Digital Divide und Neues Lernen

Quelle: geschenkideen.com

Meine Kollegin Veronika Zettl geht in ihrem aktuellen Beitrag zur Erklärung des Namens ihres Blogs diesen als - zumindest symbolisches - Gegenmittel gegen den Digital Divide dar, welcher eventuell durch die Möglichkeiten des partizipativen Lernens in Form der in unserer Übung angesprochenen Methoden aufgehalten oder diese Kluft sogar geschlossen werden könnte.

Dazu möchte ich im Rahmen meines Posts folgendes kommentieren:

Abgesehen von der Frage, ob Social Change aus einer demokratisch-positivistischen Perspektive ein erstrebenswertes Ziel sein sollte, oder ob er sich nicht sogar bereits vollzieht - die deliberativen, partizipativen und kollaborativen Möglichkeiten der Informatisierung der Gesellschaft stellen zumindest das Potential her, Gesellschaftsstrukturen im totalen Maße zu verändern - zeigt sich in Veronikas kurz angerissener Definition des Digital Divides meiner Meinung nach eine spannende Implikation - die im Grunde die Frage aufwirft, ob die neuen Möglichkeiten wirklich zu einer Schließung der Digitalen Kluft führen könnten:

Pippa Norris, die "Erfinderin" des Begriffs geht von drei Stufen des Digital Divides aus: dem globalen (nationales Gefälle des infrastrukturellen Ausbaus), dem sozialen (also deine Definition) und dem demokratischen Digital Divide: dieser differenziert -pauschalisiert - zwischen den aktiven und den passiven Nutzern, den Leuten, die die angebotenen Möglichkeiten nutzen und den Leuten, die sie nicht nutzen.

Diese Kluft ist - neben der Filter Bubble, dem technologisch-bedingtem Visibility Circle oder auch der Digital Adoption, die nicht hinterfragt, ob sondern zu welchem Zweck die potentiale der ICTs genutzt werden - ist auch bedingt durch die Motivation des Einzelnen zu Lernen. 

Wie kann diese Motivation gesteigert werden?

Auf der Inhaltsebene zumindestkönnte man dazu nicht nur darauf eingehen, welche Potentiale das Web 2.0 dem Einzelnen beim Lernen bietet, sondern auch, wie man die Inhalte so "verpacken" kann, dass sie auch ankommen und angenommen werden. Auch Castells ist dieser Frage nachgegangen und kam zu folgender Antwort:

"It means for these issues [...] to be perceived by a broad audience, they have to be presented in the language of infotainment" (Castells 2009: 201).

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Verwendete Literatur:

CASTELLS, Manuel (2009): Communication Power. Oxford: Oxford University Press.