Webkommunikation ist aktueller denn je und wird meines Erachtens in der Zukunft noch an sehr viel mehr Bedeutung gewinnen. Aus diesem Grund möchte ich diesen Beitrag exakt diesem Thema widmen und mich damit auseinandersetzen, welchen Stellenwert Webkommunikation in unserem Leben hat.
Konkret möchte ich mich mit folgender These beschäftigen:
„Ein maßgeblicher Teil der Webkommunikation kann im übertragenen Sinne als ‚beiläufige Kommunikation‘ betrachtet werden, die der Aufmerksamkeit, welche beim Spaziergang dem Hund geschenkt wird, entspricht.“
Welche Rolle hat Webkommunikation also anhand dieser These? Der Hund ist beim Spaziergang ein Begleiter, welcher nebensächlich ist und die Hauptaktion (= der Spaziergang) nicht wesentlich beeinflusst. Grob gesagt könnte der Hund ebenso wegfallen und der Spaziergang würde nicht davon gestört werden. Umgelegt auf Webkommunikation würde das bedeuten, dass der Kommunikation über das Web keine wesentliche Rolle zukommt und die Hauptaktion, in dem Fall unser Leben, nicht davon beeinflusst wird.
Meiner Meinung nach beeinflusst die Kommunikation via Web allerdings sehr wohl unser soziales Verhalten und Leben. Demnach finde ist, dass der Vergleich mit dem Spaziergang mit dem Hund nicht sehr gut gewählt wurde. Denn es muss unterschieden werden, ob der Kommunikation keine Aufmerksamkeit geschenkt wird, oder ob sie „beiläufig“ im Sinne von „neben anderen Aktivitäten“ stattfindet. Letzterem stimme ich nämlich sehr wohl zu. Webkommunikation findet sehr häufig neben anderen Aktivitäten statt. Dies zeigen auch einige Studien über die parallele Nutzung von unterschiedlichen Endgeräten. Eine Studie auf statista.com zeigt beispielsweise, dass 77 % der Internetnutzer in Deutschland während des Konsums von TV-Sendungen parallel im Internet surfen. Etwa 18% tauschen sich online über die aktuelle Sendung in TV aus (Q1). Zudem wurden laut einer weiteren Studie während der Live-Übertragung des Wimbledon-Finales 2013 in etwa 2,6 Millionen Tweets zum Thema auf Twitter verfasst (Q2). Die Kommunikation über das Web ergänzt demnach die „Offline-Aktivität“.
Im Allgemeinen stimme ich der These demnach zu, allerdings bin ich der Meinung, dass der Vergleich mit dem Spaziergang mit dem Hund etwas unpassend ist. Zudem finde ich, dass das Wort „beiläufig“ konkretisiert werden muss, bevor man die These belegt bzw. widerlegt. Wird „beiläufig“ im Sinne von „nebenbei“ verstanden, stimme ich der These absolut zu, wird allerdings „beiläufig“ als synonym für „belanglos“ interpretiert, lehne ich und viele weitere Studien und Untersuchungen die These ab (Q3).
Q2: http://media.ofcom.org.uk/2013/08/01/the-reinvention-of-the-1950s-living-room-2/