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Freitag, 3. Dezember 2004
Die Iriserkennung
Inhaltsverzeichnis
1. Rückblick in die Geschichte
2. In der Praxis
3. Vorteile der Iriserkennung
3.1 Bequemlickeit
3.2 Einfache Benutzung
3.3 Schnelligkeit
3.4 Kein physische Kontakt
3.5 Kostenreduktion
4. Nachteile der Iriserkennung
4.1 Hohe Kosten
4.2 Akzeptanzprobleme
4.3 Fälschbarkeit des Iriscodes
4.4 Mögliche Diskriminierung
5. Schlusswort


1. Rückblick in die Geschichte:
Praktiken zur Identifikation von Menschen gibt es nicht erst seit gestern. Tatsächlich ist die Biometrie viel älter als ihr Begriff, der aus den frühen achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts stammt. Fingerkuppenlinien, Gesichtsproportionen, Knochenbau und Ohrgestalt werden schon lange als Hilfsmittel bei der Identifikation von Menschen eingesetzt. Besonders der Fingerabdruck hat eine lange Tradition in der Sozialgeschichte des menschlichen Körpers. Schon vor fünftausend Jahren fertigten nordamerikanische Ureinwohner Steinzeichnungen von Handflächen und Papillarlinienmustern an. Gut achthundert Jahre nach ihnen entdeckten Assyrer und Babylonier die Unverwechselbarkeit der Fingerlinien und nutzten sie als authentifizierende Merkmale auf ihren als Urkunden dienenden Tontafeln. (1)

• Authentifizierung bedeutet, herauszufinden ob eine gewisse Person wirklich jene ist für welche sie sich ausgibt. Die Frage lautet also "Bin ich wer ich behaupte zu sein?".
• Bei der Identifizierung soll festgestellt werden wer diese Person überhaupt ist und ob es für diese Person gespeicherte Informationen gibt, sie also in der Datenbank vorhanden ist. Hier lautet die Frage "Wer bin ich?". (2)
Vor tausenden von Jahren setzten die Menschen in Ägypten biometrische
Überprüfungen routinemäßig bei ihren täglichen Geschäften ein.
Individuen wurden mittels einzigartiger physiologischer
Kennzeichen, wie Narben oder einer Mischung aus Merkmalen
wie dem Teint, Augenfarbe oder der Größe identifiziert. Dies war
bei Transaktionen im landwirtschaftlichen Bereich der Fall, bei
denen Korn und andere Güter zu einem zentralen
Aufbewahrungsort geliefert wurden. In Hinblick auf gesetzliche
Verfahren wurden biometrische Untersuchungen angewendet, um
verschiedenen Beschreibungen zu liefern. Natürlich hatten sie
nicht die elektronischen Scanner oder Computernetze und sie
mussten sich zweifellos mit einer weit geringeren Datenmenge
herumschlagen als wir heute, die Grundprinzipien waren jedoch
sehr ähnlich.

Im 17. Jahrhundert benutzte Marcello Malphighi, Professor der
Anatomie an der Universität von Bologna, das eben erfundene
Mikroskop, um die Oberfläche der Haut zu studieren. Er entdeckte die erhöhten Kanten auf der Haut der Finger
und beschrieb sie als "Schleifen und Spiralen", erkannte aber nicht den möglichen Gebrauch als Werkzeug zur
Später im 19. Jahrhundert erhöhte sich das Interesse. Forscher der Kriminologie versuchten, körperliche
Eigenschaften zu finden, die auf Straffälligkeit schließen lassen. Dies führte dazu, dass eine Vielzahl von
Messinstrumenten produziert wurden und die Daten aufgezeichnet wurden. Die Überzeugung führte zu keinem
Resultat, aber die Idee des Messens der einzelnen körperlichen Eigenschaften blieb erhalten und die gleichzeitige
Erforschung des Fingerabdrucks wurde die internationale Methodenlehre bei Identitätsüberprüfung für Polizeikräfte.(3)

2. In der Praxis
Iris- statt Paßkontrolle gibt es jetzt schon auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol. Wer die Merkmale seiner Regenbogenhaut (Iris) auf einer Chipkarte speichern lässt, kann ohne Personalausweis den Flughafen betreten, Parken oder einchecken. Er steckt seinen Chip (der mit den gespeicherten Merkmalen) in ein Gerät, blickt in die Kamera und bei übereinstimmenden Merkmalen geht die Schranke auf. Dies ist übrigens völlig ungefährlich für das Auge. In einem Krankenhaus bei Leipzig kommt nur Personal das zur Neugeborenenstation gehört durch die Eingangstür, da dort ausschließlich ein Irisscanner die Tür öffnet. Erfassungsdauer 2 Sekunden, Irrtumswahrscheinlichkeit 1:10 hoch 78. Die Flugzeugfirma Boeing führt dieses System jetzt für alle Werkhallen und Labore ein. Die rund 200.000 Beschäftigten und Lieferanten kommen nur nach einem Irisscan hinein.
Erwähnt werden sollte allerdings, daß es Veränderungen der Iris gibt. Diese entstehen durch Tumore (Irismelanom z.B.), Verletzungen, Operationen (bestimmte Operationen beim grünen Star) oder einige Fällen schwerer Erkrankungen (schwerster Diabetes, bestimmte Rheumaformen). Hier handelt es sich jedoch um so seltene Ereignisse, daß die ansonsten unveränderliche Iris ideal als Erkennungsmerkmal dienen kann. Zur prinzipiellen Krankheitserkennung, wie in der Irisdiagnostik behauptet, eignet sie sich nicht, da von den eben erwähnten Ausnahmen abgesehen, keine Veränderung der Iriszeichnung im Laufe des Lebens auftritt.(2)


 neues am Markt
Iriserkennungs geräte
http://www.czerulla.de/produkte/iriserkennung.htm

3.Vorteile
Wie schon erwähnt, bietet die Iriserkennung gegenüber anderen biometrischen Erkennungsverfahren einige
entscheidende Vorteile. Diese liegen etwa in der hohen Genauigkeit oder in der einfachen Benutzung bei
passiven Systemen. Die Vorteile sollen nun genauer erläutert werden.

3.1 Bequemlichkeit
Sämtliche Transaktionen, die jeder Mensch heutzutage tagtäglich durchführen muss, werden bedeutend
vereinfacht. Lange Warteschlangen an Flughäfen werden vermieden, ein kurzer Blick in die Kamera – und die „Passkontrolle„ ist vorbei.
3.2 Einfache Benutzung
Die Erfassung des Bildes der Iris, engl. Enrollment, ist einfach und dauert nur wenige Minuten.
3.3 Schnelligkeit
Der ganze Prozess der Iriserkennung ist ein sehr kurzer, die Erkennung dauert nur wenige Sekunden. Die
Suchmaschine, die den passenden Iriscode in der Datenbank sucht, zeigt große Schnelligkeit, welche andere
biometrische Systeme nicht erreichen. Pro Minute werden etwa 1.5 Millionen Iriscodes abgeprüft. Obwohl dieser Vergleich zu den anderen Systemen ein sehr guter Wert ist, stellt sich unwillkürlich die Frage, was mit der
Schnelligkeit passieren wird, wenn wirklich mehrere Millionen Menschen enrolled sind. Bei den derzeitigen
Prozessorleistungen wäre dies nicht möglich. Doch in Zukunft wird eine weitere Verbesserung der Leistung
erwartet, bleibt abzuwarten, wie groß diese sein wird.
3.4 Kein physischer Kontakt zwischen Iris und Kamera
Da die Iris nach außen sichtbar ist, ist kein Kontakt zwischen ihr und der Kamera, die ihr Bild aufnimmt, nötig. Dies hat den Vorteil, dass durch die häufige Wiederholung des Erkennungsprozesses keinerlei
Verschmutzung auftreten kann. Bei der Erkennung durch Fingerprint, bei der ein Sensor verwendet wird, ist dies
nicht der Fall, da der Sensor zur Erkennung berührt wird. Dadurch kann ein Übermaß an falschen
Zurückweisungen entstehen, weil der Sensor verschmutzt ist.(4)
3.5 Kostenreduzierung
Viele Erkennungsprozesse, die bisher Personal erforderten, z.B. auf Flughäfen, können dank der Iriserkennung
ohne Personalaufwand durchgeführt werden. Alle Tätigkeiten, die einem Passagierflug vorausgehen, haben
bisher Personal erfordert: das Reservieren der Tickets, die Passkontrolle, das Aufgeben des Gepäcks und
schließlich der Check-in. Durch die Iriserkennung vereinfacht sich dieser ganze Prozess, und die Kosten der
Fluggesellschaften für das Service rund um den Ticketverkauf könnten sich in Zukunft um 50% bis 70%
reduzieren.(3)


4. Nachteile
Die Erkennung mittels Irisscan hat allerdings auch einige Nachteile. Diese ergeben sich teilweise daraus, dass
viele Systeme noch nicht ausreichend getestet wurden und noch nicht ausgereift sind.
4.1 Hohe Kosten
Die Technologie, die für das Irisscanning erforderlich ist, in bestehende Systeme einzubauen, kostet mehr als
andere biometrische Technologien. Allerdings benötigen Systeme, die Iriserkennung verwenden, keine
besonderen Sensoren, die eingebaut werden müssen, wie dies bei der Gesichts- und Fingerabdruckerkennung der
Fall ist. Die derzeit noch hohen Kosten liegen aber auch teilweise daran, dass bis jetzt nicht viele verschiedene
Systeme am Markt sind und dass diese nur in kleinen Stückzahlen produziert werden. Sobald mehr produziert
würde würden auch die Kosten
sinken.
4.2 Akzeptanzprobleme
Viele Menschen haben psychologische Hemmnisse davor, sich die Augen scannen zu lassen. Viele
meinen, dass das Scannen der Augen gesundheitliche Schäden mit sich bringen könnte. Da die Augen für jeden
Menschen von großer Wichtigkeit sind, ist die Angst, ihnen zu schaden nur natürlich. Auch hinsichtlich
Persönlichkeits-, Daten- und Verbraucherschutz werden immer wieder Bedenken geäußert.
4.3 Fälschbarkeit des Iriscodes
Durch die Digitalisierung des Bilds der Iris wird dieser Iriscode nachbaubar. Kriminelle müssten sich nur ein
Bild einer Iris beschaffen und ihn dann digital nachbilden. Denn es ist zwar nicht möglich, eine Iris wie die Iris
einer anderen Person aussehen zu lassen, aber es ist einfach, ein Bild dieser Iris zu bekommen. Die
Iriserkennung kann nur dann nutzbringend angewandt werden, wenn die Erkennungssysteme zwei Dinge
nachprüfen können: Dass die Aufnahme der Iris des Benutzers zur Zeit der Verifikation gemacht wurde und
dass der Iriscode zu einem der Codes in der Datenbank passt. Um auszuschließen, dass irgendjemand ein Foto
vor die Kamera hält, machen schon heute die meisten Kameras mehrere Aufnahmen der Iris um
4.4 Mögliche Diskriminierung
Eine Gefahr der Iriserkennung ist die Möglichkeit der Diskriminierung, die durch die Digitalisierung des
Irismusters entsteht. Menschen, die „Probleme“ in bestimmten Bereichen haben, könnten benachteiligt
werden. Um ein Beispiel zu nennen, stellen wir uns vor, Versicherungen und Krankenkassen würden denselben
Iriscode benutzen. Die Versicherungen könnten sich jederzeit Informationen über den Gesundheitszustand und
die Leistungsfähigkeit ihrer Klienten holen und jenen, die sich für sie nicht „rechnen“, etwa chronisch Kranken,
den Versicherungsschutz kündigen. Gerade solche Menschen trifft dies aber besonders, da sie auf die
Versicherung angewiesen sind. Diese Handlungsweise wäre zwar in den meisten Datenschutzgesetzen illegal,
aber nur schwer aufzudecken. (5)

5. Schlussfolgerungen
Prinzipiell hat die Iris Eigenschaften, die sie für biometrische Erkennung qualifizieren und auch vor anderen biometrischen Merkmalen auszeichnen. Allerdings sind momentan viele Fragen noch ungeklärt. Bis die Iriserkennung weitgestreuter und in großem Maß eingesetzt werden kann, müssen noch einige Dinge verbessert
Werden.
1. bessere Verschlüsselungstechniken, die gewährleisten, dass die Daten nur von demjenigen benutzt werden,
der dazu berechtigt ist.
2. Limitierter Zugriff bei Netzwerkfehlern
Auch wenn einmal das Netzwerk ausgefallen ist, sollte eine gewisse Zugriffsmöglichkeit gegeben sein.
3. Sicherheit, dass wirklich echte Merkmale betrachtet werden. Dies wird teilweise bereits heute dadurch gewährleistet, dass mehrere Bilder der Iris aufgenommen werden.
Im Moment wäre eine Anwendung in Bereichen, bei denen „Patzer“ in der Identifikation nicht schwerwiegend sind. So könnte in Zukunft das Familienauto erkennen, ob es heute von Mama oder Papa gesteuert wird und
dementsprechend Sitze, Spiegel und Kopfstützen einstellen. Oder der Internetbrowser am Familiencomputer könnte den Kindern den Zugriff auf bestimmte Seiten sperren

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Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, Freitag, 3. Dezember 2004, 22:31
es scheint ..
.. dass Sie Ihren Beitrag in einer Textverarbeitungssoftware verfasst haben und um ihn anschließend in den Weblog "zu giessen". Das entspricht nicht ganz der Philosophie des kooperativen Publizierens, zumal:
  1. der Beitrag vergleichsmäßig lang ist,
  2. die Formatierung leidet (lange Zeilen - kurze Zeilen, Unterpunkte und Aufzählungen sind schwer erkennbar, ..),
  3. wenig Verlinkung enthalten ist,
  4. wenig bis keine Abbildungen enthalten sind,
Den Ihnhalt habe ich im Beitrag der Aufgabenstellung kommentiert.

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