Prism
dominik helmut.kaar.uni-linz, 30. Juli 2013, 03:29
Ein weiteres semiotisches Experiment. Was ist Prism? Was bedeutet das Wort? Was bedeutet Prism für jeden Einzelnen, was für die Gesellschaft?
Mein Ansatz dazu ist eine "Negativsicht" auf Datenströme:
Nicht ich nutze das web, die verschiedenen Dienste nutzen mich. Folglich sind meine Inputs "werthaltig". Mit jedem Tastendruck gebe ich Informationen (=Wert) preis.
Gebe ich diese Daten altruistisch, so will ich diese auch ebenso verwertet wissen: Als Input und Beitrag für die Allgemeinheit.
Gebe ich die Daten für kommerzielle Nutzung, so möchte ich eine Remuneration dafür - im Umkehrschluss: Jeder Dienst, welcher kommerziell agiert (Gewinnorientiert, Börsennotiert...), müsste für meine Inputs zahlen, da er diese ja verwerten darf. Biete ich meine Dienste an diese Konzerne gratis an, so bin ich ein schlechter Geschäftsmann bzw. lasse mich ausnutzen oder gar versklaven.
Dialektik
Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, 27. August 2013, 15:20
Weil eben aufgrund des Sammelns und - gemeinnützigen oder kommerziellen - Verwertens der von den Nutzern gelieferten Daten die Idee entstand, dass die Nutzer bzw. Kunden, plötzlich zu Produkten geworden sind, bedeutet dies nicht, dass die Nutzer bzw. Kunden auch solche bleiben wollen. Trotz des angeblichen Wissens um die Tasache der meist ungewissen Verwertung ihrer Daten.
Deshalb geht mir der Umkehrschluss "das Web nutzt mich" zu weit. Vielmehr ist meine Sicht auf das Web:
Bis jetzt und auch weiterhin nutz(t)e ich das Web, in besonders vielen Fällen gratis. Jetzt holt sich das Web (s)eine Gegenleistung. Ob die Wert-Äquivalente dabei stimmen und ob die ungefragte Gegenleistung ursprünglichen Vereinbarungen oder konkludetem Handeln zur Gänze entspricht, ist fraglich, aber kaum einer zufriedenstellenden Lösung für beide Seiten zuzuführen. Doch die industrialisierte, marktwirtschaftliche Gesellschaft hatte nie eine einvernehmliche Lösung für solche Fälle anzubieten. Es gab immer Technologie-Gewinner und Verlierer.