VÜ Multimedia und Mediendidaktik
Freitag, 16. Januar 2004

3. Geschäftsmodelle von Internet-Werbeträgern
(Philip Kotler, „Marketingmanagement“, 10. Auflage, Kapitel 23 Direkt- und Onlinemarketing, S. 1215 ff):

a) Visitenkartenmodell: Hierbei handelt es sich um eine kostengünstige Variante zum Einstieg ins Onlinemarketing. Ziel der Homepage ist die einfache Kontaktaufnahme des Kunden mit dem Unternehmen per Telefon, E-Mail oder auch persönlich. Die Site enthält grundlegende Daten wie Name, Anschrift, Telefon- und Faxnummer, E-Mailadresse etc. Die URL wird oftmals auf Briefköpfen, in Faxen oder per E-Mail kommuniziert. Dieses (etwas veraltete) Modell kann z.B. zur Erleichterung von Bewerbungen genutzt werden.

b) „Gelbe-Seiten“-Modell: Diese Seiten konzentrieren sich oft auf bestimmte Themen und sie lehnen sich an die „Gelben Seiten“ der Telekom an. Der Verweis auf weitere Internetangebote anderer Unternehmen und Organisationen steht im Mittelpunkt.

c) Zeitschriftenmodell: Die Weitergabe eigenständiger Informationen und recherchierter Beiträge steht im Vordergrund. Das werbetreibende Unternehmen kann hier im Gegensatz zum Visitenkartenmodell viel intensiver vorgestellt werden. Als die größten Vorteile sind die kosteneffiziente Verbreitung von Informationen und die ständige Aktualisierbarkeit zu nennen. Das Angebot an Zeitschriftenmodell-Sites im Netz ist schier unbegrenzt.

d) Kaufhaus-Modell: Das Online-Shopping steht im Vordergrund. Die Produkte des Unternehmens werden online bestellt und dann ausgeliefert bzw. online übertragen (z.B. Software). Bei dieser Form ist eine gut funktionierende Logistik das Um und Auf. Die Logistik muss sicherstellen, dass die bestellte Ware auch beim Kunden ankommt. Darüber hinaus muss auch ein sicheres, anerkanntes und verschlüsseltes Zahlungssystem zur Verfügung gestellt werden. Als erfolgreichstes Beispiel ist hier www.ebay.com zu nennen.

e) Abonnement Modell: Der Besucher einer Homepage bezahlt dafür, Zugang zu gewissen Informationen und Leistungen zu erhalten. Dies wird mit Hilfe eines Logins und eines Passwortes sichergestellt. Das Problem des Abonnement Modells ist, dass es meistens einen alternativen Gratisanbieter im Netz gibt.
So wird es meiner Meinung nach, z.B. der Musikindustrie nur schwer gelingen, der „Musikpiraterie“ Einhalt zu gebieten. Auch wenn der Gesetzgeber dem illegalen Download verschärft den Kampf ansagt (Tiroler Tageszeitung, 20. 12. 03), werden wohl weiterhin Dienste wie
www.kazaa.com oder www.bearshare.com genutzt werden.
Ein weiteres Beispiel für das Scheitern des Abonnement Modells ist die Site des berühmten Bestsellerautors Stephen King. Er hat vor ca. 3 Jahren versucht, einen Fortsetzungsroman gegen Bezahlung ins Netz zu stellen. Dieser Versuch scheiterte kläglich an der fehlenden Akzeptanz der Leser.

f) Werbeplatz-Modell: Meist von Suchmaschinen und Internetkatalogen benutzt, ist die Grundlage dieses Modells die Zusammenstellung von Informationen und Verweisen, die für viele User von Interesse sind. Für die werbetreibenden Unternehmen hat dies den Vorteil, dass sie sehr zielgruppengerecht mittels Werbebannern agieren können. Beispiele hierfür sind www.google.com (Marktführer) oder www.yahoo.com.

g) Weblogs: Ziel ist die Zusammenarbeit der Nutzer und das Ermöglichen von Publikationen für jedermann. Ich verwiese hier jedoch auf den Weblog von klaus.endholzer.linz. Unter dem Eintrag "Semesterarbeit 2" findet man nützliche Informationen zur Verwendung von Weblogs in Unternehmen. /enti/

Quer durch alle Modelle, wird oftmals von kleinen und mittelständischen Unternehmen der Fehler gemacht, dass die Angebote nicht ständig aktualisiert werden. Dies ist jedoch ein Muss für den Erfolg des Internetauftritts. Oftmals fehlen die organisatorischen Strukturen zur Aktualisierung bzw. ist einfach kein Budget dafür vorgesehen. Ein weiteres Problem ist, die verspätete Beantwortung von E-Mails, auch wenn eine („Alibi“) E-Mailadresse vorhanden wäre.

3.1 Die Homepage Arten
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Homepages, nämlich

a) Corporate Website: Es werden grundlegende Informationen wie z.B. Geschichte des Unternehmens, Unternehmensphilosophie, Events, Jobangebote, Produktinformation und verschiedene Services angeboten. Der Zweck der Corporate Website liegt darin, den Kontakt zum Konsumenten zu fördern und Begeisterung für das Unternehmen zu wecken.

b) Marketing Website: Interessenten und Kunden sollen zum Kauf der Produkte des Unternehmens angehalten werden. Auch kann diese Art von Homepage andere Marketingzwecke erfüllen. Oftmals sind Produktkataloge, Einkaufstipps oder Verkaufsförderungsaktionen wie Coupons oder Wettbewerbe enthalten.

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