Einflüsse durch die digitale Netzwerkrevolution
tanja.mayer.uni-linz, 15. April 2013, 11:36
Welche Einflüsse bzw. Auswirkungen lassen sich durch digitale Netzwerkkommunikation für Wissens- und Machtverhältnisse erkennen?
Potentiale und Veränderungen durch WEB 2.0
Insbesondere durch das Web 2.0 erlebt die gesellschaftliche Kommunikation eine weitgehend tiefgründige Veränderung, die noch nie dagewesene Handlungsweisen mit sich bringt (vgl. Pleil 2007: 10).
Web 2.0 ermöglicht eine Interaktion und Partizipation, die den NutzerInnen erlaubt, individuelle Inhalte zu gestalten, sowie eigene Räume und Tools zu erschaffen.
Neben dem rasanten Informationsaustausch wird gleichzeitig ein Dialog zwischen SenderIn und EmpfängerIn eröffnet (vgl. Gehrke 2007: 7).
WEB 2.0 - Einflüsse & Auswirkungen in der Politik
Die Politik muss sich diesem Trend ebenfalls anschließen und versuchen, sich das Potenzial von Web 2.0 zu Nutze zumachen.
Ein Beispiel für den Erfolg von Web 2.0 zeigt Barack Obama, welcher sich bei seiner Wahlkampfkampagne im Jahr 2008 die ganze Breite an Social Media-Dienste zunutze gemacht hat und letztendlich zum Präsident der USA gewählt wurde (vgl. Hilker 2010: 17f.).
Schlagworte wie Transparenz, Ehrlichkeit und Vertrauen erreichen im Zusammenhang mit der Partizipation der Gesellschaft in sozialen Netzwerken mehr Relevanz und Bedeutung (vgl. Pleil 2007:7).
Die geringe Begeisterung an politischen Themen, mangelnde Kenntnisse und die oft daraus resultierende niedrige Wahlbeteiligung dieser Generation könnte Heigl und Hacker (2010: 60) zufolge durch das Phänomen Social Media optimiert werden.
Eine Chance von Social Media für die Gesellschaft besteht darin, dass durch eine höhere Beteiligung an politischen Diskussionen eine Förderung der Demokratie bewerkstelligt werden kann (vgl. Bosch 2008:9).
Der Blogger und Politikberater Michael Spreng spricht im folgenden Video über die Einflüssen der digitalen Netzwerkrevolution auf Politik und Gesellschaft.
Die Auswirkungen bzw. Einflüsse der Netzwerkkommunikation, insbesondere für Wissens-und Machtverhätlnisse fasst Peter Kruse in 10 Thesen.
Überblick der 10 Thesen zu den Folgen der digitalen Netzwerkkommunikation für die Wissens- und Machtverhältnisse
1. Es existiert auf seitens der Gesellschaft eine Zurückhaltung gegenüber neuen Technologien.
2. Eine Überforderung durch Informationsüberflutung kann durch Bewältigungsstrategien verhindert werden
3. Es existiert ein wachsendes Bedürfnis der Menschen, sich aktiv an gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen.
4. Durch Vernetzungsdichte und hoher Spontanaktivität der besteht eine hohe Auftretenswahrscheinlichkeit für Lawinen-Effekte.
5. Durch die Möglichkeit auf Massenbewegungen im Internet wird die Macht von den Anbietern auf die Nachfrager transformiert.
6. Das Internet spiegelt die Gesellschaftsdynamik wieder
7. Es findet eine Re-Politisierung der Öffentlichkeit statt.
8. Maximale Transparenz und Nachhaltigkeit wird erfordert.
9. Kulturelle Herausforderung für alle Organisationen mit primär auf Systemkontrolle und Wettbewerb ausgerichteten Handlungsstrategien.
10. Gefahren durch Flüchtigkeit von Interaktionen und dauerhaften Speicherung hinterlassener Spuren.
Quellen:
Bosch, Marco (2008): Wahlkampagne 2.0. Politische Kommunikation im Web 2.0- mehr Demokratie durch mehr Kommunikation? Marburg: Tectum.
Die 10 Thesen der digitalen Netzwerkkommunikation: http://www.facebook.com/notes/onlineaktivistende/10-thesen-zu-den-folgen-der-digitalen-netzwerkkommunikation-f%C3%BCr-die-wissens-und-/364274976930111
Gehrke, Gernot (2007): Web 2.0-Schlagwort oder Megatrend? Fakten, Analysen, Prognosen. München/Düsseldorf: kopaed.
Heigl, Andrea/Hacker, Philipp (2010): Politik 2.O. Demokratie im Netz. Wien: Czernin Verlag.
Hilker, Claudia (2010): Social Media für Unternehmer. Wie man Xing, Twitter, YouTube und Co. erfolgreich im Business einsetzt. Wien: Linde.
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