Statement Minds - die jüngste Facebook-Alternative

irene.loeffler.uni-linz, 24. Juni 2015, 10:12

Minds ein innovatives soziales Netzwerk

Erst letzte Woche startete Minds mit der Beta-Version als neues, innovatives, soziales Netzwerk. In der Alpha-Version gab es das Netzwerk bereits seit 2012. Zur Zeit weist Minds einen aktiven Nutzerkreis von 30.000 Personen auf.

 

Open Source, punktebasierter Newsfeed und Verschlüsselung als Hauptattraktion

 

Die größte Innovation liegt bei Minds vor allem in der offenen Plattform, d.h. sie betreiben zwar ein soziales Netzwerk, durch den Open Source Gedanken (offener Quellcode) können aber alle Interessierten mitentwickeln oder sich in weiterer Folge ihr eigenes Netzwerk bauen (theoretisch).  

Ein weiterer wichtiger Punkt liegt bei Minds in der Transparenz des Newsfeed. Immerhin wird ja bei Facebook ständig bekritelt, dass der dahinterliegende Algorihtmus völlig intransparent und der angezeigte Inhalt wenig zufriedenstellend ist. Bei Minds wird dies nun durch ein Punktesystem gelöst. Durch die Aktivität im Netzwerk oder die Bezahlung erhalten Nutzer Punkte, die sie anschließend für Views eintauschen können. So entscheidet der Nutzer und nicht ein Rechner über den angezeigten Inhalt und es können auch User außerhalb des "Freundeskreises" erreicht werden. 

Ein weiteres wichtiges Kriterium lässt sich in der Verschlüsselung der ausgetauschten Nachrichten finden. 

 

Zielgruppe und angesprochener Inhalt

Zielgruppe

Die Mehrheit der zurzeit aktiven Nuzter besteht aus Personen, welche sich für alternative Medien, online-Rechte und Netz-Demokratie intessieren. So kommt es, dass z.B. bereits die Hacktivisten von Anonymous einen Aufruf machten, um den Code von Minds weiterzuentwickeln. Minds sollte zu einem demokratischen Netzwerk der Masse werden. Auffällig ist jedoch, dass die Nutzer meist Facebook-Verweigerer sind, da sie den großen Konzerenen und deren Datenmacht misstrauen. 

 

Inhalt

Anhand diverser "Kanäle" wie z.B. Wahrheit gelangt man zu Inhalten wie Algenplage oder Verschwendung von Geld durch das Pentagon. Angebrachte Links führen nicht etwa zu seriösen Nachrichtenseiten, sondern vielmehr zu hochpolitischen Themen und verschwörungsfreundlichen Plattformen (Polizisten die Menschen schlagen etc.). Darüber hinaus stehen aber auch ganz normale "Kanäle" zur Verfügung (bunte Nachrichten, lustige Filme etc.). 

 

persönliche Eindrücke

In den letzten Jahren versuchten immer wieder zahlreiche Unternehmen sich als soziales Netzwerk  neben Facebook zu etablieren und erfolgreich zu werden - meist ohne Erfolg. Ich denke, dass Minds durch den Open Source Gedanken einen wesentlichen Vorteil gegenüber anderen "Start-Ups" hat. Technisch affine User und Facebook-Gegner werden in Minds wesentliche Vorteile finden. Für den Großteil der normalen Facebook-Nutzer wird Minds jedoch keine Rolle spielen. Die User haben sich bei Facebook ein Netzwerk aufgebaut, dass sie meines Erachtens nicht so schnell zurücklassen bzw. aufgeben werden.  

Meiner Meinung nach spielt auch weder die Verschlüsselung der Nachrichten noch der Inhalt der angezeigten Posts/Werbung eine große Rolle für die meisten User. Ich denke, dass sich kaum ein User darüber Gedanken machen wird, was er angezeigt bekommt - es ist einfach so und es wird so hingenommen (z.B. bei Facebook). Das gleiche gilt auch für den Datenschutz und die sich ständig ändernden Bedingungen. Jeder nimmt es so hin, auch wenn Facebook sich vielleicht gerade die Erlaubnis einholt mit den Daten machen zu können was sie wollen. 

Auch die angesprochenen Kanäle von Minds machen mich etwas stutzig, ob das Netzwerk tatsächlich für die breite Masse geeignet ist. Nicht jeder beschäftigt sich gerne mit hochpolitischen Inhalten. Dementsprechend werden in Minds eventuell auch nur Gleichgesinnte in Bezug auf die politische Ausrichtung Platz finden. Würde dies nicht der Fall sein, so könnten meines Erachtens die anstehenden Diskussionen eskalieren. 

Ich denke, dass Minds durch die aufgebrachte Innovation einen wesentlichen Vorteil mit sich bringt und auch einige Leute ansprechen wird. Die gesamte Ausrichtung und die angesprochenen Themen des Netzwerkes lassen aber eher darauf schließen, dass der Anklang auch etwas zurückhaltend ausfallen könnte. 

 

Quellen:

Wired (2015): https://www.wired.de/collection/latest/minds-ein-social-network-mit-dem-segen-von-anonymous abgerufen am 24. Juni 2015

 

PC-Magazin (2015): http://www.pc-magazin.de/news/minds-facebook-alternative-newsfeed-punkte-opensource-verschluesselung-3125300.html abgerufen am 24. Juni 2015

 

Zeit-Online (2015): http://www.zeit.de/digital/mobil/2015-06/minds-soziales-netzwerk-facebook-alternative agerufen am 24. Juni 2015

 

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