Wichtige Informationen und nützliche Online Tools für wissenschaftliche Recherchen

Julia.Westermeir.uni-sbg, 15. Dezember 2014, 12:45

 

Wie finde ich ein Thema? Andrea Guggenberger hat in ihrem Beitrag bereits beschrieben, welche Tools einem bei der Erstellung einer MindMap behilflich sein können, um sich selbst einen Überblick zu verschaffen, welches Thema für die eigene Masterarbeit interessant sein könnten. Doch was nun? 

 

Um sich am besten für ein Thema zu entscheiden ist es sinnvoll erst einmal zu recherchieren, welche Literatur und Forschungen über das im vorherigen Schritt ausgewählte Themengebiet vorliegen. Die allgemeine Recherche dient dazu, sich einen Überblick zu verschaffen, wie viele Studien und wissenschaftliche Beiträge zu dem eigenen Text bereist verfasst wurden. Wenn es sehr viel gibt, stellt sich die Frage, ob es relevant ist überhaupt über dieses Thema zu schreiben bzw. zu forschen. Vielleicht gibt es bereits keine Nachfrage mehr, da das Thema schon ausführlich genug in der Wissenschaft behandelt wurde. Allerdings kann man in diesem Fall schauen, ob es vielleicht eine Forschungs-Nische gibt. Gibt es eventuell Aspekte die in bisherigen Forschungen noch nicht behandelt wurden? Könnte das eigene Thema neue Ergebnisse liefern oder vielleicht sogar veraltete Forschungsergebnisse falsifizieren? Doch wie genau recherchiert man? 

 

Oftmals behaupten Studierende keine Literatur über das ausgewählte Thema gefunden zu haben, weil es noch keine Studien, Forschungsberichte oder Literaturanalysen gibt. In vielen Fällen jedoch, täuschen sich die Studierenden.  Sie haben meistens nur nicht nach den richtigen Schlagwörtern bzw. an den richtigen Orten gesucht. Dieser Beitrag stellt einige Methoden für eine richtige Recherche vor und präsentiert einzelne Datenbanken, die einem die Suche nach Literatur erleichtern. Außerdem werden einige Online Tools vorgestellt, die einem bei einer ausführlichen Recherche unterstützen und einen geordneten Überblick über alle gesammelten Ergebnisse der Recherche verschaffen. 

 

Wie suche ich online nach Literatur? Folgendes Video zum Buch "Wissenschaftliches Arbeiten für Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler" von Claus Ebster beantwortet diese Frage. Hier könnt ihr lernen, wie ihr in Datenbanken, Journal Collections und Bibliothekskatalogen relevante Informationen für Ihre wissenschaftliche Arbeit (Seminararbeit, Diplomarbeit oder Dissertation) recherchieren.

 

 

--> Wie gehe ich eine qualitative Recherche an? 

 

Schritt 1: Wonach suche ich? Überblicks- vs. Tiefenrecherche

Zu Beginn der Recherche ist es wichtig zu klären, wonach eigentlich gesucht werden soll. Welches Oberthema bietet sich an? Wie könnte dieses Thema eingegrenzt werden? Welcher Teilbereich könnte interessant sein? Welche Schlagwörter ergeben sich nun? Welche Fachbegriffe gibt es passend dazu? Gibt es Synonyme? Wie wären die englischen Synonyme? All diese Fragen sollte man zunächst beantworten, bevor man seine Recherche startet. Grenzt man seine Suche nicht strategisch ein, fällt es oft schwer passende Ergebnisse zu finden oder überhaupt ein Resultat zu bekommen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Das Ergebnis erscheint in einer Fremdsprache, zeigt eine wenig vertrauenswürdige Quelle an oder nimmt die Wortverbindungen auseinander, um deren Bestandteile einzeln anzuzeigen. 

Die Recherche im Internet kann jedoch mit wenigen Klicks nicht nur eingegrenzt, sondern auch qualitativ verbessert oder erweitert werden.

Wichtig für die Recherche im Internet ist stets ein kritischer Blick: So sollte man zunächst auf die Aktualität der Website achten, ob die Seite überhaupt noch gepflegt wird. Daraus lässt sich schließen, ob den Betreibern etwas daran liegt und ob die Information möglicherweise bereits veraltet ist. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Quelle der Informationen vertraulich sind. Aus diesem Grund sollte man sich bevorzugt auf wissenschaftliche Publikationen stürzen und keine Wikipedia-Seiten, Blogs, Arbeiten von Studierenden, oder "0815-Internetseiten".  Besonders bei Recherchen für wissenschaftliche Arbeiten ist es ratsam sich direkt von Beginn an auf Fachliteratur zu stürzen. Dabei dienen oft Fachmagazine, -zeitschriften oder veröffentlichte Bücher. 

Da einige Themengebiete nicht nur im deutschsprachigem Raum behandelt werden, sollte man nie vergessen auch nach englischer Literatur zu suchen. Wie bereits erwähnt, sollte aus diesem Grund auch nach englischen Synonymen gesucht werden, um auch internationale Literatur zu erhalten. Folgende Fragen können als Leitfaden für eine profitable Recherche genutzt werden:

Nach was suche ich? Welche Begriffe? Welche Forschungsbereiche? Welchen Zeitraum? Welche Region? Welche Sprache?

 

Schritt 2: Wo suche ich?

Als nächstes stellt sich die Frage, wo man eigentlich suchen möchte. Folgende virtuelle Orte bieten sich für eine Recherche an:

•Online-Katalog der eigenen Universität

•Elektronische Zeitschriftenbibliotheken

•Datenbanken (Bsp.: Aleph, Web of Science, Scopus, CMMC)

•Virtuelle Fachbibliotheken

•Google Scholar 

•Konferenzen/ Forschungsverbünde

•Digital Methods  in Wien/ DGPuK 

 

Für alle diese Möglichkeiten sind die Ergebnisse von Schritt 1 sehr wichtig. Denn nun ist es an der Zeit seine Schlagwörter, Begriffe, Synonyme und englischen Ausdrücke in die jeweiligen Suchfelder einzugeben und somit hoffentlich nun relevante wissenschaftliche Studien und Forschungsarbeiten zu erhalten. 

 

•Wie Google Scholar gewinnbringend genutzt werden kann zeigt folgendes Video von Google höchstpersönlich: 

 

 

•Was es für verschiedene Datenbanken gibt erfahrt ihr hier, hier und hier! (einfach auf das "hier" klicken")

 

Weitere Online Datenbanken:

•Web of Science

•Scopus 

•Communication and Mass Media Complete (CMMC)

 

Bei der letzten genannten Datenbank CMMC können sogar Zitationsanalysen erstellt werden, die einem in anhand einer Graphik zeigen wie oft zu diesem Begriff bereits Publikationen veröffentlich wurden. Diese Analyse präsentiert einem außerdem Daten wie oft dieser Begriff in den letzten Jahren zitiert wurde. Somit kann man vergleichen, in welchem Jahr das Thema relevant war und ob das Interesse an diesem Thema an- oder abstieg. 

 

Schritt 3: Was mache ich nun mit meinen Recherche-Ergebnissen?

Wir gehen nun davon aus, dass Schritt 1 und 2 ordentlich ausgeführt wurden und man etliche Ergebnisse während der Recherche erhält. Nun gibt es folgendes Problem: Wie sammle, verwalte und analysiere ich alle Resultate? Es gäbe natürlich nun die Möglichkeit alle Quellen auszudrucken, sich Bücher aus Bibliotheken auszuleihen und wichtige Seiten aus diesen Büchern herauszukopieren. Dann könnte man einen großen Ordner anlegen und wichtige Quellen dort einheften und mit Notizen, Markern und Post-Its zu schmücken. Dank dem Internet geht dies jedoch auch mit weniger Aufwand auf eine unkompliziertere Art und Weise. Es gibt mittlerweile etliche Tools, die das Sammeln und Verwalten von Literaturrecherchen erheblich vereinfachen. 

Refeus ist beispielsweise eine Software, die wissenschaftliches Arbeiten vereinfacht. Dabei unterstützt Refeus den gesamten Arbeitsprozess vom Sammeln und Verwalten von Inhalten und Quellen bis hin zum Schreiben und Veröffentlichen eigener Dokumente in einer konsistenten Anwendung. 

Folgendes YouTube-Video gibt einen Überblick über die vier Haupt-Prozessschritte: Sammeln, Verwalten, Schreiben und Veröffentlichen mit Refeus. 

 

 

Verfügbar ist diese Software für Mac OS X, Linux und Windows. Möchte man diese Software herunterladen, kann man sich zwischen drei verschiedenen Produkten entscheiden:

Refeus Basic, Plus und Mobile. 

Refeus Basic: ist eine kostenfreie, werbegestützte Version für den Einstieg ins wissenschaftliche Arbeiten. Im Vergleich zu Refeus Plus ist die Anzahl der selbst erstellbaren Dokumente pro Wissensdatenbank auf eines beschränkt.

Refeus Plus: erleichtert die Verwaltung komplexer Wissensbestände mit unzähligen verschiedenen Quellen und revolutioniert das regelmäßige Verfassen wissenschaftlicher Dokumente und Publikationen. Refeus Plus ist die Vollversion für die professionelle Wissensarbeit. Im Vergleich zu Refeus Basic bietet sie erweiterte Funktionen, wie z.B. individuelle Zitationsstile und Dokumentvorlagen. Es können auch beliebig viele eigene Dokumente pro Wissensdatenbank erstellt werden.

Refeus Mobile: dient als mobile Ergänzung auf dem Smartphone. (vgl. Refeus 2014: n.p.)

Weitere Informationen erhaltet Ihr auf der Homepage von Refeus:

https://refeus.de/content/about/overview/ Dort könnt ihr die Software auch direkt downloaden. 

 

Wertvolle Alternativen zu Refeus sind 

•Citavi/ Endnote

•CiteULike 

•Mendeley

 

Auf folgender Seite werden noch weitere spannende Alternativen vorgestellt:

http://www.alternative-zu.de/q/Citavi

Mehr zu diesen Programmen sowie die Dokumentation eines Recherchebeispiels folgt im nächsten Blogeintrag!

 

Bis dahin könnt Ihr euch mit folgendem Video und folgender PDF-Datei vergnügen:

 

Bespiel-Tutorial der LMU München

Dieses Videotutorial beschreibt den Vorgang einer Literaturrecherche für die Studierende der Ludwig-Maximilians-Universität München. Allerdings beschreibt dieses Video den allgemeinen Prozess einer Recherche sehr präzise.

 

 

 

Unter folgendem Link erhaltet Ihr eine im Internet öffentlich zugängliche Sammlung wichtiger Informationen zum Thema "Recherche":

https://www.fh-campuswien.ac.at/fileadmin/redakteure/Lehre/Dokumente/DO_BIB_FAQ_Online-Recherche.pdf

 

Im Lernblog von Marcella Pelzl erhaltet ihr einen genaueren Einblick in den Umgang mit BibSonomy. Marcella stellt euch dieses Online-Tool durch Datenrecherche unter folgendem Link genauer vor:

https://collabor.idv.edu/patizipl/stories/50538/ 

 

 Hoffentlich sprechen euch einige Tipps und Tricks über Literaturrecherchen an und wer weiß, vielleicht hab ihr ja sogar Lust Refeus oder andere Tools für eure Sammlung und Verwaltung von Quellen auszuprobieren.

 

Viele liebe Grüße,

Julia Westermeir

 

 

Überblick Literatur:

Refeus (2014): Produkte. Online unter: https://refeus.de/content/products/ (09.11.2014).

 

1 comment :: Kommentieren

Überblick sehr hilfreich

sonja.pichler.uni-sbg, 19. Jänner 2015, 11:28

Danke für diesen detaillierten Überblick! Die Schritte sind klar nachvollziehbar und dieser Beitrag ist wirklich gut aufgebaut!

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