriff gefällt mir sehr gut weil er auf der Demokratietheorie basiert und ausdrückt, dass die Bürger am Journalismus teilnehmen. (Q1) 

Eine andere Definition habe ich auf Wikipedia gefunden, wo Bürger-Journalismus als Synonym für Graswurzel-Journalismus und den partizipativen Journalismus verwendet wird. Bürger können durch die eigenen Medien am gesellschaftlichen Diskurs teilnehmen.(Q4)

Citizen Journalism

Naturkatastrophen, Urlaube und exotische Berufe geben Stoff für Stories und Fotos. Von einen auf den anderen Moment werden einfache Menschen zu Reportern und berichten hautnah, emotional und in Echtzeit. Zeitungen haben erkannt, dass sie den Draht zu den Lesern verloren haben und neue Wege finden müssen, um diese zurück zu gewinnen oder zu behalten. Dazu gehört auch die Einbindung von Nutzern - die "mikrolokale" Ergänzung der Tageszeitung. (Q5)

Journalistische Berufsnormen

Anders als freie Blogger im Netz, unterliegen Journalisten gewissen Gesetzen und Normen. Beispielsweise sind sie angehalten nicht rassistisch oder diskriminierend zu sein. Rein theoretisch könnte ein Blogger passiv aggressive Inhalte gegen eine Rasse veröffentlichen - die Konsequenzen können hier sehr unterschiedlich aussehen. Würde eine Zeitung auch nur einen Bericht verfassen, der in die selbe Richtung geht, würde das einen sofortigen Verlust von Leserzahlen herbeiführen und eine Welle der Empörung, die die Zeitung gefährden kann.(Q6)

Bei diesem Aspekt kommt auch wieder die Qualitätsfrage ins Spiel. Normen werden durch die Gesellschaft festgelegt und diese sind schlussendlich die Zielgruppe für den Bericht. Wenn dieser den Normen entspricht, hat der Bericht bereits an Qualität gewonnen. (Q6)

Fazit:

Nachdem ich die angegebenen Quellen gelesen und auch die Recherche im Internet durchgeführt habe bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es Journalisten in unserer heutigen Zeit nicht mehr so leicht haben. Aber der partizipative Journalismus kann einen großen Mehrwert für beide Seiten beinhalten und es geht eigentlich nur darum, einen Weg/Lösung zu finden, wie man Nutzen stiftet. Ich finde die Gedanken, gemeinsam Wissen zu teilen, gemeinsam zu interagieren und gemeinsam Wissen produzieren sehr erfüllend und ich glaube, dass in unserer Zeit der Individualisten, der partizipative Journalismus im Web 2.0 eine willkomene Abwechslung ist.

Quellen:

Q1: Engesser, Sven (2008): Partizipativer Journalismus. Eine Begriffsanalyse. In: Zerfaß, Ansgar/Martin Welker/Jan Schmidt (Hrsg.): Kommunikation, Partizipation und Wirkungen im Social Web. Herbert v. Harlem Verlag, 2008

Q2: http://www.onlinejournalismus.de/ueber/

Q3: http://www.klaus-meier.net/Meier_Qualitaet_djv-Tagung.pdf

Q4: http://de.wikipedia.org/wiki/Graswurzel-Journalismus

Q5: http://www.onlinejournalismus.de/2006/01/03/die-laien-kommen/

Q6: Engesser, Sven (2013): Die Qualität des partizipativen Journalismus im Web. Springer Verlag, 2013

0 comments :: Kommentieren


To prevent spam abuse referrers and backlinks are displayed using client-side JavaScript code. Thus, you should enable the option to execute JavaScript code in your browser. Otherwise you will only see this information.