Geschäftsmodell Social Networks
alexander.schauberger.uni-linz, 11. April 2011, 16:53
Geschäftsmodell Facebook
Facebook ist die beliebteste Online-Community der Welt mit über 629 Millionen Nutzern[1]. Ein Geschäftsmodell basiert bei jedem Unternehmen darauf, dass es einen Nutzen für seine Kunden stiftet. Der Nutzen wird vom Kunden letztendlich dafür herangezogen, konkrete Bedürfnisse zu befriedigen. So sind im Kontext von Facebook vor allem die Bedürfnisse nach Zugehörigkeit und Wertschätzung relevant[2].
Facebook bietet seinen Nutzern die Möglichkeit einer Community beizuwohnen und sich in dieser zu präsentieren. So kann der typische Facebook-User Nachrichten schreiben, Apps spielen, Fotos, News und anderes Wissenswerte mit den Freunden in der Community teilen sowie sich mit Gruppen „schmücken“[3].Der Bedarf der User im Internet zu kommunizieren und sich damit zugehörig zu fühlen und auch wertgeschätzt zu fühlen wird von Facebook hervorragend gedeckt und stellt somit die Value Proposition dar.
Im B2B-Bereich bietet Facebook die Möglichkeit für Unternehmen mittels Social Targeting interessensgerecht, zielgerichtet und mit wenigen Streuverlusten zu werben. Außerdem können sich kommerziell-orientierte Unternehmen in Form von Fanpages in einer „privaten, freundschaftlichen Atmosphäre“ aufhalten, wodurch eine erfolgreiche, vertrauensvolle Kundenansprache begünstigt wird.
Hinzu kommt, dass das gesamte Angebot auch per Handy erreichbar ist.
Die Wertschöpfung von Facebook beruht auf Netzwerkeffekten. Je mehr Leute der Community beitreten desto höher ist der Wert für jeden einzelnen User. So trägt jeder Community-Beitritt eines neuen Mitgliedes zu einer Wertsteigerung der gesamten Community bei. Diese Wertschöpfung liegt somit nicht bei Facebook selbst, sondern ist User-generiert.
Durch die steigende Community-Größe und Popularität schafft es Facebook die Attraktivität eines Beitrittes zu erhöhen. Beispielsweise wird durch eine zunehmende Anzahl an Unternehmen und Publishern, welche über Facebook kommunizieren und dort Fanpages führen, das Informationsangebot verbreitert. Somit bestehen viele Wechselwirkungen der interagierenden Community-Mitglieder, welche spiralen förmig einen Mehrwert schaffen[4].
Eine Mitgliedsschaft bei Facebook ist kostenlos, so dass direkte Erlöse ohne Transaktionsbezug wie beipielsweise Mitgliedsgebühren nicht generiert werden. Jedoch kann Facebook durch die Ads-Kampagnen, sprich durch die Funktion als Werbeplattform, transaktionsbezogene direkte Erlöse ver-zeichnen. Die Transaktion ist dabei der Klick eines Facebook-Users auf eine Werbeanzeige, welche mit-tels Social Targeting einer definierten Teilmenge der gesamten Facebook-Community ausgeliefert wird. Der Werbetreibende hat auf Facebook die Möglichkeit diese Teilmenge nach Geschlecht, Alter, Bildungsgrad, Interessensgrad und weiteren Aspekten zu bestimmen und zielgerichtet zu bewerben. Im Gegenzug zahlt er CPC (Cost-per-Click) für jede angeklickte Werbeanzeige an Facebook. Außerdem tauscht Facebook seine Dienste mit dem User und stellt sie somit nicht gänzlich kostenlos zur Verfügung. Der User tauscht nämlich auch eine Vielzahl von persönlichen Daten, die Facebook wiederum gewinnbringend an andere Unternehmen verkaufen kann[5].
Außerdem generiert Facebook indirekte Erlöse in Form von Provisionen. Wenn ein Facebook-User diverse Apps nutzt, gibt es die Chance für einen gewissen Geldbetrag Zusatzpunkte oder generellen Spielfort-schritt zu erreichen. Der User zahlt den Geldbetrag an den App-Hersteller/Betreiber, welcher wiederum Provisionsabgaben an Facebook leistet. Hinsichtlich der erkauften Wettbewerbsvorteile fungiert die oben erwähnte Selbstpräsentation als Motiv[6].
Im Dezember 2010 wurde bekannt, dass Facebook in seinem Dienst neue E-Commerce-Angebote integrieren möchte.Dieser Social-Shopping-Marktplatz soll eine Alternative zum klassischen Online-Shopping darstellen, aber auch neue Mitglieder anlocken und zudem höhere Werbeeinnahmen generieren[7].
[1] www.checkfacebook.com
[3] Die Zeit: Im Sog der Masse, Artikel vom 2. Juni 2010
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