Museumsinformationssysteme

 Jürgen Sieck der HTW Berlin hielt heute einen Vortag zum Thema „Museumsinformationssysteme – Wie einfach geht es?“.

Der Trend bei den Museen geht in Richtung interaktive Museumsbesuche. Es geht darum, Informationen auf einfache und spielerische Art und Weise zu sammeln und somit die Besucher aktiver am Museumsbesuch teilhaben zu lassen.

Herr Prof. Sieck erwähnte in seinem Vortrag zwei Beispiele: die Ausstellung „Koscher & Co“ über Essen und Religion des Jüdischen Museums in Berlin sowie die Sonderausstellung „Schahnamen: Heroische Zeiten. 1000 Jahre persisches Buch der Könige“ des Pergamonmuseums.

Mithilfe eines RFID Chips, der auf einem Löffel (aus härterem Papier gefertigt) angebracht ist, werden Museumsbesucher zu Beginn des Besuches ausgestattet (dadurch können auch einzelne Besucher identifiziert werden). Mit diesem Löffel können während dem Museumsbesuch traditionelle Rezepte zum Selber Nachmachen gesammelt werden. Diese Rezepte können dann von zu Hause aus online eingesehen werden.

Der Link zur Ausstellung: http://www.jmberlin.de/koscher/

 

Ein sehr ähnliches Konzept wurde auch bei der Sonderausstellung „Schahname“ verwendet. RFID wurde im Museum installiert, es wurden Besuchermedienstationen eingerichtet, und mit einem Lesezeichen konnte man an verschiedenen Terminals zur Ausstellung passende Geschichten hören.

Der Link zur Ausstellung: http://rostam.htw-berlin.de/

 

Besonders interessant finde ich jenen Vorteil, dass sich dadurch für die Museen die Möglichkeit auftut, Statistiken über die Besuche zu generieren.  Jedoch müssen die Installationen betreut werden und Einweisungen sind notwendig. Die RFID Terminals müssen zudem gut platziert werden und einfach zu bedienen sein. Einen großen Vorteil stellt die Möglichkeit dar, viele verschiedene Sprachen integrieren zu können.

Die dahinterstehende Idee basiert also immer auf dem Gedanken Information zu sammeln, sei es in Form von Rezepten oder Geschichten. Außerdem muss die Technologie sehr einfach zu benutzen sein, sodass sie für jeden auf Anhieb verständlich ist.

Aufgabenstellung von Herrn Prof. Sieck war es heute, für eine Ende Jänner nach Berlin ins Pergamon Museum kommende Ausstellung mit dem Titel „Roads of Arabia, Archaeology and History of the Kingdom of Saudi Arabia” eine auf ähnlichem interaktivem Konzept basierende Idee zu entwickeln. Die Ausstellung fand beispielsweise auch schon im Jahr 2010 im pariser Louvre statt: http://www.france24.com/en/20100721-roads-arabia-lead-louvre-museum-exhibition-paris-france-saudi-arabia-undiscovere.

Auf dieser angegebenen Adresse findet man folgende Beschreibung der Ausstellung: Roads of Arabia "displays three hundred works that have never left the country before. Many have never even been seen back home.The exhibition includes statues, gravestones,jewellery, manuscripts, textiles, glass and bronze statues - many predate the birth of Islam in the seventh century.“

Hier finden sich weitere Informationen, der im nächsten Jahr in Berlin stattfindenden Ausstellung: http://www.berlin.de/landespressestelle/archiv/20110228.1700.333321.html

Eine konkrete Vorstellung für den möglichen interaktiven Aufbau der geplanten Ausstellung habe ich in der kurzen Zeit noch nicht entwickeln können. Jedoch ist mir bei meiner Recherche häufig aufgefallen (Vgl. bspw. http://www.politische-bildung-brandenburg.de/publikationen/pdf/islamische_geschichte.pdf), dass in der Pre-Islamischen Zeit die Elemente Weihrauch (es gab sogar eine sogenannte Weihrauchstraße), Beduinendörfer sowie Himmelskörper eine wesentliche Rolle spielten. Himmelskörper wurden als Götter angesehen. Vielleicht gibt es einen Weg diese Elemente in den interaktiven Museumsbesuch zu involvieren?