Thomas Traugott Linz
Montag, 26. Januar 2004
Web-Portale mit Typo3 managen

Web-Portale mit Typo3 managen

Umfangreiche Web-Projekte lassen sich nur mit Content Management Systemen wie Zope oder Typo3 bewältigen. Lezteres, das kostenlos als Open Source verfügbar ist, ist in Punkto Funktionsumfang und Qualität vielen kommerziellen Produkte voraus. Hier wird eine erste Einführung zu Typo3 dargestellt.

Um immer wieder neue Besucher anzulocken, muss man permanent neue, interessante Inhalte anbieten - nichts ist so langweilig wie die News von gestern. Dabei müssen die Produzenten der zwangsläufig wachsenden Site die Oberfläche konsistent, den HTML-Code korrekt und den Content up to date halten, denn auch eine verwirrende oder kaputte Bedienoberfläche oder tote Links vergraulen Surfer.

Um der Verwaltung wachsender Sites Herr zu bleiben, entstanden so genannte Content Management Systeme (CMS). Sie verwalten das Layout der Site in so genannten Templates unabhängig vom Inhalt; das Look and Feel bleibt so auf allen Seiten der Site hindurch einheitlich. Tagesaktuell und ortsunabhängig können Redakteure Inhalte der Site bearbeiten, ohne sich mit Details der HTML-Auszeichnung herumschlagen zu müssen.

Typo3 ist ein in PHP4 geschriebenes CMS für Websites, das seine Inhalte in einer MySQL-Datenbank verwaltet. Redakteure und Administratoren benötigen für ihre Arbeit lediglich einen Online-Zugang und einen Browser, können also an beliebigen Standorten arbeiten. Dafür ausgelegt, Seiten dynamisch aus der Datenbank zu erzeugen, eignet sich Typo3 aber auch für die Bearbeitung statischer Seiten.

Die im Februar erschienene aktuelle Version 3.50 lässt kaum Wünsche offen. So können Redakteure Dokumente in intuitiven Dialogmasken, im Quelltext oder WYSIWYG im Layout der entstehenden Seite bearbeiten.

Die Benutzerverwaltung ermöglicht es, sogar für jeden Absatz festzulegen, wer ihn verändern oder löschen darf. Ebenso fein granuliert ist das Versionskontrollsystem. Typo3 kann beliebig viele Webseiten verwalten, auch mehrsprachig.

Typo3 kann Bilder aus Web-unüblichen Formaten wie TIF, AI, PDF, PCX konvertieren, einbinden, in Echtzeit beliebig skalieren und in einen Textfluss einpassen. Damit lassen sich zum Beispiel grafische Navigationsleisten mit Hintergründen, Überschriften etc. dynamisch erzeugen. Auf der typo3.com-Homepage findet sich eine Testinstallation, mit der Interessierte das CMS ausprobieren können..

Installationswahl

Typo3 läuft unter diversen Unixen, Linux, Windows und Mac OS. Es unterstützt als Web-Server unter anderem Apache oder den Windows-IIS, PHP in einer Version ab 4.06 und MySQL. Damit die Grafikfunktionen richtig arbeiten, benötigt Typo3 ImageMagick in der Version 4.9, die GDLib 1.8.3 mit Freetype 1.3.1 und GIF-Unterstützung.

Das CMS steht auf typo3.org zum Download bereit, unter anderem in Form von AMP-Komplettpaketen (Apache/MySQL/PHP) für Windows und Linux mit Installer und sämtlichen benötigten Komponenten.

Da man sich nach der Installation als Administrator angemeldet hat, erschlägt einen Typo3 mit dem gesamten Funktionsumfang. "Normale" Anwender werden aber nur diejenigen Website-Bereiche und Module zu Gesicht bekommen, zu denen ihnen der Administrator über "Tools/Benutzer Administrator" Zutritt gewährt. Übersichtliche Formulare, Kontextmenüs und Wizards helfen zusätzlich, sich nicht in der Funktionsvielfalt zu verirren.

Um eine neue Startseite für eine Web-Präsenz anzulegen, klickt man im Navigationsframe der Module "Seite" oder "Liste" mit der linken Maustaste auf die Weltkugel und wählt im sich öffnenden Kontextmenü "Neu". Im übersichtlichen Eingabeformular für die Seite gilt es den Seitentyp und den Titel festzulegen, der auch in den dynamisch erzeugten Menüs abgebildet wird.

Inhalte lassen sich in den vier Spalten links, normal, rechts und Rand einfügen. Typo3 bietet für die Befüllung einer Site mit Elementen (auch Datensätze genannt) eine ganze Reihe von verschiedenen vordefinierten Objekten wie Text, Text mit Bild, Formular, Liste, Tabelle, Multimedia etc. an. Ressourcen können gleich bei der Content-Eingabe ins Dateisystem des Web-Servers geladen und in die Seite eingebunden werden.

Über API´s erweiterbar

Typo3 verfügt über eine dokumentierte Schnittstelle (API) für Erweiterungsmodule. Diese Funktionserweiterungen lassen sich über den eingebauten Extension Manager in kürzester Zeit online nachrüsten. Mehr als 200 Erweiterungen stehen bereits für Typo3 zur Verfügung, darunter ein Gästebuch, ein Newsletter-Verwalter, ein Shop, Kalender- und Groupware-Module, Bibliotheken zur Diagrammerzeugung und vieles mehr.

Fazit

Typo3 ist extrem leistungsfähig und bietet Endanwendern ein Höchstmaß an Komfort; allerdings setzt das System eine gewisse Einarbeitungszeit voraus. Für kleine Homepages mit einer Hand voll Seiten oder um mal schnell eine Site zusammenzuklicken, lohnt es sich nicht, ein komplexes CMS wie Typo3 oder auch Zope zu installieren.

Hat man erst einmal das Grundprinzip von Typo3 und TypoScript verstanden, erleichtert das CMS die tägliche Arbeit auch an größeren Sites - und vermindert auch die Gefahr, schlechten Code zu produzieren, denn in der Design-Vorlage können Anwender nicht herumfuhrwerken. Beim Einstieg und bei Problemen hilft ein Blick in die hervorragenden englischen Dokumentationen und Tutorials auf der Projekt-Homepage.

Quellen

http://demo.typo3.com

http://linuxwiki.de/Typo3Anleitung_2fZumEntspannenF_fcrNewcommer

http://prdownloads.sourceforge.net/typo3/install-typo330-suse80-german.pdf

http://freeweb.dnet.it/typo3/

http://typo3.org/1421.0.html

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