Kommentar (Alp)Traum-Job
thomas.sacher.uni-linz, 10. Jänner 2017, 00:52
Der Dienstleister Arvato stellt ein Team aus 600 Frauen und Männern welche im Akkord anstößige als auch verstörende Facebookeinträge löschen. Auch wenn es "nur" ein Computerjob ist, handelt es sich hierbei um Schwerstarbeit, psychologische Schwerstarbeit. Die Mitarbeiter beschäftigen sich täglich mit Bildern und Videos welche Tierquälerei, Folter, sexuellen Missbrauch oder Krieg zum Thema haben (Q2).
(Q3)
Zensur durch den Staat
Eine ähnliche, wenngleich wesentlich besser entlohnte arbeit verrichten dabei die Polizisten in den "Cybercrime Zentren" der Bundesländer. Im gegensatz zu Facebook, welche seine Inhalte selbst zensieren muss, sind die Beamten auf der Suche nach Webseiten oder diversen Angeboten im Netz welche einen Strafbestand darstellen. Sie durchstreifen dabei oft ohne Anhaltspunkte das Internet um auf kriminelle Machenschaften zu stoßen. Auch das schließen von Freundschaften und das gewinnen von vertrauen spielt bei der Arbeit in einschlägigen Foren eine wichtige Rolle. Laut Polizei ist es ihnen wichtig, dass sich niemand sicher sein kann nicht mit einem Polizisten zu chaten (Q1). Dies mag stark an George Orwells dystopischen Roman 1984 erinnern. Dem Interview mit einem Cybercrime Beamten zufolge müssen sich die Bürger jedoch keineswegs Sorgen um deren Datenschutz machen. Der Aufwand welchen die Polizei tätigen müsse um nur die Markantesten Daten einer Person zu speichern sei schlichtweg zu viel um nur im entferntesten an eine massenhafte Überwachung zu denken. Die Beamten fordern deshalb eine Vorratsdatenspeicherung als wichtigste Waffe gegen die Internetkriminalität (Q1).
Quellen:
Q1: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-08/internetermittlungen-polizei-abhoerskandal [09.01.2017]
Q2: http://www.sueddeutsche.de/digital/exklusive-sz-magazin-recherche-inside-facebook-1.3297138 [09.01.2017]
Q3: https://www.youtube.com/watch?v=BXecshpv91Y [09.01.2017]
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