Interdependenzen und Ausblick
magdalena.giegler.uni-linz, 14. Juni 2016, 18:03
In den jeweiligen Blogbeiträgen wurden die Begriffe „Streaming“ und „Fernsehen“ näher erläutert. Nun wird versucht die Interdependenzen dieser Themen aufzuzeigen. Hierzu soll eine Grafik von Statista näher Auskunft geben.
Die Grafik Q5 zeigt die durchschnittliche tägliche Fernsehdauer in Minuten nach Altersgruppen im Jahr 2013. Hieran lässt sich erkennen, je älter die Menschen sind, desto länger ist die Sehdauer pro Tag. Dies muss natürlich keinesfalls alleine an den Streaming-Möglichkeiten liegen, jedoch spricht jenes Angebot vor allem die jüngere Bevölkerung an. Daraus wird abgeleitet, dass Personen bis 49 Jahren, vermehrt auf ein nicht-lineares TV-Angebot zurückgreifen.
Des Weiteren fördert das Angebot von Smart-TV’s die Fernsehnutzung im nicht-klassischen Sinne. Da hier bereits am Fernseher die Apps der Streaming-Anbieter vorinstalliert sind, lädt dies mehr denn je dazu ein, Sendungen, zum selbstbestimmten Zeitpunkt zu sehen.
Im Gegenzug dazu, funktioniert das Phänomen „Second-Screen“ eher, wenn nicht sogar ausschließlich, in Zusammenhang mit dem linearen Fernsehangebot. An der zuvor angesprochenen YPD-Challenge kann nur teilgenommen werden, wenn eine 1:1 Nutzung des Fernsehangebotes gewährleistet ist.
Die ÖstereicherInnen nutzen das Medium Fernsehen überwiegend um sich zu unterhalten, siehe Abbildung von Q8. Aufgrund der Digitalisierung, dem Breitbandausbau und der Anzahl an Smart-TVs und Tablets, sind Streaming-Anbieter wie z.B. Netflix attraktive Alternativen zum täglichen TV-Programm geworden. Streaming-Anbieter lassen sich personalisieren und passen sich dem Sehverhalten der Rezipienten an. (vgl. Q9) Zudem lassen sich je nach Alter, in Bezug auf die Gründe warum diese Video-on-Demand-Angebote nutzen, Unterschiede feststellen. Der Hauptgrund bei allen Altersgruppen ist, dass es zeitlich flexibel ist. Für Personen zwischen 15-34 ist der zweite Grund, dass mehrere Personen im Haushalt unterschiedliche Inhalte zeitgleich ansehen können. In den Altersklassen 35-49, 50-64 und ab 65 ist der zweitwichtigste Grund, dass man sich mehrere Episoden hintereinander ansehen kann. Ein weiterer Grund der für VoD spricht ist, dass es günstiger ist als Kabel- bzw. Satellitenfernsehen. (vgl. Q10)
cWie zuvor bereits erwähnt, ist die Flexibilität und Personalisierung ein wichtiger Grund, der für das Streaming spricht. Das klassische Fernsehen ist nicht personalisierbar. Im Gegenzug dazu sind Onlinedienste voll personalisierbar. Der/die Rezipient/in entscheidet wann er/sie, welchen Inhalt sehen will.
Die zweite Grafik bildet einen Vergleich von PC und Fernseher ab. Obwohl manche Kriterien vermutlich eine Zeit her sind, lässt sich sagen, dass Streaming-Anbieter immer mehr versuchen den Mittelweg der beiden Modelle zu finden. Zum einen ist Streaming mittlerweile auf beiden Endgeräten möglich und zum anderen verschmelzen die Bedienungsmöglichkeiten, die technische oder spielerische Anforderung oder der Push- und Pull-Gedanke.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Trend vermutlich immer mehr in Richtung VoD gehen wird, dennoch aber kein Ende der Fernseh-Ära in Sicht ist. Das Rieplsche Gesetz besagt ja bekanntlich, dass kein altes Medium von einem Neuen verdrängt werden kann. Obwohl dies bei Medien wie der Litfaßsäule oder Minnesängern bereits geschehen ist, scheint dies, zumindest wenn man sich die derzeitigen Reichweitenmessungen des klassischen Fernsehen ansieht, hierbei noch kein Thema zu sein. (vgl. Q1)
Eigene Annahmen:
- Digitalisierung nimmt zu: personalisierte Werbung am TV möglich - attraktiver für Werbetreibende, kein Streuverlust
- TV hängt ist mit Internet verbunden und Nutzungsverhalten der Rezipienten kann einfacher getrackt werden
- man sieht nur mehr Inhalte die man sehen möchte
- Ende des "Über den Tellerrand blicken"?
- Öffentlich-rechtliche und private Fernsehsender reagieren mit Mediatheken und Beteiligungen an VoD-Anbietern
Statistiken
Quellen:
Q1:https://gastauftritt.net/2014/09/warum-uns-das-rieplsche-gesetz-nicht-helfen-wird/ (zuletzt aufgerufen am 12.6.2016)
Q2: Media Server. (o.J) Aus welchen Gründen sehen Sie fern?. Statista. Zugriff am 12. Juni 2016. Verfügbar unter http://ezproxy.fhstp.ac.at:2078/statistik/daten/studie/488855/umfrage/umfrage-zu-gruenden-fuer-die-fernsehnutzung-in-oesterreich/.
Q3: House of Research (o.J): Der Markt für Video-on-Demand in Deutschland. http://www.house-of-research.de/veroeffentlichungen/veroeffentlichung/article/der-markt-fuer-video-on-demand-in-deutschland.html
Q4: Statista (2015): Umfrage zu Gründen der Nutzung von Video-on-Demand nach Altersgruppen weltweit. Statista. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/528842/umfrage/gruende-der-nutzung-von-video-on-demand-nach-altersgruppen-weltweit/
Q5:ORF. n.d. Durchschnittliche tägliche Fernsehdauer in Österreich nach Altersgruppen im Jahr 2013 (in Minuten). Verfügbar unter http://ezproxy.fhstp.ac.at:2078/statistik/daten/studie/303754/umfrage/tv-nutzungszeit-in-oesterreich-nach-altersgruppen/. (zuletzt aufgerufen am 13.6.2016)