Trendanalyse und User-Bedürfnisse

clara.schultes.uni-linz, 19. April 2016, 19:22

 

Vergleiche bei den Themen digitales Marketing und Digitalisierung allgemein zeigen einen klaren digitalen Vorsprung von Unternehmen im englischsprachigen Raum gegenüber denen im deutschsprachigen. Die Daten in obiger Grafik stammen aus den Jahren 2010 bis 2013 und liefern einen guten Vergleich von Großbritannien und Deutschland im Bezug auf die digitale Kommunikation. Zudem ist eine Prognose bis 2016 enthalten, betreffend der BesitzerInnen von Tablet-PCs. Auch bei dieser zeigt sich ein Vorsprung gegenüber Deutschland. (Vgl. Q1) 

 

Digitalisierung im Vergleich (Q1)

 

Es lässt sich zudem feststellen, dass sich bis 2016 keine groben Änderungen ergeben haben. 

Eine ländervergleichende Studie zur Wahrnehmung der Digitalisierung in Unternehmen befragte junge Arbeitnehmer - Digital Natives - aus Großbritannien, Schweden, Frankreich, Deutschland und der Schweiz. In Großbritannien meinten die meisten Arbeitnehmer (79%), dass ihre Firma sich sehr gut mit den digitalen Herausforderungen umgehen gelernt hat. Deutschland belegt auch hier nur den vierten Platz. Daher schließen die Autoren daraus, dass britische Firmen schon digital sind und auf dem Weg in die digitale Zukunft somit führen, deutsche Unternehmen hingegen noch eher analog vorgehen und bei der Transformation noch Nachholbedarf haben. (Vgl. Q2)

Britische Unternehmen nutzen ihren digitalen Vorsprung vor allem durch die Investition in Content Marketing. Studien zufolge verwendeten 2014 70% der britischen Firmen Content Marketing und gaben dafür den größten Teil im Marketing aus (20% des Budgets). (Vgl. Q1) 

Durch die wachsende Zahl von Aktionsräumen des digitalen Marketing im Rahmen der digitalen Kanäle erhöht sich gleichzeitig auch die Komplexität der Kampagnen-Strategie, denn zu diesen Aktionsäumen gehören schon lange Zeit nicht mehr nur der Desktop, das Tablet oder Smartphone. Auch die Erreichbarkeit im realen Raum, am TV, Wearables, das Internet of things und beacon-Technologien gehören dazu. (Vgl. Q3)

Marketingkampagnen werden nicht mehr nur entlang des Tunnelmodells entwickelt, welches aus der Erzeugung von Aufmerksamkeit, der Produktpräsentation, Überzeugung und letztlich dem Kauf, also der Aktion der KundInnen, bestand. Dieses Modell gilt heute nur mehr theoretisch, denn es ist komplexer geworden und die Prozessschritte haben sich durchmischt. Auch wenn Unternehmen gerne mehrere Ziele auf einmal umsetzten möchten, ist es besonders bei digitalen Kampagnen wichtig, sich nur auf eines zu konzentrieren. Aufmerksamkeit kann im digitalen Bereich vor allem Suchmaschinen-Marketing, Social Media- oder auch Influencer-Marketing erregt werden. Überzeugt wird im digitalen Marketing primär durch Inhalte in der Form von Content Marketing. (Vgl. Q4) Kundinnen wünschen sich außerdem eine individuelle und persönliche Ansprache als Gegensatz zur Massenkommunikation (vgl. Q3). Diese individuelle Ansprache kann durch die verschiedenen digitalen Kanälen effektiv umgesetzt werden.

Zudem kann die Dialog- und Teilbereitschaft der Zielgruppen in Blogs, über Social-Media-Profile oder generell Social-Media-Communities genutzt werden, denn diese Art der Kommunikation funktioniert besonders rasch und wirkt zudem unterstützend. Das Word-of-Mouth-Marketing sollte daher in der Kampagnenplanungen nicht vergessen werden, denn es bindet bestehende KundInnen an die Marke oder das Produkt und beeinflussen neue KundInnen.

Ein wichtiger Teil der digitalen Strategie ist natürlich auch der Verkauf per se. Wichtige Aspekte im E-Commerce-Bereich sind die Einsetzung verschiedener Zahlungsoptionen, eine gewährleistete Usability und Transparenz. (Vgl. Q4)

Als letzter Aspekt ist die Kundenbindung ist zu betrachten. Wichtig dabei ist, Vertrauen zu schaffen und Kundenempfehlungen zu generieren. Online sind die Kundinnen die besten Testimonials bzw. Referenz-Geber. Die Zufriedenheit wird ersichtlich durch Social-Media-Fans und Follower sowie -Aktivitäten und durch Kunden-Rezensionen auf der eigenen Website oder auf Händler-Plattformen. (Vgl. Q4) 

Diese Empfehlungen sind sehr gewichtig, denn vor allem im Internet wird nach Meinungen gesucht. 

Im digitalen Marketing existieren immer mehr Möglichkeiten, da sich earned, paid und owned media stark weiterentwickelt und eigene Kennzahlen kreiert haben. Kampagnenbetreiber haben so eine große Auswahl und stehen damit auch vor der Aufgabe, die richtigen Lösung zu finden. Leistungsfähigere technische Möglichkeiten der Datenerfassung und -auswertung von User-Verhalten in verschiedenen Kanälen ermöglichen data-based Marketing, die Erfassung von User-Aktivitäten in verschiedenen Kanälen und die Vervollständigung der Customer Journey über alle Medienkanäle ohne Medienbruch. Dies führt zu einer immer umfassenderen Aussteuerungstechnik bei Kampagnen. Durch die steigende Nutzung von Mobilgeräten und der ständigen Verfügbarkeit aufgrund der Second-, Third- bzw. Multi-Screen-Nutzung, wünschen sich auch User eine crossmediale Ansprache ohne technische Barrieren. Zudem gibt es auch den Wunsch nach Komfort, etwa durch schnelle Verfügbarkeit von Informationen oder schnelle Einkaufsmöglichkeiten. (Vgl. Q3)

Es ist wichtig, in der heutigen Kampagnenplanung das veränderte Verhalten der User und deren Anforderungen zu berücksichtigen, denn diese Erkenntnisse bieten ganz neue Spielräume, um Kundennähe und -erreichbarkeit zu entwickeln. (Vgl. Q3)

Quellen

Q1: https://www.c3.co/blog/digital-marketing-brits-are-far-ahead-of-germans (aufgerufen am 07.04.2016)

 

Q2: http://www.wiwo.de/technologie/cebit-spezial/digitalisierung-britische-firmen-sind-digital-deutsche-analog/13079350.html (aufgerufen am 08.04.2016)

 

Q3: http://www.kauleo.de/kampagnenmanagement-im-digitalen-dschungel/ (aufgerufen am 07.04.2016)

 

Q4: http://www.absatzwirtschaft.de/in-fuenf-schritten-zur-digitalen-marketingkampagne-60905/ (aufgerufen am 08.04.2016)

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