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Sonntag, 29. Februar 2004
Resümee
Voglmayr und Volst bezeichnen Parteien provokant als Anachronismen und Relikte aus dem letzten Jahrhundert. Die von einfachen Lagerdenken und klaren Konfliktlinien geprägt waren. Der Wandel aller sozialen Systeme stellt die politischen Parteien vor eine Bewährungsprobe. Lebenslange Parteizugehörigkeit und –loyalität, fehlende Identitätsstiftung durch Parteizugehörigkeit, Entzug des Freibriefs für politisches Handelns seitens der Parteien durch Wechselwählerschaft und steigende Konkurrenz durch andere, intermediäre Institutionen, kennzeichnen die neue Situation, der sich die Parteien stellen müssen.
Trotz schwindender Popularität als Interessensvertretungen sind sie immer noch Institutionen, die Verbindlichkeit und Stabilität verkörpern und sozial Schwachen die Artikulation und Durchsetzung ihrer Interessen ermöglichen. Folgende sind mögliche Wege für die Zukunft:

1) von herkömmlichen Großparteien zu zeitlich und lokal bestimmten Interessensgruppen
2) Stärkung der Eliteparteien, Sicherung der Loyalität durch Populismus
3) Mittelweg: Verbesserung der Partizipation: Parteien als Moderatoren und Regulatoren des öffentlichen Diskurs, in dem viele Stimmen hörbar werden.

Der dritte Weg scheint nach einer Online-Befragung 1997 in Krems auch den Bedürfnissen der Wähler am besten entsprechen. Am wichtigsten stuften die Befragten Online Diskussionen und gute Links ein, die unbeschränkbare Verfügung an Information schätzen die Bürger am meisten. Zukünftige politische Entscheidungen (in diesem Fall auf kommunaler Ebene) unter Einbeziehung der Wähler durchzuführen, stieß auf besonders positive Resonanz. Die Ergebnisse dieser Studie können unter der URL www.donau-uni.ac.at nachgelesen werden.

Durch das Internet kann die Bürgerbeteiligung im Prozess der politischen Willensbildung und Entscheidung gesteigert werden. Jedoch ist eine politische Grundhaltung für demokratische Verfahren und Partizipation notwendig um der Technologie an sich einen demokratischen Charakter zu verleihen.
Unter diesen Voraussetzungen ist das Internet nach den beiden Autorinnen als Kommunikations- und Informationsmedium ein Mittel der Wahl.

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