Aufgabe 1 Unterschiedliche Definitionen betreffend E-Bussines und E-Commerce
jakob.lehner.uni-linz, 9. November 2010, 15:51
Als Wirtschaftsinformatiker schaut man natürlich als erstes im Wirtschaftsinformatik Lexikon[Heinzl, 2004] nach.
Darin verweisen beide Begriffe auf die selbe Definition elektronische Geschäftsabwicklung, die lautet:
Jede Art von wirtschaftlichem Handeln entlang der Wertschöpfungskette das durch Internet-Technologien unterstützt wird und unternehmensinterne Geschäftsprozesse mit denen von Geschäftskunden (B2B - Business to Business) verbindet oder unternehmensinterne Geschäftsprozesse (B2C - Business to Customer) ausdehnt, sowie andere Verbindungen auf der Grundlage eines wesentlich veränderten, elektronischen Geschäftsmodells ermöglicht. Je nachdem, welche Partner an einer e.n G. beteiligt sind, werden ähnliche Bez. verwendet. (z.B. B2G - Business to Government für den e.n G. zwischen Non-Profit-Organisationen, insbes. öffentlichen Verwaltungen und Bürgern). Da die bei B2B relevanten Geschäftsprozesse der beteiligten Unternehmen meist mit unterschiedlichen Informationssystemen (insbesondere mit unterschiedlicher kommerzieller Standardsoftware v.a. sog. ERP-Systeme, oder mit Individualsoftware) realisiert sind, erfordern B2B-Anwendungen die Abstimmung zwischen dem Informationssystem der Geschäftspartner einschl. einer Vereinheitlichen von Geschäftsregeln, Begriffen und Konzepten. Anbieter von ERP-Systemen entwickeln als B2B-Integrationstechnologie bez. Standardsoftware-Komponenten, mit denen die Abstimmung unterstützt wird. Typische B2B-Anwendung ist das Lieferkettenmanagement, typische B2C- Anwendung der elektronische Buchhandel(z.B. Amazon.com). Ein Vorläufer der e.n.G. ist EDI(Electronic Data Interchange); EDI-Anwendungen werden heute auch über das Internet abgewickelt. Die englische Bez. E-Business ist Oberbegriff für Bez.en wie E-Commerce (wenn primär Handelsgeschäfte in elektronischer Form abgewickelt werden), eProcurment (wenn primär Beschaffungsprozesse in elektronischer Form abgewickelt werden), usw. S.a. elektronischer Marktplatz, mobile Geschäftsabwicklung.
Zusammenfassend kann man sagen:
E-Business und E-Commerce sich auf den elektronischen Handel im Internet bezieht, unterscheiden kann man zwischen B2B, B2C und B2G. Die größte Schwierigkeit liegt in der Verbindung bzw. dem Datenaustausch der verschiedenen Organisationen die meist verschiedene Software, Begriffe und Modelle verwenden.
Ok, half mir wenig die beiden Begriffe zu unterscheiden wenn sie nur synonym verwendet werden.
Eine andere Definition hab ich in [Haasis, 2008] gefunden:
"Der Begriff ‚eBusiness’ steht für ‚electronic Business’. Im allgemeinen wird darunter die unternehmensübergreifende Gestaltung und Abwicklung von Geschäftsprozessen mittels Internet und IuK-Technologien verstanden. Hieraus ergeben sich verschiedene Geschäftsfelder und Anwendungsgebiete, welche einer steten Weiterentwicklung unterliegen. Neue Technologien und Anwendungen kommen hinzu, bestehende werden entsprechend dem technischen Fortschritt ausgebaut.
Abbildung 1 zeigt ohne Anspruch auf Vollständigkeit eine Anzahl von Anwendungsgebieten für eBusiness-Strategien. Basis für die Implementation dieser Strategien bilden sowohl personell-organisatorische als auch technische Maßnahmen. Aus organisatorischer und personalwirtschaftlicher Sicht müssen Prozesse angepasst und Mitarbeiter geschult werden. Technische Voraussetzungen für die Umsetzung sind die Schaffung einer entsprechenden Hardware- und Software-Umgebung sowie die Nutzung und Anbindung an Kommunikationsnetzwerke wie LAN (Local-Area-Network) und WWW (World-Wide-Web) über das Internet.
Bei einer Systematisierung von eBusiness-Optionen wird üblicherweise nach den beteiligten Interaktionspartnern unterschieden. Als Akteure kommen Unternehmen (Business), private Kunden (Consumer) und öffentliche Einrichtungen (Administration) in Frage. Daraus ergeben sich neun verschiedene Konstellationen, bei denen die Interaktionspartner jeweils als Anbieter oder Nachfrager auftreten, etwa:
- B2B (Business to business): Sämtliche Transaktionen zwischen Unternehmen, z. B. Datenübermittlung per EDI (Electronic-Data-Interchange) zur Bestellung von Teilen bei Lieferanten der Automobilindustrie
- B2C (Business to consumer): Geschäfte zwischen einem Unternehmen als Anbieter und einem Privatkunden, z.B. elektronische Bestellung aus einem Online-Katalog
- C2C (Consumer to consumer): Geschäfte zwischen zwei privaten Kunden, z.B. mittels Marktplätzen im Internet."
Der Hauptunterschied der beiden Definitionen liegt wohl darin, dass bei der zweiten Definition die eBusiness und eCommerce nicht synonym verwendet wird sondern eCommerce lediglich als Teilmenge von eBussines. Wobei eBusiness sozusagen als Überbegriff von jeglicher "unternehmensübergreifender Gestaltung und Abwicklung von Geschäftsprozessen mittels Internet und IuK-Technologien" gehandelt wird. Interessant ist auch, dass in der Aufzählung der drei Hauptsegmente die zwei Quellen im letzten Punkt unterscheiden. In der ersten Quelle wird B2G (Business to Government) als drittes Segment gewählt und bei der zweiten Quelle C2C (Consumer to Consumer). Ansonsten sind sie ziemlich ähnlich.
Quelle 1: [Heinzl, 2004]
Wirtschaftsinformatik-Lexikon
Publisher
Oldenbourg Wissensch.Vlg
Year
2004
Author
Armin Heinzl
Isbn
9783486275407
Totalpages
956
Quelle 2: [Haasis, 2008]
eBusiness und Wissensmanagement
Author
Haasis, Hans-Dietrich
Booktitle
Produktions- und Logistikmanagement
Publisher
Gabler
Year
2008
Pages
227-249
Isbn
978-3-8349-9784-5
Keyword
Economics/Management Science
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