Oktober 2011 |
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Ich habe die Führung durch das Ars Electronica Center äußerst interessant gefunden. Vorallem die Installation des "Wetterhahns" hat mich beeindruckt. Dabei handelt es sich um einen kleinen Vogel der je nachdem aus welchem Land (von wo) der Besucher stammt der gerade auf der Ars-Electronica Website ist surft, in diese Richtung blickt.
In der Nacht wird dieses Spektakel auch nach außen auf die Fassade publiziert. Durch die vielen LED-Lampen, welche an der Fassade des Ars Electronica Centers angebracht sind, kann das gesamte Gebäude in ein Lichtermeer verwandelt werden. Die Installation des "Wetterhahns" kann in dem Sinn mit den LEDs verbunden werden, dass der Vogel auf die Außenfassade des AEC publiziert wird und auch hier je nach Herkunft des Besuchers auf der Website in diese Richtung blickt.
Das Zusammenspiel zwischen Internet, Daten, Technik, Elektronik und Kunst finde ich persönlich äußerst interessant. Leider habe ich selbst dieses "Schauspiel" noch nicht in Realität bewundern dürfen und auch kein Bild dazu gefunden. Wäre daher für jede Art der Visualisierung des "Wetterhahns" auf der AEC Fassade dankbar.
Interaktive Installationen sind in Museen heute schon weit verbreitet. Das stupide Durchgehen von Raum zu Raum und Betrachten statischer Elemente gehört immer mehr der Vergangenheit an. Interaktive Interaktionselemente sind der neue Trend. Diese interaktiven Installationen ermöglichen es dem Besucher Informationen auf spielerische Weise herauszufinden und zu „speichern“. Learning by doing wie es so schön heißt. Vor allem für Kinder ist diese Art der Informationsbeschaffung sehr gut. Mit diversen interaktiven Installationen machen Museen auch in den Medien auf sich aufmerksam. Je ausgefallener, neuer und moderner desto besser.
Ich habe den Vortrag von Herrn Sieck über die verschiedenen Ausstellungselemente des Jüdischen Museums in Berlin äußerst interessant gefunden. Vor allem die Ausstellung Koscher & Co über Essen und Religion ist mir im Gedächtnis geblieben.
Grundsätzlich war die Idee dieser Ausstellung dem Besucher traditionelle Rezepte zum Nachkochen anzubieten. (Wer die genaue Ausstellungsbeschreibung lesen möchte, kann dies hier tun.) Das Museum hat sich dafür eine interaktive Lösung einfallen lassen. Die Besucher können alle Rezepte auf einem Löffel, der als Speichermedium dient und den die Besucher zu Beginn der Ausstellung erhalten, während des Museumsbesuchs sammeln. Der Löffel beinhaltet einen RFID-Chip, dieser dient zur eindeutigen Identifikation und zum Sammeln der Informationen (Rezepte). Nach Beendigung des Museumsbesuchs haben die Besucher die Möglichkeit im Internet ihre gesammelten Rezepte abzurufen.
Persönlich finde ich es total faszinierend wie solche Ideen umgesetzt werden. Es reicht nicht nur eine Idee zu haben und sich über den Inhalt der Ausstellung Gedanken zu machen. Das Interaktionselement muss leicht handhabbar sein, gut aussehen, leicht verständlich und vor allem funktionsfähig sein. Die Technik die dahinter steckt muss einwandfrei funktionieren um den Erfolg der Ausstellung zu gewährleisten.
Für das Museum bietet eine derartige Medieninstallation auch noch weitere Vorteile. Durch die Informationen, welche auf dem RFID-Chip gespeichert werden, können Statistiken erstellt werden wie beispielsweise wie viele Besucher die Ausstellung besucht haben, welche „Rezeptboxen“ besonders aktiv waren, wie lange sich die Besucher in einem Raum aufgehalten haben etc. Es dient also auch als Feedback für das Museum um zu sehen ob die Ausstellung positiven Anklang findet oder nicht.
Persönlich bin ich ein großer Fan derartiger Ausstellungen, es gibt jedoch auch Nachteile bzw. Probleme, welche interaktive multimediale Ausstellungen mit sich bringen. Beispielsweise stelle ich mir die Frage ob dadurch nicht gewisse Zielgruppen wie ältere Menschen ausgeschlossen werden, da diesen der Umgang mit neuen Technologien nicht geläufig ist und sie meist keinen Zugang zum Internet haben. Die Handhabung der Ausstellung kann durch ausreichende Erklärung und Einschulung eines Personals gelöst werden, doch der Zugang zum Internet, welcher zum Abrufen der Informationen benötigt wird, wird trotz alledem vorausgesetzt.
Es liegt also in der Hand der Museumsbetreiber und Ausstellungsentwickler, Ausstellungen zu schaffen deren Interaktion für Jedermann zugänglich ist.
Dieses Video zeigt wieder einmal auf, dass neue Technologien auch Auswirkungen auf viele verschiedene Bereiche wie Beispielsweise Kunst und Design haben. In diesem Video malt ein Japaner mit Hilfe einer App auf dem iPad und mit seinen Fingern als Werkzeug verblüffende Portraits.
Echt faszinierend!