Semesterarbeit: Lehr und Lernmethoden |
Freitag, 9. Januar 2004
Semesterarbeit
lisa.nussmueller.salzburg, 13:38h
Lern und Lehrmethoden
In dieser Semsterarbeit möchte ich mich mit mit dem von Herrn Fiedler im Vortrag am 10. November 2003 neuen Lern und Lehrmethoden beschäftigen.Ist das Schul und Universitätssystem in dem wir leben noch sinnvoll und brauchbar in einer sich ständig beschleunigenden Welt mit einer Überfülle an Informationen? Gestützt an den Theorien des selbstorganisierten Lernens, dem Konstruktivismus und der Montzessori-pädagogik möchte ich dem auf den Grund gehen. Zuallererst möchte ich auf den Aspekt des selbstorganisierten Lernens eingehen. Eine einfache Beschreibung dazu wäre dass selbstorganisiertes Lernen alle Lernformen umfasst, die dem Lernenden gegenüber traditionellen Unterrichtsverfahren, ein erhöhtes Maß an Selbstbestimmung einräumen. Es gibt jedoch keine einheitliche genaue Definition sondern es herrscht eine große Begriffsvielfalt (selbstgesteuertes, selbstorganisiertes, autodidaktisches Lernen, autonomes Lernen ...). Malcom Knowles hat als erster den Begriff des selbstorganisierten Lernens geprägt. Er versteht darunter eine Lernform bei dem das lernende Individuum: • selbst die Initiative ergreifen • ihre eigenen Lernbedürfnisse diagnostizieren • ihre Lernziele formulieren • Ressourcen organisieren • passende Lernstrategien auswählen • ihren Lernprozess selbst evaluieren (vgl. KNOWLES 1975, S. 18). Selbstorganisiertes Lernen stellt hohe Anforderungen an die Lernenden: * Bewußtsein der eigenen (Lebens- und) Lernziele * Selbstbewußtsein als erfolgreicher Lerner * Offenheit für Lernen * Initiative und Unabhängigkeit * bewußtes Akzeptieren der eigenen Verantwortung * Kreativität und Problemlösefähigkeit * Fähigkeit, Motivation, Konzentration und Arbeitsdisziplin zu entwickeln und aufrecht zu erhalten * Strategien der Informationsrecherche, -aufnahme und -verarbeitung Aus diesem Grund erfordert selbstorganisiertes Lernen häufig eine geeignete Form der Unterstützung durch professionelle Lernbegleiter. Deren Aufgabe ist es: * Menschen mit gleichen Interessen/ Problemen zusammenbringen * Räume/ Geräte etc. bereitstellen * Organisations- und Verwaltungshilfe * Vermittlung von Lernmaterialien, Beratung bei deren Auswahl * Lernberatung * Moderation von Gesprächen * eigene Expertenhilfe bereitstellen * Vermittlung von Experten * Entwicklung von Lernmedien Dieser Ansatz steht in Kontrast zu den herkömmlichen Lernmethoden an den Universitäten. Im Moment läuft das Universitätssystem darauf hinaus dass eine höhere Instanz den Lehrstoff plant.Das Kurikulum wird von einem Lehrer oder Vortragenden erarbeitet in Zusammenhang mit dem Lehrplan, der wiederrum von einer höheren Instanz festgelegt wird, die nicht in Kontakt mit dem Lernenden steht. Es wird festgelegt welche Materalien zur Lernunterstützung gebraucht werden und der Lernende hat sozusagen keinen Zugriff um sich die Lernbedingungen so zu schaffen wie es für ihn/sie persöhnlich am sinnvollsten wäre. Der Lernende wird zu einem passiven Part, und dadurch wird das Lernen an sich nur als eine Konsequenz angesehen. Das Lernen ist fremdorganisiert, und wird zu etwas unbeliebten erzwungenem. Schulen wie das Realgymnasium in Modellschule Graz haben sich mit dieser Problematik auseinandergesetzt und Lösungen dafür erarbeitet. In der fünften und sechsten Schulstufe der Modellschule gibt es seit zehn Jahren das Projekt Lernwerkstätte bei dem den SchülerInnen pro Woche zwei Schulstunden zur Verfügung stehen in denen sie selbstorganisiert Lernen können. Dieses Lernsystem ermöglicht den SchülerInnen unter einem übergeordneten Thema, wie zum Beispiel Licht und Schatten, Tiere , Kochen etc.,oder einer themafreigestellten Lernphase sich ein Thema auszusuchen dass sie interessiert. Die SchülerInnen werden jeweils von zwei LehrerInnen als "Lerncoaches" begleitet , die zur Unterstützung des eigenen Lernprozesses zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel Bücher in der Bibliothek suchen, Ratschläge geben etc. Die zehn- bis zwölfjährigen SchülerInnen haben vier Lernwerkstättenperioden pro Jahr. Jede Periode erstreckt sich über acht Wochen mit insgesamt sechzehn Wochenstunden die in eine Einstiegs-, Arbeits-, Präsentations- und Reflexionsphase unterteilt sind. Zeit um sich ein Thema zu suchen, dieses zu erarbeiten und es für eine Präsentation vorzubereiten. Am Ende einer jeden Periode haben die SchülerInnen die Möglichkeit an einem Nachmittag ihr erarbeitetes Thema den Lehrern, Mitschülern und Eltern zu präsentieren. Durch dieses Konzept wird das Interesse der SchülerInnen an einem Thema geweckt, und durch das selbstorganisierte Lernen empfinden die SchülerInnen es als eine freie Arbeitsphase die nicht unter dem gewöhnlichen Lerndruck steht. Nach der Präsentation gibt es noch eine Reflektionsphase in der Lernprozesse, Vorankommen und mögliche aufgetretene Hindernisse besprochen und reflektiert werden. Dies hilft bewusst die Lernprozesse zu kontollieren und dadurch mögliche Fehler das nächste Mal vorbeugen zu können. Unser Mind-pool wächst zunehmend schneller, die Datenmenge wird nahezu unerfassbar für einen Menschen. Jeder erschafft neue Daten, neue Artifakte (Dinge die wir erschaffen, zum Beispiel ein Psychologe der einen Bericht schreibt,erschafft gerade ein Artifakt) Für einen einzelnen Menschen wird es nahezzu unmöglich den überblick über die Daten zu behalten, sei es auch nur im eigenen Berufsfeld.Daraus entwickelten Harri-Augstein & Thomas die Theorie dass bewusste Kontrolle über unsere Lernprozesse zu erlangen : „....more important than any piece of knowledge and expertise in the content of the mind-pool itself“ Wie schon erwähnt wächst die Datenmenge, die Informationen mit denen wir tagtäglich umgehen müssen, wird immer grösser und dadurch wird es immer wichtiger sich darauf zu konzentrieren woher man die Informationen beziehen kann die man braucht. In der Berufswelt ist schon länger eine klare Tendenz zum ständig weiterlernen gefragt. Ein Architekt zum Beispiel muss sich bei jedem neuen Auftrag, der für ihn in dieser Form noch nie dagewesen ist, neu mit dem Thema und den Informationen auseinandersetzen. Zum Beispiel ein Architekt der sich normalerweise mit dem Bau von Häusern beschäftigt, sieht sich konfrontiert mit einem Auftrag über einen Ausstellungsraum, wo das Augenmerk auf der inneren Gestaltung liegt. Nun muss er sich die Informationen über Ausstellungsstandards, Abstände, Besucherzulauf holen, um dieses mit seinem „alten“ Wissen zu verknüpfen. Er hat sozusagen eine Notwendigkeit sich neue Informationen zubesorgen, sich weiterzubilden. Der Mensch muss mobil sein, nicht nur körperlich sondern auch geistlich. Sprüche wie „man lernt nie aus“ oder „Das Leben ist ein einziges Studium“ bewahrheiten sich in der jetzigen Zeit. Lernprozesse die notwendig werden sind schwerer vorhersagbar. Man bekommt ein Lernbedürfniss aus der Situation herraus, die man in dieser Weise nicht vorhersagen kann. Diese neue Entwicklung bringt uns dazu dass traditionelle Lehrsystem zu überrdenken. Wenn diese Entwicklung zum Handeln aus der Situation herraus sich verstärkt sollte nicht die Universität, die die Studenten auf das Berufsleben vorbereiten soll, auf diesen Aspekt nicht eingehen? Wenn es immer notwendiger wird auf Situationen schnell und bewusst handeln zu können, und die tasächliche Wissensanhäufung immer unwichtiger wird, verlangt dieser Aspekt alleine schon eine Überdenkung des traditionellen Lehr und Lernsystems. Der Lernende sollte auf diesen Anspruch vorbereitet sein, und nicht nach dem Studium vor deem Problem stehen dass seine Lernphase nichts mit den Erfordernissen im realen Leben zu tun hat. Es muss gelernt oder gelehrt werden gelernte Strategien möglichst schnell in Situationen abrufen zu können, um so ein schnelles Vorankommen garantieren zu können. Bei einem Projekt das auf einen zukommt, kann man nie ienberechnen welches Wissen dafür angewndet werden muss. Das sollte in den Lehrplan der Universitäten einfliessen. Nach dem die Universität den Anspruch stellt, Studenten auf das Berufsleben vorzubereiten, muss dieser neue Trend aufgenommen werden. Vielleicht in dem Bezug dass man Studenten vor eine Aufgabe stellt, bei der sie Wissen zu dem sie noch keinen Bezug haben, erarbeiten müssen. Dies würde auch die Problemlösungsfertigkeit verbessern. Natürlich müssen nicht alle Veränderungen bei den Lehrenden und deren höheren Instanzen vollzogen werden, sondern auch bei den Lernenden selbst. Das gewohnte System, das man schon von der Volksschule mitbekommt aufzubrechen, ist sicher eine Schwierigkeit. Die angewohnte Passivität im Unterricht oder in den Vorlesungen, das Lernen als Konsequenz unseres Systems und nicht aus freier Entscheidung, weil man sich dafür interessiert, ist schwer aus den Köpfen zu bekommen. Was ganz sicher auch ein Problem der Interaktivität sein wird. Ich nehme an dass Die Lernenden ein gleich großes wenn nicht größeres Problem als die Lehrenden für eine Veränderung in diese Richtung darstellen. Zwar muss man bei Lehrern und Vortragenden gegen eine Tradition vorgehen, doch ich denke dass das erleichtert würde wenn es von einer höheren Instanz asl einzige Möglichkeit beschlossen wird. Die Studenten oder Schüler an sich hingegen, haben zwar in dieser Beziehung keine vererbte Tradition, da jedes Jahr dutzende von neuem beginnen, jedoch glaube ich dass die Kritik trotzdem sehr hoch sein würde. Auf den ersten Blick erscheint es viel unerschwerlicher dem alten System zu folgen, ich jedoch bin der Überzeugung dass einen Umstrukturalisierung in diese Richtung hilfreicher wäre. Eines schließt das andere nicht aus. Interaktivität, Beteiligung, Lernen der Informationsbeschaffung, kann Einhergehen mit Aspekten des traditionellen Lehr und Lernsystems. Frontalunterricht in einer erweiterten Form, eine vergrösserung des hörsaales durch Interaktivität mit neuen Medien, eine Zerschlagung der Passivität die alles sind Vermischungen zwischen alten und neuem System.Die Frage die sich mir stellt ist nur die ob diese Lernform, die Bestmögliche für einen guten Lernfortschritt ist, und nicht nur eine Vrebesserung des alten Lehr und Lernsystem zu einem noch immer nicht hervorragendem. Hierzu möchte ich die Theorien des Konstruktivismus anbringen. Der Begriff des Konstruktivismus wurde bereits im 18. Jahrhundert durch den neapolitanischen Philosophen Giambattista Vico geprägt. Dazu einige Definitionen des Begriffs Konstruktivismus: *Untersuchung der Art und Weise, wie wir Menschen unsere eigenen Wirklichkeiten erschaffen. Paul Watzlawick * Das, was Konstruktivismus genannt wird, sollte, so meine ich, schlicht eine skeptische Haltung bleiben, die die Selbstverständlichkeit des Realismus in Zweifel zieht. Heinz von Foerster *Lehre die ein herleitendes,methodisch konstruierendes Vorgehen vertritt und darauf basierend verschiedene, unter anderem erkenntnistheoretische Schlüsse zieht. Duden, Fremdwörterbuch Mir persöhnlich erscheint eine Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte als hilfreich. Das Konzept des Konstruktivismus besagt einfach ausgedrückt: Das Gehirn ist ein informatiell geschlossenes System, Das Wissen wird konstruirt Das Wissen ist mit einer Situation operieren zu können Lernziele sind komplexe Situationen zu bewältigen Paradigma ist eine Konstruktion Strategie ist Kooperieren Die Lehrperson ist Coach, Spieler, Trainer Der Punkt mit den Lernzielen erscheint mir als besonders wichtig. Es spiegelt wieder dass die Lernmethodeoder die Herangehensweise von Bedeutung ist . Es kritisiert somit eigentlich auch schon die herkömmliche traditionelle Universitätsausbildung, in der die Herangehensweise von dem Lehrenden vorherbestimmt wird. Es soll dem Lernenden freigestellt werden wie er sich die Informationen, den Lernstoff aneignet, er soll aber überprüfen und lernen wie er es gemacht hat und wie es zu verbessern wäre. Demnach geht es sehrwohl auch ums lernen an sich aber nicht um den Inhalt, sondern um den Weg der Beschaffung des Inhalts. Ähnlich wie die distributed condition aus der Psychologiedie besagt dass die Problemlösungsfertigkeit eines Individuums darin besteht dass man weiß wer welche Fähigkeiten und Kenntnisse hat, man weiß an welchem Ort man sich Informationen und Artefakte besorgen kann. Man muss nicht selber alles Wissen parat haben sondern in einer bestimmten Situationen wissen wo man es besorgen kann Der Frontalunterricht, ein Vortragender viele Zuhörer läuft mit diesem System nicht konform. Viele Leute bekommen den gleichen Zugang vorgelegt, an dem sie sich orientiern müssen um gute Ergebnisse zu erzielen. Man muss in der Vorlesung anwesend sein, oder sich am Skript orientieren. Nach dem man die Prüfung abgelegt hat kann man dieses Thema an sich wieder zur Seite stellen, um es wenn nötig wieder abzurufen. Der Konstruktivismus besagt dass man sich lieber merken sollte wo und wie man sich die Informationen besorgen kann, um dann möglichst schnell wieder Zugrriff darauf zu haben. Was auch mit dem Grundkonzept her auf den Wissenszuwachs in unserer Gesellschaft zutreffen würde. Mit dem Konzept des lebenslangen Lernens wäre der Konstruktivismus passend, die Aneignung des Wissenszugangs, würde damit die Überreizung des Wissens eindämmen, und die menschliche Merkkapazität entlasten. Man könnte sozusagen dass Wissen auf Artefakten speichern, und nur darauf zurückgreifen wenn es nötig ist.!Fehlt noch was und der Übergang ist nicht vorhanden! Die Lehrperson ist Coach, Spieler, Trainer Dieser Grundgedanke ist auf der Universität im Allgemeinen nicht vorhandenn. Das der Lehrer beziehungsweise Vortragende den Lernenden nur unterstützen sollte, wird in dieser Weise nicht umgesetzt. Die Lehrperson wird als Weitervermittler des Lehrstoffes angesehen, der meist nur wenig oder gar nicht in Kontakt mit den Studenten steht. Dass er/sie die SchülerInnen beziehungsweise StudentenInnen in ihren Lernprozessen unterstützen sollte, ist glaube ich im Bild nicht vorhanden. Wenn jedoch eine große Anzahl an Lernenden besteht ist dies unmöglich, da man nicht auf jeden Einzelnen eingehen kann. Ich glaube dass das Konzept des Konstruktivismus sich darauf bezieht dass der Lehrende im Allgemeinen als Coach angesehen werden sollte und gar nicht mehr als Wissensvermittler. Die Lernenden beziehen demnach ihre Informationen von anderen Punkten, selbstorgasiertes Lernen, und der Lehrende steht helfend zur Seite, Lösungsansatze undVorschläge um den <lernenden auf seinem Weg zu unterstützen. Die Umsetzung dieses Gedankenansatzes wäre aber sicherlich sehr schwer. Man müsste das gesamte Bildungsystem umstrukturieren. Von der Organisation, dem Equipment und den Vorstellungen der Involvierten. Vielleicht ist das nWeblog einer der neuen Möglichkeit diese Vorstellungen wenigstens im Ansatz zu realisieren. IM Weblog wird jeder zum Lernenden und Lehrenden.Es ist eine gute Möglichkeit seine Arbeitschritte und Weiterentwicklungen nachzuvollziehen, und daraus vielleicht zu lernen, auch eine Auseinandersetzung mit de Lernschritten anderer, weil man auf diese Zugriff hat. Das Weblog erweitert Zugriffe des einzelnen. Vielleicht lernt man was wenn man die Entwicklungen eines anderen nachvollziehen kann. Jedoch bin ich der Meinung dass das Weblog, wenn es richtig genutzt wird, trotzdem nicht den Schritt zur langsamen Veränderung bringen kann. Ich glaube dass eine Wende des Bildungssystems nur durch eine eingeleitete Umstrukturierung passieren kann, die leider noch in fernster Zukunft liegt. „Constructivism is a theory of learning, not a theory about teaching.“ Catherine Twomey Fosnot Mit diesem Zitat stimme ich nicht überein da ich finde das ein Konzept dass sich auf das Lernen bezieht, vor allem eines dass das traditionelle Lernsystem auf den Kopf stellt, in direktem Zusammenhang mit dem Lehren steht. Schon allein die Auseinandersetzung mit dieser neuen Sichtweise des Lernens bezieht den Lehrenden ein. Dieser muss die gesamten Lehrplan neu strukturieren, sich darauf einstellen. ES ist ein großer Unterschied zwischen einem Wissensvermittler und einem Lerncoach, dazwischen liegen Verständniswelten. Jeder der sich mit dem Konstruktivismus auseinander setzt, müsste auch die Lehrerposition Mitbedenken, ich glaube ohne dem kann der Konstruktivismus nicht als das verstanden werden was er ist. Sehr wohl ein Konzept bezogen auf den Schüler aber dennoch ist der Lehrer involviert, und spielt eine Rolle. Meiner Meinung nach ist ein Coach für die Durchsetzung sehr wichtig. Ich persönlich würde mich nicht imstande fühlen alles alleine zu erarbeiten ohne eine Person zu haben die einen unterstützen kann wenn man sich einmal nicht alleine behelfen kann. Ich finde das Konzept des Konstruktivismus kann nur realisiert werden wenn ein Lerncoach für den selbstorganisierten Lernenden vorhanden ist. Auf jeden Fall in einer zurückgeschraubten Weise, aber egal wie selbstorganisiert und unabhängig, ist es doch ein Profit wenn man jemanden Fragen kann, der durch längere Erfahrung vielleicht eine Lösung parat hat. Diese Konzept ist auch in der Montessori-Pädagogik verwoben. Den Ursprung nahm diese Selbstorientierte Lernmethode 1870 mit der Geburt von Maria Montessori, in Italien. Sie studierte als erste Frau Medizin, und bei der Ausführung ihres Berufes beschäftigte sie sich umfassend damit wie Kinder lernen, und sie zog die Schlussfolgerung dass Kinder sich selbst Dinge beibringen durch Beobachtung ihrer Umgebung. 1901 ging sie zurück zur Universität um Psychologie und Philosophie zu studieren. 1904 bekam sie eine Professorenstelle an der Universität von Rom als Anthropologe. 1906 gab sie ihre Medizinische Praxis und ihren Professorenstuhl auf um mit sechzig Kindern deren Eltern berufstätig waren zu arbeiten. Das war die erste Gründung der Casa die Bambini (Kinderhaus) in der die Lernkonzepte zum ersten Mal benutzt wurden die wir jetzt als Montessoripädagogik kennen. Alle Lernkonzepte die sie dort einführte basierten auf ihren Beobachtungen und Untersuchungen wie Kinder sich Wissen Selbstaneignen. “Children teach themselves“ 1913 gründeten Mr und Ms Bell die Montessori Educational Association in Amerika. Neben diesen Anhängern ihrer Theorien gab es auch noch berühmte Unterstützer wie Helen Keller und Thomas Edison.1919 begann sie eine Serie von Lehrerfortbildungskursen in London. Unter Mussolini flüchtet sie nach Spanien und wurde dort während des Spanischen Bürgerkrieges von Briten 1936 gerettet. Sie war dreimal für den Friedensnobelpreis nominiert, und starb 1959 in Holland. Ihre Arbeit wurde aber durch die AMI (Association Montessori Internationale) die sie1929 in Amsterdam gegründet hatte weitergeführt. Prinzipien der Montessori-Pädagogik: *das Kind in seiner Persönlichkeit achten, es als ganzen, vollwertigen Menschen sehen *seinen Willen entwickeln helfen, indem man ihm Raum für freie Entscheidungen gibt; ihm helfen, selbständig zu denken und zu handeln *ihm Gelegenheit bieten, dem eigenen Lernbedürfnis zu folgen, denn Kinder wollen nicht nur irgendetwas lernen, sondern zu einer bestimmten Zeit etwas ganz Bestimmtes (sensible Phasen) *ihm helfen, Schwierigkeiten zu überwinden statt ihnen auszuweichen Die Montessoripädagogik ist also an den Bedürfnissen des Lernenden orientiert. Freies Erarbeiten ist eines der Kernstücke. Der Lernende wählt nach eigener Entscheidung, womit er/sie sich beschäftigen will, der Lehrer hilft nur als unterstützende Kraft. Die Arbeitszyklen können meist selbst gewählt werden. Diese freie Entscheidung soll zu einer Eigendisziplin führen die von niemandem anders ausgeht als vom Lernenden selbst. Die Montessori-Erzieher verstehen sich als Helfer zur Entwicklung selbstständiger Personen. Sie sollen den Lernenden auch Ordnung in Beziehung zu ihrer Umgebung beibringen. Ein bewusstes Selbstlernen nimmt den Stress eines normalen Schulsystems. Der Druck und die Frage nach dem „Wieso muss ich das Lernen?“, fallen zu einem Großteil weg, weil der Lernende das Gefühl hat sich mit Dingen auseinanderzusetzen die ihn/sie wirklich interessieren. Leider ist die Umsetzung nach wie vor Problematisch, weil aufgrund der Gesetze zur Matura, eine Umrechnung oder Externe Bewertung notwendig ist. Die Lernenden haben eine längere Periode in einem völlig andersartigen System, und müssen sich dann für kurze Zeit an ein anderes gewöhnen. Was dies erschwert ist das sie an das alte gewöhnt sind, und sich im neuen meist nicht gut zurechtfinden. Als letztes weitverbreitetes alternatives Schulsystem muss noch die Waldorfschule erwähnt werden, die von Rodolf Steiner gegründet wurde. Biographie: Rudolf Steiner wurde am 27.02.1861 in Kraljevec/Kroatien geboren, als Sohne einer oberösterreichischen Familie. Er studiert an der Wiener Technischen Hochschule Mathematik und Naturwissenschaften, daneben Literatur, Philosophie und Geschichte. Er gilt als Begründer der Anthroposophie (1913, Weltanschauungslehre), Mitarbeiter und Herausgeber der naturwissenschaftlichen Werke Goethes (1883-1897) und als Begründer der Freien Waldorfschulen. 1919 wurde er von Emil Molt, einem Stuttgarter Unternehmer, dazu aufgefordert, für die Kinder von dessen Arbeitern eine Schule zu begründen. Daraus entstand in kürzester Zeit (und unter Einsatz des gesamten Vermögens von Molt) die erste Waldorfschule. Trotz vieler Schwächen auch in der praktischen Umsetzung, mangelndem Engagement mancher Lehrer und Disziplinproblemen- wurde die Waldorfschule sofort zu einem allgemeines Interesse weckenden Modell. Im ganzen europäischen Umkreis wurde der Impuls aufgegriffen, und zwar oft auf ganz unbefangene Art- ohne Berührungsängste. Im Herbst 1924 erkrankt R. Steiner schwer. "Ich bin ja nun einmal, wie Du weißt, seit Januar 1923 meinem physischen Leibe sehr entfremdet" Er stirbt am 30.03.1925 in Dornbach bei Basel. Die Waldorfpädagogik hat sich von Deutschland aus weltweit etabliert. Es arbeiten mehr als 770 Schulen, davon 176 in Deutschland, auf der Grundlage der Pädagogik Rudolf Steiners. Der Inhalt und die Methodik des Lehrens sind auf die Bedürfnisse des Kindes zugeschnitten. Es soll eine breite Kenntnis von Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickelt werden, damit der Lernende sich den Anforderungen in der Zukunft stellen kann. Er soll einen weiten Horizont gewinnen und die vielen Fachgebiete miteinander verbinden können, um in der spezialisierten Berufs- und Lebenswelt eine Orientierung zu finden. Die Schule will dem jungen Menschen durch vielfältiges Üben helfen, zu einem individuellen Urteil und zu selbstbestimmtem Handeln zu finden. Sie will Initiativkraft und Verantwortlichkeit gegenüber Mitmenschen und Umwelt schulen. Die Hauptfächer werden in Epochen unterrichtet. Zum Beispiel Mathematik wird vier Wochen lang unterrichtet, darauf folgen drei Wochen Heimatkunde. Im Anschluss an den Hauptunterricht findet der Fachunterricht statt, der die Fächer umschliesst in denen geübt werden muss. Zum Beispiel Sprachen. Die Klasses werden jeweils in Gruppen geteilt die 17 bis 20 Schüler umfassen, um die Lerngruppen klein zu halten. Der Stundenplan unterscheidet sich in mancher Hinsicht von dem einer Realschule. In der ersten Schulstufe beginnen sofort zwei Fremdsprachen, und es wird ergänzt durch Extrafächer wie Eurythmie - Sprache und Musik in Bewegung. Die Oberstufe der Waldorfschule von der 9 – 12 Klasse hat auch einige Besonderheiten zu bieten. Auch jetzt richtet sich der Lehrplan wieder am Entwicklungsstand der Schüler aus. Hauptunterricht wird nun in den jeweiligen Fächern von entsprechend qualifizierten Fachlehrern erteilt. Zwei Lehrer werden zu "Klassenbetreuern", die die Schüler durch die Oberstufe hindurch begleiten. Den Stundenplan beherrschen weiterhin die Epochen mit anschließenden Fachstunden, jetzt aber ergänzt von lebenspraktischer Ausbildung, den Praktika: Einem Landwirtschaftspraktikum, das die Schüler in der Regel einzeln auf einem Bauernhof absolvieren, folgt das Landvermessungspraktikum in der 10. Klasse, das angewandte Mathematik und soziales Miteinander beinhaltet. In der 11. Klasse absolvieren die Schüler - wieder auf sich allein gestellt - ein Sozialpraktikum, bis in der 12. Klasse eine Studienfahrt in der Regel mit kunstgeschichtlichen Inhalten ansteht, die die Schüler nun weitgehend selbst planen und organisieren. Im Verlauf der zwölften Klasse finden die verschiedenen Fachbereiche ihren Abschluss, der durch die Präsentation in der Öffentlichkeit und durch die Begutachtung Prüfungscharakter für den Einzelnen und für die Klassengemeinschaft hat. Dies sind: -der Künstlerische Abschluss im Bereich der Eurythmie, der Musik und der Darstellenden Künste in Form von Aufführungen und Ausstellungen, -das Klassenspiel als Ergebnis künstlerischer und sozialer Prozesse, -die individuell erstellte Jahresarbeit, die einen praktischen und einen veröffentlichten schriftlichen Teil umfasst -das Projekt "Abschlussfahrt" Am Ende der 12. Klasse erhalten die Schüler ihr Abschlusszeugnis, das neben den charakterisierenden Beurteilungen auch eine Beurteilung in Notenform enthält. Je nach Leistungsstand wird die Gleichwertigkeit mit den entsprechenden staatlichen Abschlüssen (in der Regel "Fachoberschulreife" / Realschulabschluss) zuerkannt. In der 12 Schulstufe können sich die Schüler für die Abiturprüfung qualifizieren zu der noch einige Prüfungen notwendig sind. Die Schüler werden dann von ihnen bekannten Lehrern weiter unterstützt unter Aufsicht eines staatlichen Beobachters geprüft. Im Durchschnitt machen dass ein Drittel der absolvierenden Schüler. „Aus der Art, wie das Kind spielt, kann man erahnen, wie es als Erwachsener seine Lebensaufgabe ergreifen wird.“ Rudolf Steiner Die Waldorfsschulpädagogik ist mittlerweile eine weit verbreitete Schulform auf der ganzen Welt. Der Kontakt von Schüler und Lehrer ist ein intensiverer, und es wird auf die Bedürfnisse des Schülers eingegangen. Das System sticht inn der heutigen Zeit nicht mehr wirklich hervor da sich Realschulen an dieses System des Schulerfreundlichen Lernens langsam angleichen. Persönlicher Schluss: Ich persönlich glaube dass in unserem Schul und Universitätssystem viel getan werden muss. Obwohl all die Theorien einleuchtend klingen bin ich doch der Überzeugung dass die Lösung nicht nur in einer Richtung liegt. Selbstorientiertes Lernen beschreibt am besten meine Vorstellungen, aber auch nicht nur ausschliesslich dass. Ich glaube dass die besten Wege zum vorteilhaften Lernen viele auf einmal sind. Teile aus dem Konstruktivismus, zum Beispiel der Lehrer als Unterstützende Person, Teile aus dem allhergebrachten System, nicht jeglicher Frontalunterricht ist meiner Meinung nach schlecht, aber am meisten glaube ich dass das alles in Einbeziehung neuer Medien geschehen muss. Um das Klassenzimmer oder den Hörsaal virtuell zu erweitern. Ich bin aber zuversichtlich dass bei einem weiteren Fortschritt der Technologie eine Veränderung im Bildungssystem notwendig wird und dadurch auch zu einer Umsetzung kommt. Wie immer raucht es nur seine Zeit, und Menschen die sich Verbesserungsvorschläge überlegen. Quellenverzeichniss: * Modellschule Graz Fröbelgasse 28 A-8020 Graz www.modellschule.at *Paul Watzlawick: Vom Schlechten des Guten oder Hekates Lösung *Einführung in den Konstruktivismus, R Oldenbourg Verlag München Watzlawick: Wirklichkeitsanpassung oder angepasste “Wirklichkeit?” Websides: * Montessori *http://www.dreigliederung.de/archiv/814.html *http://www.duesseldorf.waldorf.net/public/general.html *http://www.oppisworld.de/zeit/biograf/bios/steiner.htm *http://beat.doebe.li/bibliothek *http://www.montessori.edu/ *http://www.waldorfschule.info/ ... comment
georg.girlinger.salzburg,
Mittwoch, 14. Januar 2004, 20:32
Verlinkung
Hallo Lisa!
Da ich auch in meiner Arbeit konstruktivistisches Lernen und Montessori-Paedagogik stark eingeflochten habe, wollte ich dich fragen, ob wir sie miteinander verlinken koennten. So weit ich sehe, hast du die Theorie intensiver behandelt als ich, waehrend ich auch einige praktische Beispiele angegeben habe. Ich denke, es waere in unser beider Interesse. Bitte ueberlegs dir. Georg Girlinger, Salzburg Meine Arbeit: /GeorgGirlingerSalzburg/topics/Methodenlehre+im+Unterricht/ P.S.: Nicht boese sein, aber deine Arbeit ist zweimal nacheinander hereinkopiert. Korrigier das lieber schnell. ... link ... comment
wolfgang.schnoell.linz,
Mittwoch, 21. Januar 2004, 18:34
Herkömmliche Lernstrategien
Hallo Lisa!
Ich verlinke mein Thema auch gleich dazu. Ich habe im Gegensatz zu Dir noch einmal die herkömmlichen Lernstrategien näher beleuchtet, sowie sie uns noch aus den diversen Soziologie-Kursen bekannt sein dürften. Wolfgang Schnöll /wolf/stories/4439/ ... link ... comment
elisbeth.holzmann.linz,
Sonntag, 25. Januar 2004, 19:36
Selbstorganisiertes Lernen
Hallo!
Ich hab zu diesem Thema auch etwas geschrieben. Elisabeth Holzmannn, Linz /LisiWeblog ... link ... comment |
Online for 7699 days
Last update: 2004.01.29, 14:48 status
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Quellenverzeichniss
* Modellschule Graz Fröbelgasse 28 A-8020 Graz Modellschule *Paul... by lisa.nussmueller.salzburg (2004.01.29, 14:48) Montessorischule im Salzkammergut
In meinem Geburtsort, in Neukirchen bei Altmünster,... by Hans.Mittendorfer.Uni-Linz (2004.01.28, 11:05) Selbstorganisiertes Lernen
Hallo! Ich hab zu diesem Thema auch etwas geschrieben.... by elisbeth.holzmann.linz (2004.01.25, 19:36) Semesterarbeit Lern und...
Verzeichniss 1. Einführung 2. Selbstorganisiertes... by lisa.nussmueller.salzburg (2004.01.22, 17:36) Modellschule
Schulen wie das Realgymnasium in Modellschule Graz... by lisa.nussmueller.salzburg (2004.01.22, 17:32) |