Statement II: Auch das Web braucht eine Währung - Bitcoin?
MH, 5. April 2016, 19:35
Ohne Geld wäre unsere heutige Gesellschaft verloren. Geld ist eines der wichtigsten Instrumente für die Funktion unserer Gesellschaft.
Bitcoin ist mittlerweile ein viel diskutierter Begriff im Bereich der (Internet-) Währung. Informatiker, Juristen und Wirtschaftswissenschaftler untersuchen seit Anfang 2009 diese virtuelle Währung in unterschiedlichster Weise. Endgültig einheitliche Regelungen diesbezüglich gibt es noch nicht.
Der Grundstein für Bitcoin wurde Ende 2008, mit der Veröffentlichung des Papers „Bitcoin – A Peer-to-Peer Electronic Cash System“, gelegt. Autor dieses Papers ist Satoshi Nakamoto. welcher bis heute unbekannt ist und als unbekanntes Pseudonym gilt.
Kritiker verbinden Bitcoin mit illegalen Geschäften im Internet oder als Zahlungsmittel für Glücksspiel, Erotikindustrie, Drogen- oder Medikamentenhandel und sehen dieses virtuelle Geld als große Gefahr für Hacker- und Trojanerangriffe oder Unterschlagung durch Bitcoin-Miner. Auch die Intransparenz durch die fehlende staatliche Regulierung wird kritisch gesehen.
Andere sehen in Bitcoin eine revolutionäre Chance und eine echte Alternative zum momentanen Finanzsystem, da es eine dezentrale Währung ist und frei von jeglicher Kontrolle durch Regierungen, Banken und andere Finanzinstitutionen. Man könnte jegliche Banken im Transaktionsprozess eliminieren.
Aktuelles:
Das Bitcoin-System ist seit Jahren in den Medien viel diskutiert. Doch die Entwicklungen sind durchwegs positiv in letzter Zeit.
Akzeptanz Bitcoin als Gegenleistung
Bitcoin wird immer mehr von Unternehmen als Gegenleistung akzeptiert. So ist es bspw. mittlerweile schon möglich, beim Blog-Hosting-Anbieter WordPress.com [1] oder beim international tätigen Computerunternehmen Dell [2] mit Bitcoin zu bezahlen, auch PayPal akzeptiert seit Kurzem Transaktionen in Bitcoin [3].
Selbstversuch – Bitcoin ein Monat lang als Zahlungsmittel
Der Däne, Jack Nikogosian, führte einen Test durch und bezahlte einen Monat lang alles, was er braucht, mit der Kryptowährung Bitcoin. Mit Erfolg – Miete, Rechnungen, Lebensmittel, Klopapier, etc. – alles konnte der Däne mit Bitcoin bezahlen; einzig der Nahverkehr stellte sich als kleines Hindernis heraus, da hier keine Möglichkeit für Zahlung mit Bitcoin bestand. Aber auch dieses Problem löste Jack Nikogosian [4].
Finanzmarktaufsicht – Banklizenz?
Die Finanzmarktaufsicht stellte auf Anfrage des Grazer Start-ups Coinfinity klar, dass man in Österreich für den Vertrieb von virtuellen Bitcoin keine Banklizenz braucht. Das Unternehmen betreibt Österreichs einzigen aktiven Bitcoin-Automaten in Graz und verkauft auch Bitcoin-Gutscheine in Trafiken [5].
Silk Road Fall
Ein weiterer Fall, der kürzlich in den Medien stark präsent war: Der Silk Road Fall. Die digitale Währung auf dem Online-Schwarzmarkt „Silk Road“ (für illegal angebotene Drogen und Waffen) waren Bitcoin. Zwei Ex-Agenten müssen sich nun vor Gericht unter anderem wegen Geldwäsche verantworten [6]. Den damaligen Mitarbeitern der amerikanischen Drogenjustizbehörde (DEA) und des US-Geheimdienstes Secret Service werden unter anderem Geldwäsche und Betrug vorgeworfen [7].
[1] http://diepresse.com/home/techscience/internet/1569509/Bitcoin_Virtuelles-Geld-im-rechtsfreien-Raum (abgerufen am 05.04.2016, 10:28)
[2] http://www.dell.com/learn/us/en/04/campaigns/bitcoin-marketing (abgerufen am 05.04.2016, 10:00)
[3] https://www.paypal-community.com/t5/PayPal-Forward/PayPal-and-Virtual-Currency/ba-p/828230 (abgerufen am 04.04.2016, 21:30)
[4] http://t3n.de/news/bitcoin-jack-nikogosian-599252/ (abgerufen am 04.04.2016, 21:30)
[5] http://derstandard.at/2000013749244/Bitcoins-aus-der-Trafik-Keine-Bankkonzession-notwendig (abgerufen am 04.04.2016, 21:30)
[6] http://www.welt.de/wirtschaft/article138948186/Unterschlugen-Ermittler-Bitcoins-im-Millionenwert.html (abgerufen am 04.04.2016, 21:30)
[7] http://www.nytimes.com/2015/03/31/nyregion/silk-road-case-federal-agents-charges.html (abgerufen am 04.04.2016, 21:30)
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