Statement The Long Tail - Nischenprodukte statt Massenmarkt
Nadine.Schmidt.Uni-Sbg, 14. Juni 2012, 14:47
In der Lehrveranstaltung vom 14. Mai 2012 wurde die Thematik des so genannten „Long Tail“ behandelt. Entwickelt wurde der Begriff „The Long Tail“ von Chris Anderson, dem Chefredakteur des amerikanischen Magazins „Wired“. In seinem Buch „The Long Tail – Nischenprodukte statt Massenmarkt“ beschreibt Anderson das Internet als den idealen Absatzmarkt für Nischenprodukte, also für Artikel mit geringer Nachfrage. Während traditionelle Geschäfte im „bricks and mortar business“ aufgrund begrenzter Verkaufsflächen ihr Hauptaugenmerk auf die Massennachfrage legen müssen, bietet das Internet einen optimalen Verkaufsplatz für Produkte, nach denen nur selten gefragt wird und die dadurch nicht profitabel genug sind. Genau diese Produkte bilden den „Long Tail“, auf Deutsch teilweise auch „Rattenschwanz“ genannt. Der Begriff leitet sich von der Form einer Häufigkeitsverteilung ab: die Kurve ist links hoch und schmal und bezeichnet die wenigen Produkte, die häufig nachgefragt werden, während sich rechts der immer weiter abfallende und schmaler werdende Rattenschwanz der zahlreichen und selten nachgefragten Produkten anschließt.
Anderson stellte auch die Frage, was passieren würde, wenn jedes Produkt der Welt für jeden Konsumenten gleichermaßen zu erwerben wäre und stellte die These auf, dass alle Kleinstverkäufe zusammen eventuell sogar die wenigen Massenverkäufe in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung ablösen könnten.
Ein bekanntes Beispiel für den Long Tail ist die Internetverkaufsplattform Ebay. Dort sind es neben den so genannten „Powersellern“ vor allem die vielen privaten Anbieter, die die Plattform zum größten Gemischtwarenhandel der Welt machen. Dabei agiert diese jedoch nur als Vermittler zwischen Käufer und Verkäufer und stellt selbst keine Ware. Als kritischer Erfolgsfaktor wird jedoch die Auffindbarkeit der unzähligen Produkte genannt, worauf Anderson die Lösung „Mache alles verfügbar und hilf mir dann, mich zurechtzufinden“ gibt. Diese Lösung findet ihre Umsetzung im Internet vor allem durch Empfehlungssysteme wie etwa bei Amazon, Nutzerrezensionen und Communities.
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