TeamViewer: Die All-In-One Software für Fernwartung und Online-Meeting
Katharina.Schmied.Uni-Sbg, 4. Dezember 2012, 15:11
Der Online-Dienst TeamViewer vereint zwei grundsätzliche Funktionen: Fernwartung und Online-Meeting. Präsentationen, Teamarbeit und Ideenaustausch werden durch die Verwendung des TeamViewers in Echtzeit möglich, ohne dass die TeilnehmerInnen am gleichen Ort zur gleichen Zeit anwesend sein müssen.
Wie das Ganze funktioniert, soll nun im Folgenden dargestellt werden, indem der Fokus zunächst auf die Fernwartung sowie im Anschluss daran auf das Online-Meeting gerichtet wird.
Fernsteuerung:
Mittels der Fernwartung können entfernte Computer über das Internet gesteuert werden. Die Startmaske des TeamViewers sieht wie folgt aus:
Voraussetzung für die Fernsteuerung ist die Eingabe der Partner-ID sowie des Kennworts, da nur so die Verbindung zwischen zwei oder mehreren Geräten hergestellt werden kann. Beide Codes sind in der Startmaske des Partnercomputers zu finden. Mit Hilfe der hergestellten Verbindung kann nun der Partnercomputer aus der Ferne gesteuert und gewartet werden. Zudem ist ein Zugriff auf alle sich dort befindenden Dateien sowie Programme möglich, weshalb es zu berücksichtigen gilt, dass auch geheime oder kompromittierende Inhalte dem Zugreifenden zur Verfügung stehen.
Der Aspekt des Zugreifens auf Dateien bietet sich überdies für Präsentationen an, da auf diese Weise Inhalte ohne Hilfsmittel (USB-Stick, Kabel, etc.) transferiert werden können. Eine Alternativvariante stellt in diesem Kontext die Dateiübertragung dar. Mit dieser Funktion können Dateien des Partnercomputers auf den eigenen Computers übertragen werden.
Online-Meeting:
Meeting zu starten, ist in der Startmaske des TeamViewers die Funktion "Meeting" auszuwählen.
Die Teilnahme an einem Meeting kann auf drei verschiedene Arten erfolgen:
1. Spontanes Meeting starten
2. Meeting planen
3. An Meeting teilnehmen
Zu 1.: Die Person, die das spontane Meeting startet, ist automatisch der Präsentator, was hinsichtlich der Rechteverteilung relevant ist und zu einem späteren Zeitpunkt noch genauer erläutert wird.
Zu 2.: Bei der Planung eines Meetings müssen zunächst die Rahmenbedingungen des Meetings (Betreff, Start/Ende) festgelegt werden. Das Meeting wird dann automatisch im Outlook-Kalender als Termin eingetragen und es besteht zudem die Möglichkeit, eine standardisierte E-Mail mit einem direkten Link zum Meeting sowie der Meeting-ID an potenzielle TeilnehmerInnen zu versenden.
Zu 3.: Um direkt an einem bereits organisierten Meeting teilzunehmen, muss lediglich die Meeting-ID (besitzt der Präsentator) in der Startmaske eingegeben werden. In der Folge ist man TeilnehmerIn des Meetings, allerdings mit eingeschränkten Zugriffsrechten.
Wird ein spontanes Meeting gestartet bzw. erfolgt die Teilnahme an einem bestehenden Meeting, so erscheint automatisch folgende Meeting-Maske auf dem Desktop:
Der grüne Button "Einladen" führt automatisch zu einer standardisierten E-Mail, die NUR via Outlook an weitere potenzielle TeilnehmerInnen versandt werden kann. Folgende Meeting-Funktionenermötlichen eine interaktive Konferent:
- Video: Um eine Videokonferenz zu ermöglichen, müssen alle TeilnehmerInnen die Video-Funktion aktivieren
- Voice over IP: Hier sind das Mikrophon, sowie der Lautsprecher zu aktivieren, um mit den anderen TeilnehmerInnen kommunizieren zu können
- Telefonkonferenz: Bei der Telefonkonferenz gilt es zunächst, den Standort einzugeben und die entsprechende Nummer anzurufen (standardisiert). Hierbei wird der Konferenz-PIN abgefragt, da nur ausgewählte TeilnehmerInnen an der Konferenz via Telefon beteiligt werden können. Allerdings fallen hierbei die normalen Verbindungsgebühren an.
- Dateibox: Mittels der Dateibox können Dateien an die anderen TeilnehmerInnen versandt werden.
- Whiteboard: Das Whiteboard ermöglicht das Markieren, Skizzieren, etc. von Inhalten in der vom Präsentator dargestellten Datei.
Wie bereits weiter oben angesprochen, bietet der TeamViewer eine detaillierte Rechteverwaltung, sodass der/die PräsentatorIn, OrganisatorIn und TeilnehmerIn eines Online-Meetings verschiedene Befugnisse besitzen. So kann beispielsweise allein der/die PräsentatorIn, also die Person, die das Meeting startet, über die Rolle der anderen TeilnehmerInnen entscheiden und ihnen im Zuge dessen die Rolle des/der Organisatorin zuweisen.
Im Gegensatz zu den TeilnehmerInnen verfügt der/die OrganisatorIn über mehr Rechte und kann unter anderem Whiteboard-Einträge vornehmen, sowie Meeting-Einladungen versenden, was wiederum dem/der TeilnehmerIn nicht möglich ist. Ebenso kann die Rolle des/der Präsentatorin während des Meetings auf andere OrganisatorInnen und TeilnehmerInnen übertragen werden. In diesem Zusammenhang muss aber beachtet werden, dass diese Funktion immer nur von einer Person wahrgenommen werden kann.
Zu den weiteren Befugnissen des/der PräsentatorIn zählen die Verteilung der Fernsteuerungsrechte und damit die Erlaubnis, auf den Desktop des/der PräsentatorIn zuzugreifen, die Aufzeichnung von Meetings sowie das Löschen beziehungsweise Speichern von Whiteboard-Einträgen.
Unser Fazit:
Der TeamViewer ist für den privaten Gebrauch kostenlos und auch ohne jegliche Informatikkenntnisse einfach zu installieren. Die Funktionen Fernsteuerung und Dateiübertragung bieten sich auch insbesondere für Präsentationen an, da sie die technische Komponente eines Vortrags/Referat stark vereinfachen. Im Hinblick auf Online-Meetings ermöglicht der TeamViewer ein Höchstmaß an Interaktivität und Partizipation für alle Beteiligten, was durch die Funktionen Video, Chat, Dateiübertragung, Voice over IP und Whiteboard realisiert wird.
Durch die Rechteverwaltung während des Meetings wird ein gewisser Sichterheitsstandard gewährleistet, da auf diese Weise sämgliche Befugnisse, wie Zugriffs- oder Fernsteuerungsrechte, kontrolliert werden können. Ein großer Vorteil im Hinblick auf die Online-Meetings ist, dass sie ortsunabhängig und zu jeder Tageszeit veranstaltet werden können - ein großes Maß an Flexibilität wird erreicht. In diesem Zusammenhang ist auch die TeamViewer-App zu erwähnen, die eine Meeting-Teilnahme auch mit mobilen Geräten, wie Smartphones oder Tablets, ermöglicht. Als äußerst hilfreich erweist sich auch die automatische Kopplung des TeamViewers mit Outlook, wodurch Einladungen in standardisierter Form versandt werden können oder Meeting-Termine automatisch im Kalender eingetragen werden.
Die Kopplung mit Outlook ist auch gleichzeitig ein Nachteil des Dienstes, da ein derartiges Konto für den Versand von Einladungen etc. Voraussetzung ist. Über andere E-Mail-Konten können diese Funktionen nicht genutzt werden. Die kostenpflichtige und relativ umständlich zu bedienende Telefonkonferenz stellt außerdem ein großes Manko dar. Sie funktioniert nur dann, wenn sich alle TeilnehmerInnen mit ihrem Handy in die Konferenz "einklinken". Nach dem Vorbild von Skype könnte dies in unseren Augen besser gelöst werden.
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