Ergänzend zum Coreferat der letzten Sitzung (Advertising im Web) würde ich mich in meinem Statement diese Woche gerne mit dem Thema Affiliate Marketing befassen. 

Was ist Affiliate Marketing?

Affiliate Marketing ist eine performance-orientierte Form des Online Marktings. Vertriebspartner, die sogenannten Affiliates, werden dabei erfolgsabhängig von Advertisern (oder Merchants) für ihre erbrachte Werbeleistung mit einer Provision vergütet (Quelle 1).

Akteure

  • Advertiser: Dies können Online Shops oder aber auch andere Unternehmen mit Web-Präsenz sein, z.B. Finanzdienstleister, Reisebüros, Telekommunikationsanbieter etc.
  • Affiliates: Jeder der eine Website hat kann zum Affiliate werden. Gängige Affiliate Modelle sind: Gutscheinseiten, Bonusprogrammanbieter, Content-Websites, Shopping-Portale aber auch kleinere private Blogs
  • Netzwerke: Diese stehen als "Vermittler" zwischen Advertisern und Affiliates. Sie stellen die Plattform zur Verfügung auf der Advertiser ihre Werbemittel zur Verfügung stellen, das Tracking sowie die Zahlungsvorgänge abgewickelt werden. Für ihre Leistung werden Netzwerke natürlich ebenfalls vergütet. Die wichtigsten Affiliate Netzwerke in Europa sind affilinet, zanox und tradedoubler (Quelle 2).
  • User: Gelangen über Klicks auf Werbemittel auf die entprechenden Advertiser-Seiten-

Wie funktioniert Affiliate Marketing?

Advertiser, z.B. Online Shops, stellen ihren Partnern (Affiliates) Werbemittel zur Verfügung, die von den jeweiligen Partnern auf ihren eigenen Websites integriert werden können. Werbemittel können u.a. klassische Banner-Werbemittel sein, Links oder aber direkt Produktdaten aus den Online Shops. Es ist also ungefähr so, als hätte ein Shop viele verschiedene virtuelle Verkaufsstellen im Netz.

Abbildung: Quelle 3

Um nachvollziehen zu können welcher Partner eine bestimmte Werbeleistung erbracht hat, werden die Werbemittel mit so genannten Trackinglinks versehen, über die die Transaktionen protokolliert und die Affiliates mittels ihrer ID identifiziert werden.  Dies ist zwingend notwendig, um festzustellen welcher Partner (aus einer i.d.R. großen Partner-Netzwerk), für eine spezielle Transaktion verantwortlich war und entsprechend provisioniert werden muss (Quelle 4). 

Provisionierung

Im Affiliate Marketing können verschiedene Arten von Transaktionen vergütet werden (Quelle 3):

  • Pay-per-Sale: Der Partner wird für einen durch ihn verursachten Kauf entlohnt
  • Pay-per-Lead: Hier werden verschiednene Formen des Kundenkontakts vergütet, z.B. die Registrierung auf einem Portal oder das Abonnement einer Newsletters
  • Pay-per-Click: Der Affiliate erhält bereits dann eine Provision, wenn Kunden einfach nur auf ein Werbebanner oder einen Link geklickt haben.
  • Pay-per-View: Bei dieser Vergütungsform gilt bereits die Einblendung eines Werbemittels als erbrachte Werbeleistung.

Tracking

Auch in Sachen Tracking gibt es verschiedene Varianten. Die gängiste Form ist das sogenannte Cookie-Tracking: Besucht ein User die Seite eines Affiliates und klickt beispielsweise auf ein dort eingebautes Werbebanner des Online Shops Zalando (Quelle 5), so wird beim User ein Cookie gesetzt, welches Informationen zu dieser Aktion speichert. Tätigt dieser User dann innerhalb eines bestimmten Zeitraumes (z.B. 30 Tage) einen Kauf bei Zalando, so werden, über ein auf der Bestellbestätigungsseite integriertes Trackingpixel, die Informationen aus dem Cookie abgerufen und die Transaktion kann dem entsprechenden Affiliate gutgeschrieben werden. Der Affiliate erhält nun z.B. eine Provision in Form eines prozentualen Anteils am Warenkorb des Users oder einen vereinbarten Fixpreis (Quelle 3). 
Da User teilweise den Einsatz von Cookies in ihren Browser-Einstellung untersagen, greifen manche Advertiser auf andere Tracking-Methoden zurück, z.B. Session-Tracking. Diese Methode kommt zwar ohne Cookies aus, hat jedoch den Nachteil, dass nur Transaktionen, die direkt nach dem Klick auf das Werbemittel bzw. innerhalb einer Browser-Session erfolgen, vergütet werden können (Quelle 6). 

Beurteilung

Natürlich gibt es wie in jedem anderen Business auch, auch im Affiliate Marketing Betrugsfälle, wenn z.B. Cookies "untergejubelt" werden, ohne dass ein tatsächlicher Werbekontakt stattfand (Cookie Dropping) (Quelle 7). Das Gute am Affiliate Marketing ist jedoch, dass tatsächlich nur erfolgreiche Werbemaßnahmen vergütet werden. Anders als bei der klassischen Bannerwerbung, die über TKP (Tausenkontaktpreis) bei Einblendung eines werbemittels abgerechnet wird, erfolgt die Vergütung der Affiliates erst bei erfolgreichem Abschluss eines Kaufs (Pay-per-Sale), einer Registruierung (Pay-per-Lead) oder beim tatsächlichen Klick auf ein Werbemittel (Ausnahme ist Post-View-Tracking). Dies ist sowohl für Advertiser als auch für Affiliates eine faire und transparente Partnerschaft. 

Selbst Geld verdienen

Wenn ihr also Lust habt selbst mit Affiliate Marketing Geld zu verdienen, könnt ihr euch einfach kostenlos z.B. bei affilinet oder zanox mit eurer Webite bzw. eurem Blog anmelden und diverse Shops und andere Advertiser darauf bewerben. Wenn jemand schließlich auf eurem Blog ein solches Werbemittel anklickt und auch einen Kauf im entsprechenden Shop tätigt, könnte schon die Kasse klingeln. Wer sich näher mit dem Thema befassen möchte kann sich unter diesem Link ein kostenloses e-Book von der Online Marketing Agentur projecter downloaden. 

 

Quellen (alle zuletzt aufgerufen am 15.5.2012):
  1. 100Partnerprogramme.de
  2. Gründerszene
  3. freelancerwissen.de
  4. affiliate.de
  5. Zalando Partnerprogramm
  6. Coupling Media
  7. Linkmafia

 Ebook-Download: projecter