Propaedeutikum WS13 Aufgabe 4: Geschäftsmodelle der "Shareconomy"

robert.gmeiner.uni-linz, 1. Oktober 2013, 16:56

Die Entwicklung des Internets und der zunehmende Einsatz neuer Medien haben zu einem Wandel der wirtschaftlichen Strukturen geführt. Zu Beginn dieses Artikels möchte ich kurze Definition und Klassifizierung von Geschäftsmodellen im eBusiness darstellen. Anschließend soll eine kurze Erkärung und Beschreibung von Möglichkeiten und Geschäftsmodelle der Shareeconomy dargestellt werden, um anschließend anhand eines konkreten Beispiels dieses zu konkretisieren.

Klassische Geschäftsmodelle haben sich im eBusiness zu modernen, kreativen Unternehmensstrategien entwickelt. Die Geschäftsmodelle im E-Business haben sich im Laufe der Zeit den veränderten Anforderungen im E-Buesiness angepasst.

Was ist ein Geschäftsmodell?

In der Literatur existieren eine Vielzahl verschiedener Geschäftsmodelle. Wirtz definiert beispielsweise ein Geschäftsmodell wie folgt

"Abbildung des betrieblichen Produktions- und Leistungssystems einer Unternehmung. durch ein Geschäftsmodell wird in stark vereinfachter und aggregiert Form abgebildet, welche Ressourcen in die Unternehmen fließen und wie diese durch den innerbetrieblichen Leistungserstellungsprozess in vermarktungsfähige Informationen, Produkte und/oder Dienstleistungen transformiert werden." (Q1)

Allgemein kann also gesagt werden, dass ein Geschäftsmodell von internen und externen Faktoren abhängig ist. Zusätzlich wird dadurch ein Nutzen für Kunden und Unternehmen gestiftet. Aufgrund der etablierung neuer Kommunikation- und Informationstechnologien werden im Bereich e-Business neue Anforderungen und Herausforderung an ein e-Business Geschäftsmodell gestellt. 
Ein Geschäftsmodell, welches auch im Bereich eBusiness eingesetzt werden kann, könnte also wie folgt definitert werden:

"Ein E-Business Geschäfttsmodell muss eine Beschaffung-, Erzeugungs- und Absatzsequenz mit einer definierten Marktleistung vollständig oder weit überwiegend mit Internet-Technologie realisieren." (Q2)

Klassifizierung eBusiness-Geschäftsmodelle

Als ersten Überblick über die Geschäftsmodelle im Internet möchte ich eine kurze Klassifizierung nach Rappa darstellen. Michael Rappa hat die Geschäftsmodelle im Internet klassifiziert und in 9 Gruppen unterteilt:(Q3)

Im Bachelorstudium habe ich bereits im Schwerpunkt Business & Internet mit 2 Kollegen eine umfassende Präsentation zum Thema e-Business Geschäftsmodelle gehalten. Diese Prezi-Präsentation bietet eine interessante Grundlage zu den Definitionen und verschiedenen Geschäftsmodelltypen.

 

Geschäftsmodelle der Shareconomy

Um den Bereich Share Economy entsprechend behandeln zu können muss dieser erstmals definiert werden. Laut Wikipedia wurde der Begriff Share Economy von Ökonom Martin Weitzmann und besagt im Kern, dass sich der Wohlstand für alle erhöht je mehr unter den Marktteilnehmern erteilt. (Q4)

Die Akzeptanz beim Teilen nimmt neben dem Kauf von Produkten und Dienstleistungen und anderen Vertriebsmodellen entsprechend zu. Die gesellschaftliche Akzeptanz etwas zu teilen und nicht alles im eigenen Besitz zu haben nimmt auf jeden Fall sehr stark zu. Dadurch kann also gesagt werden, dass die Bereitschaft etwas zu teilen immer höher wird und es keine Nischenmärkte mehr sein werden, wodurch auch die Geschäftsmodelle entsprechend angepasst werden müssen.(Q6)

Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Share Economy liegt auch in den gegenseitigen Mehrwerten der einzelnen Personen. Menschen lernen sich durch das Teilen einzelner Produkte kennen und helfen sich vielleicht auch gegenseitig bei der Benutzung des ausgeliehenen Produkts, wodurch oft keien Gebrauchsanleitungen mehr studiert werden müssen. Unter den Personen welche gerne etwas ausleihen, hat sich bereits ein Netzwerk etabliert und vor allem teure Produkte die langlebig sind werden oft verliehen. (Q7)

Die neuesten Entwicklungen im Breich Social Media und Web 2.0 verstärken natürlich die Möglichkeiten dieses Trends. Eine erste Übersicht über den Breich Share Economy und einige Beispiele erklärt dass folgende Video:

In einer Studie des Softwareunternehmens Salesforce wurden das Thema Share Economy detailiert behandelt. 72,6 % der Teilnehmer sind der Meinung, dass das "Sharing" kein Nischenthema bleiben wird und entsprechend Leute zusammenbringen wird.

Auf die Frage ob die einzelnen Teilnehmer bereits bereit wären entsprechend zu "Teilen" antworteten die Teilnehmer wie folgt

In weiterer Folge mussten die Teilnehmer auch noch beantworten, welche Produkte sich Ihrer Meinung am besten dazu eignen geteilt zu werden, worauf folgende Antworten top priorisiert wurden

  • Informationen
  • Autos
  • Wohnung
  • Bücher 
  • Wissen
  • Mitfahrgelegenheit
  • ... (Q5) 

Die gesamte Studie können Sie hier herunterladen.

 

KoKonsum.org - Veränderung des Konsumverhaltens

KoKonsum.org  ist ein Community Blog der das Konsumverhalten verändern möchte, wie das funktioniert können Sie in dieser Präsentation nachlesen:

 

(Q8)

Share Economy - Beispiel Geschäftsmodell AirBNB

Airbnb wurde im August 2008 in San Francisco gegründet und ist ein bewährter gemeinschaftlicher Marktplatz, auf dem Menschen einzigartige Unterkünfte auf der ganzen Welt inserieren, entdecken und buchen können. Das Ganze funktioniert sowohl über die Website als auch vom Mobiltelefon aus. Dabei ist es unwesentlich ob Sie eine Wohnung für eine Nacht, ein Schloss für eine Woche oder eine Villa für einen Monat suchen - Airbnb bringt Menschen für einzigartige Reiseerlebnisse zusammen. (Q9)

Das System funktioniert grundsätzlich sehr flexibel und man kann nur bestimmte Tage buchbar sein, wenn man auch selbst auf Urlaub ist. Die Plattform verspricht zusätzlich auch den ganzen Urlaub durch die Vermietung des eigenen Heims zu finanzieren. Airbnb bekommt dafür eine Provision der Vermieterinnen von 3%, die MieterInnen bezahlen zwischen 6-12%. 

Ein entsprechendes Video über die Strategie für Deutschland findet man hier:

(Q10)

Die Erfolge für diese Konzept können sich durchaus sehen lassen. Im Jahr 2011 übernachteten im Durchschnitt 200 Menschen pro Nacht in Deutschland in einer Airbnb-Unterkunt, im Juni 2013 sollten es bereits 5.000 Übernachtungen pro nach sein. Besonders beliebt sind die Städte Berlin, München und Hamburg. Auch die Anzahl der zur Verfügung stehenden Unterkünft hat deutlich zugenommen. Im Jahr 2011 waren es noch 1.500 Unterkünfte die in der Datenbank verfügbar waren, im Sommer 2013 sind es bereits 20.000 Unterkünfte, wobei sich auch sehr außergewöhnliche wie Baumhäuser, gemütliche Hausboote oder Traumschlösser darunter finden. (Q11)

In vielen Ländern gibt es derzeit aber auch rechtliche Probleme durch die Vermietung privater Wohnungen, dass heißt es könnte bald Schluss mit dem Geschäftsmodell von Airbnb sein. Kritik gibt es einerseits von Hotels und Tourismusbetrieben und andererseits auch von vielen Vermietern. Der Mieter kann sich durch die Unterviermietung zusätzliches Geld verdienen, was dem Vermieter aber nicht Rückerstattet wird. Die Untermietung ist grundsätzlich in vielen Mietverträgen verboten. 

Laut dem Magazin Forbes kommt das Unternehmen auf einen Jahresgewinn von 180 Millionen Euro, und das obwohl bei jeder Vermietung nur eine kleine Gebühr eingehoben wird. (Q12)

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Quellen:

Q1: Wirtz, B.W., Electronic Business, 2. Auflage, 2001

Q2: Schwickert, A. C., Geschäftsmodelle im Electronic Business – Bestandsaufnahme und

Relativierung, 2004

 

Q3: Business Models nach Michael Rappa


Q4: Wikipedia zum Thema Share Economy 

 

Q5: Salesforce Studie zum Thema Share Economy 

 

Q6: Shareconoma als neues Paradigma

Q7: Nutzen statt besitzen - ein neues Geschäftsmodell oder was?

 

 

Q8: Collaborative Consumption & KoKonsum - Sind wir als Gesellschaft bereit? from Daniel Bartel 

 

Q9: Über Uns Information von AirBnB

Q10: Strategie von AirBnb


Q11: Pressemitteilung: Happy Birthday Airbnb 

 

Q12: Airbnb: Börse für Wohnungstausch erzürnt Gemüter

 

 

 

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