Mobile Business Telemedizin und Smartclothes

paul.kapeller.uni-linz, 17. Jänner 2014, 14:38

Im medizinischen Bereich gibt es zahlreiche mobile Anwendungsmöglichkeiten. Zuerst möchte ich kurz auf Telemedizin und seine allgemeine Untergliederung eingehen. Danach zeige ich anhand von Patienten mit Herzinsuffizient die technologische Determinanz mobiler Systeme. Darüber hinaus erläutere ich noch eine Produktsparte, die in medizinischen, aber auch in anderen Bereichen Anwendung finden kann/wird: Smart Clothes - die Möglichkeit Sensoren in Kleidung einzubauen und über mobile Geräte deren Daten abzurufen und weiterzuleiten.

 

Telemedizin

Telemedizin bezeichnet die Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen. Daher wird zeitliche bzw. räumliche Distanz in den Bereichen „Doc2Doc“ (Telekonsultation, -ausbildung, -chirurgie) und „Doc2Patient“ (Telediagnostik, -therapie, -monitoring, -care) überwunden. Einerseits kann Telemedizin zu einer effizienteren und effektiven Gesundheitsversorgung beitragen, denn generell sind die technischen Möglichkeiten vorhanden. Andererseits gibt es keine homogene Infrastruktur, da es eine Vielzahl an Firmenstrategien am Markt gibt. Außerdem erfordert eine Umsetzung das Zusammenspiel von der technischen, medizinischen, gesundheitsökonomischen und politischen Seite. Näheres hier.

Eventuell kann die vielfach überlegene Long Term Evolution als gemeinsames Fundament genutzt werden, denn ohne mobile Verbindung zwischen einer medizinischen Einrichtung und dem Patienten wären viele Arten der telemedizinischen Betreuung nicht möglich.

 

Herzinsuffizienz

Ein Beispiel dafür sind an Herzinsuffizienz leidende Menschen. Die Meduni Graz hat hierzu im März eine österreichweite Studie gestartet. Bei der Studie werden HI-Patienten unmittelbar nach der Entlassung aus dem Krankenhaus in das Telemonitoring-System aufgenommen. Via NFC können zum Beispiel Daten von einem Blutdruckgerät ohne Probleme auf das Smartphone übertragen werden, welches die Daten an das Institut weiterschickt. Individuelle Grenzwerte werden somit überwacht und bei über- oder unterschreiten von gewissen Werten wird sofort der zuständige Arzt per Mail oder SMS kontaktiert. Bei sich abzeichnenden Trends, werden dann die Dosierungen der Medikamente angepasst. Durch Feedbacknachrichten von dem Betreuer entsteht somit ein geschlossener Kreislauf.

Bei der vorangegangen bzw. ersten Studie der Meduni war das Übertragen von den Geräten auf das Smartphone noch nicht möglich, deshalb brachen viele Probanden während der Studie ab. Das manuelle Eintippen mit der Hand war einfach zu aufwändig.

Schlagwörter bei der Umsetzung solcher Geschäftsmodelle sind zB. Datenschutz, flächendeckende Internetverbindung, Schnittstellen zwischen Geräten (Waage, Blutzuckermessung etc.) mit Smartphones und den Apps mit den Programmen der Institute.

 

Kreislauf

 

Smart Clothes & Sensors

Durch die technologische Weiterentwicklung von Hardware, ist es möglich, elektronische Sensoren etc. in die Kleidung einzubauen. Dazu gehören z.B. sogenannte Vital-T-Shirts, die Pulsfrequenz und Blutdruck erfassen und bei Bedarf Warnungen oder auch Notrufe absetzen. Vor allem bei Menschen, die in Gefahrenbereichen arbeiten, ältere Menschen oder Patienten in der Rehabilitation könnten davon profitieren. Mit mobilem Internet könnten die Daten dann regelmäßig und automatisch erfasst und an den jeweiligen Betreuer gesendet werden.

Das Fraunhofer Institut für Integrierte Schlatungen entwickelt Sensoren, welche zur Erfassung von Vitalparametern im ambulanten bzw. medizinischen Bereich. Ein Schwerpunkt liegt auf mobilen Systemen, die körpernah und drahtlos vernetzt werden.

Zahlreiche Anwendungsgebiete wurden bereits entdeckt und auf ein paar möchte ich hier kurz eingehen. Zum Beispiel dient ein T-Shirt mit Sensoren dazu, eine Schlafdiagnostik durchzuführen, da die Sensoren die Atmung überwachen können. Bei Risikopatienten erkennt ein Sensor die Körperhaltung, bzw. –lage des Patienten und darüber hinaus ist es möglich, Stürze zu detektieren und in diesem Fall einen Alarm auszulösen.

Im Sport kann das FitnessSHIRT zur kontinuierlichen Messung der körperlichen Anstrengung eingesetzt werden. Daraus lassen sich für die Zuschauer von Sportevents unterhaltsame Zusatzinformationen über die körperliche Anstrengung, Leistungsfähigkeit und Fitness der Sportler aufbereiten. Trainer können die so erfassten Daten zur Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung einsetzen.

 

Nähere Details zu Sensoren beim Fußball finden Sie im Beitrag von Magdalena Leitner

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