Artikel E-Business: Definition und Kategorien

irene.loeffler.uni-linz, 17. März 2015, 15:23

Durch das enorme Wachstum der Informationstechnologie und dem Ausbau des elektronischen Datennetzwerks entstand eine neue wirtschaftliche Dimension der Informationsnutzung (Kollmann, 2010). Dies führte in weiterer Folge zu einem Informationswettbewerb der laut (Kollmann, 2010) auch als Net-Economy bezeichnet werden kann. Es sind dabei vor allem Bereiche der elektronischen Geschäftsprozesse mit folgenden Ausführungen betroffen (Kollmann, 2014):

  • Produktangebot: es können Produkte an 7 Tagen, 24 Stunden lang, virtuell angeboten und verkauft werden (anhand von IKT)
  • Informationsangebot und –nachfrage: durch den Einsatz von IKT und multimedialen Mitteln können die Informationen zu den Produkten einfach zur Verfügung gestellt bzw. abgerufen werden
  • Informationsaustausch: der Kontakt mit dem Kunden kann individuell gestaltet werden
  • Informationsverarbeitung: anhand elektronischer Informationsverarbeitung können große Mengen an Prozess- und Kundendaten gespeichert und verarbeitet werden

 

Die damit verbundenen wirtschaftlichen Möglichkeiten werden auch als E-Business bezeichnet (Kollmann, 2010).

 

theoretische Sichtweise

“E-Business ist die Nutzung der Informationstechnologien für die Vorbereitung (Informationsphase), Verhandlung (Kommunikationsphase) und Durchführung (Transaktionsphase) von Geschäftsprozessen zwischen ökonomischen Partnern über innovative Kommunikationsnetzwerke.” (Kollmann, 2010, p. 44)

 

praxisorientierte Sichtweise

“E-Business ist die Nutzung von innovativen Informationstechnologien, um über den virtuellen Kontakt etwas zu verkaufen, Informationen anzubieten bzw. auszutauschen, dem Kunden eine umfassende Betreuung zu bieten und einen individuellen Kontakt mit den Marktteilnehmern zu ermöglichen.” (Kollmann, 2010, p. 45)

 

Erkenntlich hierbei wird, dass Information im E-Business als zentraler Wettbewerbsfaktor angesehen werden kann, da “...die Bedingungen der elektronischen Handelsebene (Informationsökonomie) Beachtung finden und damit insbesondere die Nutzung von Information zum speziellen Fokus des Management wird.” (Kollmann, 2010, p. 45).

 

Laut (Barton, 2014) entstand E-Business 1997 im Zuge einer Werbekampagne von IBM. “Electronic” vor dem “Business” sollte zusätzlich verdeutlichen, dass sich die Art wie Unternehmen in Zukunft arbeiten werden durch die Nutzung des Internets erheblich verändern wird. E-Business ist daher „Anbahnung, Vereinbarung und Abwicklung elektronischer Geschäftsprozesse, d. h. Leistungsaustausch zwischen Marktteilnehmern mithilfe öffentlicher oder privater Kommunikationsnetze, zur Erzielung einer Wertschöpfung.” (Barton, 2014, p. 3). Die Marktteilnehmer werden dabei durch die drei verschiedene Gruppen Business (B), Consumer & Citizen (C) und Administrator (A) repräsentiert (Barton, 2014).

Dadurch, dass jede dieser Gruppen als Leistungsnachfrager bzw. als Leistungsanbieter am Markt auftreten kann, entstehen neun mögliche Arten von Geschäftsbeziehungen (siehe Abbildung).

 Geschäftsbeziehungen E-Business

Unterschied E-Commerce und E-Business

Die beiden Begriffe werden teilweise synonym verwendet, da der Begriff E-Commerce früher eingesetzt wurde um den “‘Leistungsaustausch’ zwischen Marktteilnehmern, mit Hilfe von Informations- und Kommunikationssystemen” (Barton, 2014, p. 4) zu beschreiben.

(Fettke & Loos, 2003, p. 31) beschreiben den Unterschied zwischen E-Commerce und E-Business und nennen dabei folgende Kriterien: „E-Commerce bezeichnet den Teil des E-Business, der speziell die Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen und privaten Haushalten zum Gegenstand hat. Im Gegensatz dazu umfasst E-Business sowohl Geschäftsbeziehungen zu anderen Wirtschaftseinheiten als auch Geschäftsaktivitäten, die ausschließlich unternehmensintern ausgerichtet sind.“.

 

Kategorien von E-Business

In der Praxis haben sich vor allem drei zentrale Kategorien von E-Business gebildet (Kollmann, 2014).

  • E-Procurement: beinhaltet den elektronischen Einkauf und dient der Abwicklung von Aufgaben in der operativen und strategischen Beschaffung (Kollmann, 2014). Der gesamte Prozess wird durch eine innovative IKT unterstützt.
  • E-Shop: beinhaltet laut (Kollmann, 2010) den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen,  ermöglicht durch den Einsatz von IKT. E-Shops basieren auf den operativen und strategischen Aufgaben des Absatzbereiches (Kollmann, 2010).
  • E-Marketplace = elektronischer Handel: durch die Integration von IKT können Angebot und Nachfrage zusammengeführt werden (Kollmann, 2010). 

 

Literatur:

Fettke, P., & Loos, P. (2003, April). Referenzmodelle für das E-Business. In Innovationen im E-Business (pp. 29-36).

Kollmann, T. (2010). E Business. Springer-Verlag.

Barton, T. (2014). E-Business mit Cloud Computing Grundlagen / Praktische Anwendungen / verständliche Lösungsansätze. Wiesbaden: Springer Fachmedien.

0 comments :: Kommentieren