Für den folgenden Beitrag zum Thema Transparenz habe ich mich mit dem Artikel „Big Data, Big Opportunities“ von Stefan Wrobel, Hans Voss, Joachim Köhler, Uwe Beyer und Sören Auer auseinandergesetzt. Der Artikel wurde am 24. Juni diesen Jahres im Magazin „Informatik-Spektrum“ veröffentlicht und beschreibt die aktuelle Situation in deutschen Unternehmen in Bezug auf die Thematik „Big Data“. Hierfür wurde eigens eine Befragung von Entscheidern deutscher Unternehmen durchgeführt (Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS [1]), auf welche ich ebenso Bezug nehmen möchte.
Meiner Meinung nach ist die Aktualität dieses Artikels bzw. dieser Studie wesentlich, weil sich Resultate zu derart präsenten Themen sehr rasch ändern. Zudem habe ich diesen Artikel gewählt, weil er aufzeigt, ob und wozu deutsche Unternehmen Unmengen an Daten (ob von Kunden oder von Produktionsmaschinen) sammeln und wie die zukünftige Entwicklung aussieht.
Im letzten Jahr wurden weltweit erstmals 1,8 Zettabyte an Daten produziert. Diese Anzahl soll sich laut Prognosen alle 2 Jahre verdoppeln, was auf das enorme Wachstum hinweist. Dieser Wachstum sowie die Analyse und Auswertung dieser Daten haben den Begriff „Big Data“ geprägt.[1] Was versteht man allerdings darunter? Wrobel et al. haben für ihren Artikel eine Arbeitsdefinition von „Big Data“ festgelegt, da bislang keine ausreichende wissenschaftliche Definition des Begriffs vorliegt:
„Big Data bezeichnet allgemein den Trend zur Verfügbarkeit immer detaillierterer, komplexerer und zeitnäherer Daten, den Wechsel von einer modellgetriebenen zu einer daten- und modellgetriebenen Herangehensweise und die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und persönlichen Potenziale, die sich aus der Nutzung großer Datenbestände ergeben.“ [2]
Demnach soll aus der Unmenge an erhobenen Daten sowie deren Analyse und Auswertung ein Mehrwert geschaffen werden, welcher dabei hilft zukünftige oder bereits bestehende Fragestellungen und Probleme zu lösen. Inwiefern dies bereits in deutschen Unternehmen eingesetzt wird, haben Wrobel et al. untersucht.
Laut dem Artikel von Wrobel et al. werden in deutschen Unternehmen bereits sehr vielfältig Big-Data-Anwendungen (Anwendungen zur Erhebung und Auswertung von Big Data) eingesetzt. Welche Bereiche des Unternehmens hauptsächlich davon betroffen sind, zeigt folgende Grafik:
Abbildung 1 – Unternehmensbereiche [1]
Wie vermutlich erwartet, werden hauptsächlich im Bereich Marketing & Vertrieb (Kundendaten,…) aber auch in der Produktion (Produktionsdaten, Maschinendaten, Laufzeiten,…) sowie im Management Big-Data-Anwendungen herangezogen.
Die Ziele, welche die Unternehmen mit der Erhebung dieser Datenunmengen erreichen wollen sind zwar branchenabhängig beziehen sich allerdings hauptsächlich auf den Aufbau strategischer Wettbewerbsvorteile. Jedoch spielen auch finanzielle Aspekte (Einsparung von Kosten, Steigerung von Umsätzen – siehe Abbildung) eine wichtige Rolle bei der Motivation zum Einsatz von Big-Data-Anwendungen.
Abbildung 2 - Ziele von Big-Data-Anwendungen und Branchen [1]
Wrobel et. al weisen in ihrem Artikel jedoch auch auf einige Herausforderungen hin. Beispielsweise funktioniert die erfolgreiche Nutzung von Big-Data-Anwendungen „nur in Kombination mit einer entsprechenden grundlegenden Transformation des Unternehmens“. Weiters sehen sich Unternehmen mit der Verknüpfung bzw. Analyse der Daten herausgefordert, da die Daten meist unstrukturiert und äußerst heterogen sind. Die größte Barriere beim Einsatz von Big-Data-Anwendungen sehen die Unternehmen allerdings in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit, da viele Konsumenten Hemmungen davor haben, ihre Daten an Unternehmen weiterzugeben. [2]
Bei der Frage, wie sich das Budget für Big-Data-Anwendungen in den kommenden Jahren in den jeweiligen Unternehmen entwickeln wird, antwortete die absolute Mehrheit damit, das Budget zu steigern.
Abbildung 3 - Budgetentwicklung [1]
Man kann demnach gespannt sein, was sich in Bezug auf Big-Data(-Anwendungen) in den kommenden Jahren entwickeln wird und vor allem, welche neuen Technologien und Systeme den Markt und die Unternehmen erobern werden um das Thema „Big Data“ weiter wachsen zu lassen.
Quelle [1]: FFraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS (2012): Big Data - Vorsprung durch Wissen: Innovationspotenzialanalyse. Online verfügbar unter: http://www.iais.fraunhofer.de/fileadmin/user_upload/Abteilungen/KD/uploads_BDA/Innovationspotenzialanalyse_Big-Data_FraunhoferIAIS_2012.pdf [22.10.2014]
Quelle [2]: Wrobel, Stefan u.a. (2014): Big Data, Big Opportunities, In: Informatik-Spektrum, 2014. Online verfügbar unter: http://download.springer.com.springerlinkdb.han.ubl.jku.at/static/pdf/64/art%253A10.1007%252Fs00287-014-0806-4.pdf?auth66=1413904306_ac38c425432a6371ba2ee9fa7b6f24da&ext=.pdf [22.10.2014] (Link über HAN-login, kostenloser Zugang für Angehörige der JKU)