Evelin's Lernblog
Montag, 3. November 2014
Aufgabe 7: Wird die Gesellschaft durch das Web demokratischer?
"Zehn Punkte die für Google erwiesen sind. Als vierter Lehrsatz wird dort verkündet: "Die Demokratie im Internet funktioniert"

Thesen zum Umgang mit dem Internet

Quelle: Eisl Stephan (2011): Internet und Demokratie (1)

Kommunikationsreichtum und Meinungsvielfalt

Das Internet bietet eine unglaubliche Vielfalt an Möglichkeiten um an Informationen zu kommen oder seine eigene Meinung kundzutun. Maßgeblich ist aber die Absicht für die es eingesetzt wird. So kann das Internet dafür genützt werden die Demokratie zu fördern oder die Freiheit anderer zu beschneiden. Der Umgang mit den Werten der Demokratie wie den Freiheits- und Menschenrechten ist daher bestimmend, ob die Gesellschaft durch das Web demokratischer werden kann.

Reichweite und Nutzung des Internets

Nach wie vor ist die Nutzung des Internets nicht für alle gleich bedeutend oder überhaupt möglich. In Österreich verfügen zwar 85% über einen technischen Zugang und 73% der Bevölkerung verwendet das Internet regelmäßig, was aber auch heißt, dass noch immer ein großer Teil von den Informationen im Internet ausgeschlossen ist (2). Zudem wird das Internet nur von einem kleinen Teil der UserInnen aktiv genutzt. Der Großteil konsumiert eher die passiven Angebote, wie das abrufen von E-Mails. Ebenso spielt die erforderliche Zeit und das technische know-how eine Rolle über die Nutzbarkeit des Internets. Um aktiv im Internet zu interagieren, braucht es ein Zeitbudget, dass nicht allen im gleichen Maße zur Verfügung steht.
Sind die Voraussetzungen nicht für alle gleichermaßen vorhanden, ist das Internet kein Mittel für mehr Demokratie.

Individualismus

Grundsätzlich steht das Internet allen offen und ist leicht zugänglich. Es gibt keine Zugangskontrollen und es steht den UserInnen frei, was sie im Netz publizieren. Um einen verantwortungsvollen, respektvollen Umgang mit dem Internet zu lernen sind Diskussionen und Aufklärung über das eigene Verhalten, über die Möglichkeiten aber auch Gefahren im Internet notwendig. Das Demokratiezentrum bietet jede Menge Material zur Vermittlung des richtigen Umgangs mit dem Internet und über Demokratie generell an.

Urheber- und Datenschutzrechte

Das Internet, als offener Marktplatz, bietet schier unbegrenzte Möglichkeiten Geschäfte abzuwickeln und stärkt die Verbraucherrechte. Es fördert die Kreativität und den wirtschaftlichen Erfolg. Diese Bedingungen verleiten aber zu einem legeren Umgang mit Urheber- und Datenschutzrechten. Eine höhere Transparenz und gesetzliche Bestimmungen stärken den demokratischen Charakter des Internets.

Politisches Sprachrohr

Demokratische Ideen können durch das Web verbreitet werden und zu Systemänderungen führen. Revolutionen wie der Arabische Frühling verhalfen zum Umbruch totalitärer Regime. Die schnelle Vernetzung erlaubt eine Organisation des Widerstands, die zuvor nicht möglich gewesen wäre. Auf der anderen Seite nutzen auch GegnerInnen der demokratischen, gewaltfreien Gesellschaft dieses Medium um, wie im Falle des Islamischen Staates, Menschen für ihre Ideen zu rekrutieren. Die Vermittlung der demokratischen Grundwerte ist daher unumgänglich um die Aufklärung über politische Ideologien zu erreichen und Menschen zu mündigen BürgerInnen zu machen.

Informationsflut

Das Internet bietet eine grenzenlose Flut an Informationen, die über Suchmaschienen abgerufen werden können. Es steht Wissen jeglicher Art zur Verfügung. Um diese Informationen nach ihrem qualitativen Inhalt zu prüfen und um die selektive Auswahl von Suchmaschinen berücksichtigen zu können, braucht es eine fundierte Allgemeinbildung und die Bereitschaft Informationen auch außerhalb des Internets einzuholen.

Verantwortung

Das Internet kann zur Stärkung der demokratischen Grundwerte genutzt werden. "Umgekehrt ist im Internet die Durchsetzung demokratischer Grundwerte unverzichtbare Pflicht, wenn es von seiner Ambivalenz befreit werden soll, um den Menschen und ihren Rechten tatsächlich zu dienen".


1 Freiheit braucht Verantwortung http://www.kas.de/upload/dokumente/verlagspublikationen/Internet-Demokratie/internet_demokratie_20.pdf (3.11.2014)
2 Austrian Internet Monitor http://mediaresearch.orf.at/index2.htm?internet/internet_aim.htm (3.11.2014)

Weiterführende Literatur

Demokratiezentrum Wien http://www.demokratiezentrum.org

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andrea.penz.uni-linz, Montag, 3. November 2014, 13:23
Super Beitrag zum Thema!
Hallo Evelyn,
das Buch von Stephan Eisel setzt sich wirklich scharfsinnig mit dem Thema auseinander, es ist auch eine meiner Quellen für das Statement zum Thema.

Wenn ich mir deinen interessanten Beitrag so durchlese, bildet sich in meinem Kopf die Vision und Hoffnung, dass die Demokratie als Herrschaft des Volkes dem Internet wirklich viel Aufmerksamkeit widmet und dem Volk auch dabei hilft, es als Medium für gute Zwecke, und demokratische Prozesse zu nutzen.
Du gehst in deinem Beitrag auf viele interessante und wichtige Aspekte ein. Gefällt mir sehr!

Liebe Grüße,
Andrea

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sarah eljane.thurow.uni-linz, Montag, 3. November 2014, 21:41
Wo ist die Demokratie im Internet?
Auch ich finde deinen Beitrag sehr gelungen. Du wirfst einen sehr interessanten und wichtigen Aspekt auf, in dem du darauf hinweist, dass im Internet selbst demokratische Strukturen vorherrschen müssten. Nach meiner Recherche und dem Lesen von Beiträgen der Kollegen komme ich mittlerweile zur Erkenntnis, dass das Internet selbst ein ?Zentrum von Macht? ist, wir aber ?im Gegensatz zu dem was wir unter Demokratie verstehen ? nicht einmal wissen, wer die ?Machthaber? sind. Dominik hat in diesem Zusammenhang einen spannenden Beitrag geliefert, in dem er darauf hinweist, dass die Macht wohl in den Händen der Amerikaner liegt (https://collabor.idv.edu/auwebsci/stories/50054/). Umso erstaunlicher ist es, dass wir alle bereit sind, dies in Kauf zu nehmen und so vieles im Internet über uns Preis zu geben. Trotz der Tatsache, dass das Internet eine ideale Plattform für Meinungsäußerung darstellt, machen wir uns in Wahrheit nur noch kontrollierbarer, wenn wir unsere Ansichten über das Internet frei äußern. Fraglich ist, ob dies im Endeffekt wirkliche Demokratie darstellt, oder nicht vielmehr ?Machthabern? nutzt und in die Hände spielt.

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georg.wurz.uni-linz, Dienstag, 4. November 2014, 00:54
Hey Evelin,

ich denke auch, dass das Internet für bzw. gegen die Demokratie genutzt werden kann und hier gefällt mir unter anderem dein erster Absatz "... Der Umgang mit den Werten der Demokratie wie den Freiheits- und Menschenrechten ist daher bestimmend, ob die Gesellschaft durch das Web demokratischer werden kann."

Es ist unsere Sache, ob wir die neuen Möglichkeiten sinnvoll nutzen und der Grundstein hierfür muss sicherlich außerhalb des digitalen Raums gelegt werden.

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Wo ist die Demokratie...
Auch ich finde deinen Beitrag sehr gelungen. Du wirfst...
by sarah eljane.thurow.uni-linz (3. November, 21:41)
Viele Dank für die...
Aber ich bin gewillt mich mit HTML und CSS auseinander...
by evelin.mueller.uni-linz (3. November, 18:59)
Super Beitrag zum Thema!
Hallo Evelyn, das Buch von Stephan Eisel setzt sich...
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