Oktober 2011 |
||||||
Mo |
Di |
Mi |
Do |
Fr |
Sa |
So |
1 |
||||||
7 |
8 |
9 |
||||
11 |
12 |
13 |
14 |
|||
17 |
18 |
19 |
20 |
21 |
22 |
23 |
24 |
25 |
26 |
27 |
28 |
29 |
30 |
31 |
||||||
Interaktive Installationen sind in Museen heute schon weit verbreitet. Das stupide Durchgehen von Raum zu Raum und Betrachten statischer Elemente gehört immer mehr der Vergangenheit an. Interaktive Interaktionselemente sind der neue Trend. Diese interaktiven Installationen ermöglichen es dem Besucher Informationen auf spielerische Weise herauszufinden und zu „speichern“. Learning by doing wie es so schön heißt. Vor allem für Kinder ist diese Art der Informationsbeschaffung sehr gut. Mit diversen interaktiven Installationen machen Museen auch in den Medien auf sich aufmerksam. Je ausgefallener, neuer und moderner desto besser.
Ich habe den Vortrag von Herrn Sieck über die verschiedenen Ausstellungselemente des Jüdischen Museums in Berlin äußerst interessant gefunden. Vor allem die Ausstellung Koscher & Co über Essen und Religion ist mir im Gedächtnis geblieben.
Grundsätzlich war die Idee dieser Ausstellung dem Besucher traditionelle Rezepte zum Nachkochen anzubieten. (Wer die genaue Ausstellungsbeschreibung lesen möchte, kann dies hier tun.) Das Museum hat sich dafür eine interaktive Lösung einfallen lassen. Die Besucher können alle Rezepte auf einem Löffel, der als Speichermedium dient und den die Besucher zu Beginn der Ausstellung erhalten, während des Museumsbesuchs sammeln. Der Löffel beinhaltet einen RFID-Chip, dieser dient zur eindeutigen Identifikation und zum Sammeln der Informationen (Rezepte). Nach Beendigung des Museumsbesuchs haben die Besucher die Möglichkeit im Internet ihre gesammelten Rezepte abzurufen.
Persönlich finde ich es total faszinierend wie solche Ideen umgesetzt werden. Es reicht nicht nur eine Idee zu haben und sich über den Inhalt der Ausstellung Gedanken zu machen. Das Interaktionselement muss leicht handhabbar sein, gut aussehen, leicht verständlich und vor allem funktionsfähig sein. Die Technik die dahinter steckt muss einwandfrei funktionieren um den Erfolg der Ausstellung zu gewährleisten.
Für das Museum bietet eine derartige Medieninstallation auch noch weitere Vorteile. Durch die Informationen, welche auf dem RFID-Chip gespeichert werden, können Statistiken erstellt werden wie beispielsweise wie viele Besucher die Ausstellung besucht haben, welche „Rezeptboxen“ besonders aktiv waren, wie lange sich die Besucher in einem Raum aufgehalten haben etc. Es dient also auch als Feedback für das Museum um zu sehen ob die Ausstellung positiven Anklang findet oder nicht.
Persönlich bin ich ein großer Fan derartiger Ausstellungen, es gibt jedoch auch Nachteile bzw. Probleme, welche interaktive multimediale Ausstellungen mit sich bringen. Beispielsweise stelle ich mir die Frage ob dadurch nicht gewisse Zielgruppen wie ältere Menschen ausgeschlossen werden, da diesen der Umgang mit neuen Technologien nicht geläufig ist und sie meist keinen Zugang zum Internet haben. Die Handhabung der Ausstellung kann durch ausreichende Erklärung und Einschulung eines Personals gelöst werden, doch der Zugang zum Internet, welcher zum Abrufen der Informationen benötigt wird, wird trotz alledem vorausgesetzt.
Es liegt also in der Hand der Museumsbetreiber und Ausstellungsentwickler, Ausstellungen zu schaffen deren Interaktion für Jedermann zugänglich ist.