Der Long Tail
Martina.Kube.Uni-Sbg, 10. Juli 2011, 20:54
Laut Kelly (1998) ist unser heutiges Informationszeitalter durch eine Überflussgesellschaft geprägt. Digitale Medien haben keinen eigentlichen Wert mehr, da sie beliebig oft kopiert werden können. In Bezug auf Musik trägt vor allem Peer-to-Peer zu dieser Tendenz bei (vgl. Clement/Schreiber 2010: 385).
Was versteht man unter dem sogenannten Long Tail eigentlich? Zunächst lässt sich sagen, dass es hier alles um statistische Verteilungen dreht. Das Pareto-Prinzip besagt, dass „[…] eine große Anzahl von Ereignissen sehr selten vorkommt, während für eine relativ kleine Menge von Ereignissen eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit besteht. Es gilt als Faustregel, dass 80% der Konsequenzen von 20% der Ursachen bestimmt weden. So machen 20% der Produkte 80% des Umsatzes aus. […] Aufgrund der begrenzten Verkaufsflächen muss der traditionelle Handel sein Angebot streng nachfrageorientiert gestalten. Das Hauptaugenmerk gilt also der Massennachfrage, während alles, was nicht profitabel ist, häufig außen vor bleiben muss. Das aber ist eine ganze Menge und der Long Tail. Im Deutschen sprechen wir von einem Rattenschwanz. Übertragen auf die Musikwirtschaft bedeutet dies, dass sich Tendenzen abzeichen, die eine Verschiebung von Mainstream-Märkten hin zu einer großen Anzahl von Nischenmärkten fördern.“ (Clement/Schreiber 2010: 385)
Anhand der Grafik 14.14 wird deutlich, dass im Offline-Bereich der Kopf der Nachfragekurve im Mittelpunkt steht. Dieser symbolisiert in diesem Fall die meistverkauftesten Musiktitel, die einen hohen Anteil am Umsatz verzeichnen können. Auf dem elektronischen Markt wiederum kann der Long Tail, also die einzelnen Nischenmärkte, ganz klar in Konkurrenz mit den Mainstream-Titeln.
Diese Richtung wird ganz deutlich durch den digitalen Vertrieb über das Internet beschleunigt. Gerade auch, weil man gezielter suchen und Empfehlungen nachgehen kann (vgl. Clement/Schreiber 2010: 385).
Clement, Reiner/Schreiber,Dirk (2010): Internet-Ökonomie: Grundlagen Und Fallbeispiele Der Vernetzten Wirtschaft. Heidelberg: Springer. Online unter: http://books.google.de/books?id=hdw48DqXHvkC&pg=PA385&dq=long+tail&hl=de&ei=BOAFTujqDMeWOryT6LsN&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&ved=0CDoQ6AEwAzgU#v=onepage&q=long%20tail&f=false (13.06.2011).
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