Lehrveranstaltungsbegleitender Weblog
 
Mittwoch, 30. März 2005
Diffusion und Multiplikation
Diffusion bedeutet systematische Verbreitung:

In der Chemie geht man davon aus, dass sich ein diffundierender Stoff, in ein Medium eingebracht, ungehindert, nach einem Regelsystem verbreitet:


Grafik von Hans-Dieter Mallig, aufgerufen am 30.3.2005

Die rasche, ungehinderte, von keiner Zentralstelle gelenkte Verbreitung und Kommentierung von Nachrichten, scheint ein strategisches Erfolgspotential der Citizen Media zu sein.

In Analogie zu chemischen Diffusionsprozessen kann ein Regelsytem hinter dem Verbreitungsmechanismus vermutet werden. Welche Faktoren könnten die Verbreitung beeinflussen? Unter welchen Umständen wird der Diffusionsprozess ungehindert ablaufen?

"Wir haben also ein Panorama vor uns: entweder eine Gesellschaft der Allkommunikation, in der alle dank ihres potenziellen Zugangs gleichwertig sind .... Es ist eine selbst regulierende Gesellschaft ohne Staatsform, zerstückelt in kleinere, sozial kompatiblere Gruppierungen, verbunden durch ein globales Kommunikationsnetz. Oder es ist umgekehrt eine zentralisierte allwissende Macht". Stanislaw Lem: "Die Megabit-Bombe", Seite 89, Hannover 2003.

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Susanne.Hoedlmoser.Uni-Sbg, Sonntag, 11. Juni 2006, 18:54
Anmerkungen zu 7 Thesen: Diffusion & Multiplikation
… sind meiner Meinung bedeutende Faktoren. Jedoch kann ich die Ansichten von Stanislaw Lem nicht uneingeschränkt teilen, welcher da meint „Wir haben also ein Panorama vor uns: entweder eine Gesellschaft der Allkommunikation, in der alle dank ihres potenziellen Zugangs gleichwertig sind (…). Es ist eine selbst regulierende Gesellschaft ohne Staatsform, zerstückelt in kleinere, sozial kompatiblere Gruppierungen, verbunden durch ein globales Kommunikationsnetz. Oder es ist umgekehrt eine zentralisierte allwissende Macht.“ (Lem 2003: 89) Warum geht Lem von zwei Extremen aus? Ich erachte es für wahrscheinlicher, dass sich eine Mischform aus beiden, von Lem angeführten Ausprägungen, etablieren wird. Denn eine sich selbst regulierende Staatsform, setzt ein hohes Maß an Engagement und Interesse zur Gestaltung und Aufrechterhaltung dieser Staatsform voraus. Betrachte ich jedoch die Wahlstatistiken bei denen ein steter Schwund an Wählern zu verzeichnen ist, so könnte man daraus schließen, dass Politik unglaubwürdig geworden ist und daher keine Zuwendung des potentiellen Wählers verdient, oder aber, dass die Wähler nicht bereit sind sich aktiv zu engagieren, was ich persönlich für wahrscheinlicher erachte. Daher glaube ich, dass die Möglichkeit der prinzipiellen Gleichberechtigung eher in einer sich selbst regulierende Staatsform untergraben wird, als dass in einer Demokratie möglich wäre. Denn immerhin kann in einer Demokratie ein Interessensvertreter als Agent des Wählers fungieren, wohingegen in einer sich selbst regulierenden Staatsform das Individuum selbst gezwungen wäre seine Interessen zu artikulieren bzw. seine Zustimmung und Ablehnung gewissen Themen gegenüber zu äußern.

Ich frage mich wie die prinzipielle Gleichberechtigung in einem System der zentralisierten allwissenden Macht aussieht? Würde die zentralisierte Macht bedeuten, dass alles Wissen an einer virtuellen Stelle gehortet wird, um jedem User die Möglichkeit des freien Zugangs zu Informationen aus erster Hand zu gewähren? Wäre das der Fall, so würde dieses System eine wichtige Informationsvermittlungsfunktion einnehmen. Aufgrund des zentralistischen Aufbaus könnte dieses System jedoch ideal zur Meinungsmache missbraucht werden.

Ich denke, dass beide Systeme, sollten sie ohne das andere existieren, weniger positive Effekte freisetzen, als das der Fall in einer Symbiose aus beiden wäre.

Literatruangaben:

LEM, Stanislaw (2003): Die Megabit-Bombe. Hannover

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