Open Government
dominik helmut.kaar.uni-linz, 21. November 2012, 16:10
Ich habe mich im Rahmen der gesellschaftlichen Transparenz mit der Thematik des Open Government beschäftigt, da ich meine, diese direkteste aller Formen der Demokratie wird (hoffentlich) bald weite verbreitung finden.
Ich berufe mich als Basisliteratur jedoch nicht ausschließlich auf geschriebene Artikel, vielmehr verweise ich auf eine Rede von Beth Noveck im Rahmen einer Ted Conference. Beth Noveck absolvierte Harvard mit Summa cum Laude, machte in Innsbruck einen Doktorgrad und leitete ein Institut für Kommunikation und Innovation an der New York Law school. Sie war die CTO, Leiterin der eigens von Präsident Obama eingerichtete Stelle für offene Verwaltung.
In ihrer Rede verweist Beth Noveck auf die mittlerweile hervorragend funktionierende Kollaboration von Unternehmen, kritisiert aber das Fehlen solcher Funktionsweisen in Verwaltungen bzw. in Politik. Sie versucht in ihrer Forschung und Lehre einen neuen "Informationsfluß" in Verwaltungsinstanzen zu implementieren. Sie kritisiert die immer noch sehr bürokratischen Verwaltungsvorgänge in einer vernetzten Gesellschaft. Ihre Forderung ist eine mit der Gesellschaft vernetzte Verwaltung; die Kombination einer hierarchisch strukturierten Verwaltung mit sozialen Netzwerken. In einem Artikel in der Huffington Post präzisiert Noveck ihre Forderung nach unternehmerischen Geist und Partizipation der Gesellschaft an der Problemlösung von Regierungen oder Verwaltungen. Auch verweist Sie auf ihr Buch "Wiki Government", worin eine Aufarbeitung und Präzisierung der Thematik zu finden sei.
"Collaborative Government" bedeutet eine neue Agenda verglichen mit Wahlen alle vier Jahre und Passivität der Bürger. Demokratie verlangt Mündigkeit und Mitarbeit um zur Vollendung zu kommen. Eines der Projekte sei hier im Besonderen erwähnt: In lovegov.com wurden erste Versuche gestartet, social media bzw. die vernetzte Welt und Politik und Verwaltung - collaborative Government - zu verwirklichen.
Nach diesem Model wird zuerst ein politisches Profil erstellt, welche Partei am ehesten zu den jeweiligen Einstellungen und Ansichten passt - hernach werden die politischen und administrativen Einrichtungen präsentiert und auch, wie man sich in diesen einbringen kann!
Ähnliche Ideen gibt es auch bei der Donau-Uni Krems, wo es bereits einen Ideen-Wettbewerb für Open government gibt!
Quellen:
Beth Noveck, Huffington Post, Artikel, 04.07.2011
Beth Noveck, TED Conference 28.08.2012
www.lovegov.com
Zentrum für e-governance, Donau Universität Krems, Ideenwettbewerb "Government 2027"
Zusätzlicher Artikel von Beth Noveck im Democracyjournal...
dominik helmut.kaar.uni-linz, 24. Jänner 2013, 03:25
Wiki-government: http://www.democracyjournal.org/7/6570.php?page=all