Der Transparente Konsument wird noch transparenter und bietet mehr Informationen.

?What?s the true value of your personal data? Meet the people who want to help you sell it!?
Ben Woods

Alles was man im Internet macht ist mehr oder weniger verfolgbar. Cookies, Referenz Informationen, Personalisierte Newsletterlinks, Metadaten, seitenübergreifende Dienste, Standortinformationen in Mobilen Geräten. Diese Techniken stehen für fast jedes Unternehmen zum tracken zu Verfügung. Dazu kommen die freiwillig ausgefüllten Formulare, Registrationen, etc.. Warum stellt man diese Daten kostenfrei zur Verfügung?

Quelle: ktk86 - DeviantArt (http://ktk86.deviantart.com/art/Big-Brother-2-192045215)

Das Problem mit dieser Datenmenge ist, dass sie meistens sehr schnell ihre Aktualität verliert. Wenn man nach Autos oder Wohnungsangeboten schaut, dann sind diese Suchanfragen nach dem Kauf sicherlich nicht mehr so relevant wie vorher. Ein besseres Angebot von einem anderen Anbieter oder sogar vom selben kann in diesen Fall sehr ärgerlich sein. Eine Datensammlung soll im Idealfall aktuell sein, dementsprechend sollten Verkäufer über den aktuellen Stand informiert werden, da es ein kontinuierlicher Prozess sein soll.

Ruhemodus ist nicht gleich Ausschalten

Mobiltelefon Dienstleiser haben Zugriff auf alle Daten, die durch die Benutzung von Handys generiert werden. Zum Beispiel: Standorte, Anrufe, Nachrichten, Internetnutzung, etc. diese Daten sind in diesem Fall personenbezogen und nicht anonymisiert. Anbei eine sechs Monate lange Aufnahme der Date von der Grünenpolitiker Malte Spitz. [3]

Quelle: TNW - Ben Woods (http://thenextweb.com/insider/2013/09/17/whats-the-true-value-of-your-personal-data-meet-the-people-who-want-to-help-you-sell-it/)

Man hat in dieser Perspektive drei Wahlmöglichkeiten:

  • 1. Alle Geräte ausschalten oder Tracking möglichst verhindern [1]
  • 2. Einzuwilligen, dass fast alle Klicks unter Überwachung stehen, aber keine weiteren Informationen bereitstellen.
  • 3. Einzuwilligen und weiterzuhelfen möglichst korrekte Daten zu liefern

Bei den ersten zwei Punkten sind die gesammelten Daten meistens nur begrenzt verwendbar. Ein gutes Beispiel dazu sind die Google Suche und Google AdWords. Wenn man nach Steuerregeln sucht braucht man eventuell einen Steuerberater, aber es kann auch sein, dass man nur eine Hausarbeit in diesem Thema schreibt, oder sich auf Grund eines eBay Einkaufs aus dem Ausland dafür interessiert. Eine eingetippte Suchanfrage bedeutet nicht einen eins zu eins identifizierbaren Bedarf.

Enliken hat ein Umfrage zu diesem Thema mit 116 Teilnehmern durchgeführt: enlikenQuelle: Quartz - http://qz.com/64715/up-to-half-of-what-online-advertisers-think-they-know-about-you-is-wrong

Wer langsam unterwegs ist, kommt auch ans Ziel

Unsere Daten zu verkaufen ist nicht die beste Lösung, aber wenn Firmen wie Google und Facebook langsam von den implizit durchgesickerten Daten unser Identitäten aufbauen und man davon nicht profitiert, ist es auch nicht so optimal. Für diese persönlichen Daten spezialisieren sich immer mehr Firmen und diese Daten kreieren eine neue Ökonomie.
Personenspezifische Daten zu sammeln ist relativ einfach: mit öffentliche Dokumenten oder mit Sozial Media Profilen. Viele davon repräsentiert eine Ideologie: Je mehr Information du angibst, desto bessere Erlebnisse du bekommst. Nicht alle eingegebenen Daten werden dort verkauft, aber die meiste ? je nach Bedarf ? was für viele Seite mit Registration gilt. Zwar können Programme wie Ad Blocker helfen Werbung zu blockieren, doch im Hintergrund senden viele dieser Programme personenbezogene Daten und Informationen an die Werbung Branche.

Quelle: TNW - Ben Woods (http://thenextweb.com/insider/2013/09/17/whats-the-true-value-of-your-personal-data-meet-the-people-who-want-to-help-you-sell-it/)

When Big Brother is You

Wenn man helfen und gleichzeitig damit Geld verdienen möchte gibt es dafür mehreren Möglichkeiten. Einer davon ist Handshake. Bei Handshake kann man viele Daten über sich selbst eingeben, von ganz einfachen Sachen wie z.B. Alter und Hobbys bis hin zu ziemlich privaten Informationen wie z.B. Nahrungsaufnahme, Ort, Schlafgewohnheiten und Käufe (mit gescannten Quittungen). Je mehr Information man mitteilt desto mehr verdient man und muss nur die interessante Angebote akzeptieren.
Ein anderer Anbieter im Bereich Transparenz ist CTRLio. CTRLio ist ein digitaler Profil-Management-Service, der den Nutzern Kontrolle über ihre persönlichen Daten gibt und hilft davon zu profitieren. Die Idee im Hintergrund ist es relevante und besser gezielte Angebote zu liefern. CTRLio verkauft keine User Data, sondern versucht lediglich Angebot und Nachfrage besser zu verbinden. Nach der Setup Phase kann man eigentlich alle persönlichen Daten eingeben, wie z.B. Banktransaktionen importieren lassen, um ein besseres Girokonto zu finden, oder Textnachrichten, Gespräche oder Internetstatistiken um den perfekten Handytarif zu finden.

Fazit

Die Möglichkeit Daten zu sammeln, auszuwerten und zu speichern ist schon heute gegeben und viele Startup beschäftigen sich damit, dass man noch mehr extra Informationen über sich preisgibt. Ob man diese kostenlos, gegen Geld oder für ein personalisiertes Angebot auswerten lässt, muss jeder selber entscheiden. Die bisher gesammelten Daten haben auf jeden Fall noch viele Macken, da sie durch unpünktlich und unvollständig Sammlungstechniken gesammelt wurden. Die Benutzer haben die Möglichkeit diese irrelevanten Daten zu korrigieren. Dann kann man wirklich von einem individuellen und personalisierten ?One-to-One? Markt sprechen, da die Firmen wissen könnten was man wirklich braucht. Aber solange muss man noch ein langer Weg kriechen.

Quellen:
[1] http://thenextweb.com/insider/2013/09/17/whats-the-true-value-of-your-personal-data-meet-the-people-who-want-to-help-you-sell-it/
(abgerufen am 02.11.2014)
[2] http://qz.com/64715/up-to-half-of-what-online-advertisers-think-they-know-about-you-is-wrong/
(abgerufen am 02.11.2014)
[3] http://www.ted.com/talks/malte_spitz_your_phone_company_is_watching
(abgerufen am 02.11.2014)
[4] http://lifehacker.com/ad-blocking-extension-ghostery-actually-sells-data-to-a-514417864
(abgerufen am 02.11.2014)
[5] https://www.ctrl-shift.co.uk/news/2013/10/04/ctrlio-is-helping-consumers-manage-their-personal-data-assets
(abgerufen am 02.11.2014)
[6] http://www.selbstdatenschutz.info/tracking_verhindern/
(abgerufen am 02.11.2014)