Als Student macht man sich normalerweise nicht viele Gedanken um Versicherungen. Zum Einen ist das ziemlich langweiliger Kram und zum Anderen doch bestimmt auch verzichtbar. Was soll mir denn schon passieren?

In der Tat hat man als Student zumindest bezüglich Versicherungen nicht viel zu bedenken. Ein wenig informieren sollte man sich jedoch trotzdem.
Wenn man jedoch einen Versicherungsberater befragt, dann verkauft der einem Studenten bestimmt auch eine Rentenversicherung.

Was also genau ist zu beachten?

Wie üblich bei Versicherungen sollte man die eigenen Risiken kennen.

• Welches Risiko muss ich absichern?
• Welche Risiken habe ich überhaupt?

Somit macht für den "Standard"-Studenten eine Arbeitslosenversicherung oder eine Risikolebensversicherung kaum Sinn.

Für den "Standard"-Studenten gibt es vor allem folgende Risiken:

• Schäden, die man selbst bei anderen verursacht (hier muss in unbegrenzter Höhe gehaftet werden)
• Krankheit
• Unfall
• Berufsunfähigkeit

1. Haftpflichtversicherung

Eine private Haftpflichtversicherung ist ein absolutes Muss für jeden. Denn wer anderen Schäden zufügt, muss dafür haften.
Wenn es dabei um Personenschäden gibt, geht die Summe schnell in die Millionen. Ohne Versicherung steht man damit vor dem Ruin, noch bevor überhaupt das erste Gehalt verdient wurde.

Als junger, unverheirateter Student (in deinem Erststudium!), der bei seinen Eltern wohnt (Hauptwohnsitz) bist du beitragsfrei bei deinen Eltern mitversichert (unbedingt bei den Eltern nachfragen, ob die auch wirklich eine Haftpflichtversicherung haben).

Allen Anderen (Verheiratete, älter als 27, Zweitstudium oder mit Hauptwohnsitz nicht mehr bei den Eltern) sollten die Details der elterlichen Haftpflichtversicherung studieren(!). Im Zweifel hilft ein kurzer Anruf bei der Haftpflichtversicherung der Eltern.

Hast du keinen Schutz über die elterliche Haftpflicht, dann solltest du schleunigst einen private Haftpflichtversicherung abschließen.

2. Krankheit

Eine Krankenversicherung ist auch für Studenten Pflicht. Bis zum Alter von 25 Jahren können Studenten in der Pflichtversicherung der Eltern unterschlupfen, wenn die Eltern gesetzlich versichert sind. Ansonsten bieten sowohl die Privaten als auch die Gesetzlichen Krankenversicherungen einen Studententarif an. Also unbedingt informieren.

3. Unfall

Studenten stehen unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Sie sind damit auf dem direkten Weg zur Ausbildungsstätte geschützt.
Wie üblich bei gesetzlichen Versicherungen ist diese Unfallversicherung völlig unzureichend.
Möglicherweise besteht eine Familienunfallversicherung und man ist als Student mitversichert. Dazu unbedingt den Versicherungsschutz von der Versicherung bestätigen lassen und informieren bis zu welchem Alter der Schutz besteht.

Ansonsten schützt eine private Unfallversicherung rund um die Uhr, in der Freizeit und an der Uni (häufig weisen Universitäten sogar für Veranstaltungen auf das Erfordernis einer privaten Unfallversicherung hin). Dies ist insbesondere für Studenten wichtig, die Freizeitsport betreiben.

Eine private Unfallversicherung ist schon für 80 - 100 EUR pro Jahr zu haben. Das sollte selbst für das knappe Studentenbudget zu machen sein.
Es reicht eine Grundinvaliditätssumme über 100.000 EUR (und 225 Prozent Progression) abzuschließen.
Mache jetzt den Vergleich der privaten Unfallversicherung.

Leider ist in der Unfallversicherung keine Krankheit mit abgedeckt. Wer also durch Krankheit Invalide wird, erhält über die Unfallversicherung keine Leistung. Hierzu ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung nötig, die jedoch auch teurer ist.

Daher besser einen Grundschutz durch die Unfallversicherung als gar keinen Schutz.

4. Berufsunfähigkeit (BUZ)

Auch hier gilt die gesetzliche Versicherung als völlig unzureichend, weil gar nicht vorhanden. Die Berufsunfähigkeit ist eine der größten Risiken. Manche Statistiken gehen davon aus, dass jeder 4. Arbeitnehmer davon betroffen ist.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (bis zum Endalter von 65 Jahren) mit einer monatlichen Rente von 750,- EUR ist für ca. 300 EUR / Jahr zu haben.
Das ist nicht viel, aber besser als nichts.
Falls es also der studentische Geldbeutel erlaubt, sollte man besser direkt eine BUZ anstatt einer Unfallversicherung abschließen (Vergleiche die Tarife der Berufsunfähigkeitsversicherung).

Damit ist man Versicherungstechnisch auch schon durch. Aber wie beim Studium gilt auch hier: Immer am Ball bleiben.