Massenkommunikation auch bei Online Medien?
ines.schallauer.uni-linz, 18. März 2015, 22:54
In der zweiten LV wurde das Thema Massenkommunikation aufgegriffen - und zwar konkret die klassischen Massenmedien (TV, Radio & Co) mit den Online-Medien (z.B. Soziale Netzwerke) in Vergleich gesetzt...
Was zeichnet Massenmedien aus?
Können öffentliche Beiträge in Sozialen Netzwerken auch als Massenmedien angesehen werden?
Hat sich das Kommunikationsverhalten durch Online-Medien verändert?
Vor allem unterscheiden sich mE die beiden Formen durch die Art, wie die Medien selektiert/erstellt werden, die dann in weiterer Folge der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. In den klassischen Massenmedien wird stark selektiert und es nicht wirklich transparent wer hier seine Finger bei der "Selektion" im Spiel hat. Nicht zu verachten ist der Einfluss, der dieser selektive Nachrichtentransport auf uns hat --> wir nehmen die Umwelt so war, wie es uns die Massenmedien (TV & Co) "verkaufen" bzw. wahrnehmen lassen. Der Content der über klassische Massenmedien verbreitet wird, wird idR auch durch einige wenige Leute erstellt.
Im Vergleich dazu der Inhalt bei Online-Medien: der Zugang zum WWW und somit Online-Medien bietet dabei den Vorteil, dass nicht nur grundsätzlich jeder mit Internet-Zugang Nachrichten verbreiten kann, sondern dass wir eine größere Menge an Nachrichten zur Verfügung haben und auch andere Sichtweisen betrachten können. Aber auch hier gilt es die Online-Medien mittlerweile kritisch zu betrachten. Denn auch hier wird bereits von diversen Stellen - teilweise ohne unser Wissen - vorselektiert, also welche Nachrichten wir sehen. Als Beispiel sei der Algorithmus von Facebook zu nennen, der entscheidet, welche Beiträge wir im News Feed sehen (nur weil wir eine Seite liken, sehen wir noch lange nicht automatisch alle Beiträge dieser Seite in unserem News Feed). Auch die "objektive" Google Suche gibt es nicht (und wird es auch nicht geben) - jeder bekommt (auch bei gleichem Suchbegriff) eine unterschiedliche SERP präsentiert.
Dies ist nur ein Aspekt in denen sich klassische Massenmedien von Online-Medien unterscheiden.
verena petra.kopf.uni-linz, 20. März 2015, 11:20
Interessanter Ansatz und trifft auch meiner Meinung nach gut auf das Thema Social Media zu. Aber was ist mit Websites - hier kann ebenfalls wie beim TV Massenkommunikation erfolgen, denn hier gibt es keine automatische Einschränkung wie beim Facebook-Newsfeed oder der Google-Suche. Jeder der die URL eingibt erhält die gleiche Information vgl. jeder der den TV einschaltet und auf ORF umschaltet bekommt die gleiche Information.
Das größte Problem bzw Herausforderung sehe ich dahingehend, dass durch Online Medien so gut wie jede Person (Voraussetzung Internet) Inhalte verbreiten kann. Dies war bzw. ist bei klassischen Medien eher eingeschränkt.
Obwohl die Verbreitung der Informationen durch einzelne Personen sehr viele Vorteile bietet, sollten auch die diverse Nachteile nicht vergessen werden.
ines.schallauer.uni-linz, 22. März 2015, 10:00
Und genau das bringt wieder den mE wichtigsten Unterschied zwischen klassischer Massenmedien und Onlinemedien auf den Punkt: wer kann welchen Content verbreiten?
Für mich haben auch Onlinemedien - soweit der Content nicht explizit privat geteilt wird - den Charakter der Massenkommunikation --> so wie du bspw. das Thema Websites beschrieben hast. Nur ist bei Onlinemedien die Einschränkung der Inhalte durch Dritte geringer.
Für mich haben aber die klassischen Massenmedien auf den ersten Blick ebenso viele "Nachteile" wie Onlinemedien auch. So wie im Beitrag schon erwähnt finde ich die Gefahr nicht irrelevant, dass uns die klassischen Massenmedien die Umwelt so wahrnehmen lassen wie sie es wollen.