Business und Internet
Sonntag, 27. April 2008
2. Hausübung: Internet-Geschäftsmodelle

Das Geschäftsmodell eines E-Business Unternehmens

Das österreichische Unternehmen inndata Datentechnik GmbH betreibt in Innsbruck ein Industriedatenpool als zentrale Datenbank von Baustoffhandel und –Industrie, die Artikelstammdaten und Produktbeschreibende Daten von ca. 120 namhaften Industriebetrieben umfasst. Das offene Industriedatenpool ist ein leistungsfähiges passwort- geschütztes Multilieferanten-Katalogsystem aus hauseigener Entwicklung und bildet damit die Basis für:

  •  Preis- und Artikelstammwartung

Mit einem einzigen Datenpflege-Vorgang kann der Baustoffhändler über 100.000 Industrieartikelstammdaten erreichen und die Artikelstammwartung und Preispflege besonders zum Jahreswechsel sowie laufend bei jeder Preisanpassung, ohne händischen Eingriff und ohne Änderung der ERP-Software durchführen.

  • Baustoff-Vertrieb

Zur Baustoffsvertriebsunterstützung wird über den Industriedatenpool den Zugriff über 35.000 Seiten mit Produktbeschreibungen und technische Unterlagen in jedem beliebigen Medientyp z.B. CD-ROMs, gedruckte Produktkataloge, Internet-Informationssysteme, e-Commerce und direkt am Point of Sale ermöglicht.

  • Belegdatentausch und EDIFACT

inndata Interchange ermöglicht die automatischen elektronischen Übermittlung verschiedener Belege wie Bestellungen, Rechnungen etc. ohne händischen Eingriff direkt von der EDV des Händlers zur EDV der Industrie (und zurück). Die Datenübermittlung lässt sich mit inndata interchange und auch mit EDIFACT an jede beliebige Warenwirtschaft ankoppeln.

  • Information für Architekten, Baumeister und Endkunden

Der Industriepool stellt umfangreiche, kompetente Fachinformation ohne Verkaufsinteresse für Planer, Gewerbe- und Privatkunden zur Verfügung bereit. Siehe in der Abbildung Nr. 1 eine graphische Darstellung der Informationsaustausch zwischen inndata Datentechnik GmbH und den Geschäftspartner.

 

Abbildung Nr. 1 : zentrale Datenschnittstelle für Handel und Gewerbe

Abbildung Nr. 1 : zentrale Datenschnittstelle für Handel und Gewerbe
Quelle: inndata Datentechnik GmbH

 

Der Zugang zur Datenbank ist bedingt eine Vertragsabschluß und einen quartalsmäßigen Beitrag von 200 Euro zum System-Betriebsaufwand. Die Preis- und Artikelstammdaten werden bereits in jedem beliebigen Format (z.B. PRICAT, XML, BMECAT, DATANORM, CSV, EXCEL, usw.) zum Import in die Warenwirtschaft bereitgestellt (Datentechnik, S. 1 – 3).

Das beschriebene Internet-Geschäftsmodell des Unternehmens inndata Datentechnik GmbH gehört zur Kategorie „Information Broker“ mit dem Unterschied, dass die gestellte Informationen zu Produkten, Preise bzw. technische Beschreibungen zur Verfügung, wird statt durch Werbung und durch Vermittlung von Käufer an Verkäufer, durch einen quartalsmäßigen Beitrag von 200 Euro zum System-Betriebsaufwand finanziert.

Das Unternehmen inndata Datentechnik GmbH hatte die großen Potentiale und Nutzen der Integration der Daten bzw. der kostengünstigen Konnektivität und die universellen Standards der Internettechnik erkannt; und integrierte Information über Produkte, Preise und technischen Beschreibungen von mehrere Anbieter in einem Onlinekatalog und stellte ihn zur Verfügung (Laudon, S. 177 - 181).

Die Geschäftidee liegt an die Unterstützung den Geschäftspartner bei der Anbahnungsphase des Beschaffungsprozesses. In dieser Phase kommen die Annehmer und die Lieferanten in Kontakt, um Information bezüglich auf Produkte bzw. Dienstleistung und deren Transaktionsbedingungen unverbindlich auszutauschen.

Der Onlinekatalog bietet den Baustoffhändler oder den Endkunden erhebliche Vorteile gegenüber der traditionell Beschaffungsprozess:

  • Ort und Zeit unabhängig Informationsaustausch.
  • Erleichterung bei den Ermittlungen neuer Bezugquellen.
  • Verschaffung eine verbesserte und nahezu weltweite Markttransparenz hinsichtlich der zu beschaffenden Güter und Dienstleistungen (Wirtz, s. 43).
  • Senkung der Transaktionskosten, „welche die Kosten für die Suche nach Verkäufern, das Sammeln von Produktinforma-tionen, das Aushandeln von Vertragsbedingungen, den Abschluss, die Durchsetzung von Verträgen sowie den Transport von Waren umfassen“.
  • Senkung der Agency-Kosten, „also etwa die Kosten zur Koordination der Aktivitäten der Firma mit ihrer Lieferanten und anderen Geschäftspartner“.
  • Senkung de Kosten für Entwicklung, Übermittlung und Speicherung von Informationen.
  • Verringerung der Informationsasymmetrie. Diese Situation besteht, „wenn bei einer Transaktion zwischen zwei Parteien eine Partei mehr für die Transaktion relevante Information besitzt als die andere Partei. Diese Informationen können die relative Verhandlungsstärke der Parteien beeinflussen“) (Laudon, S. 176 - 178).

Die Internet-Technologie hat die elektronische Vernetzung alle Marktteilnehmer ermöglicht und damit neue Formen Gewinne zu erzielen und abzuschöpfen und Änderung in der Wertschöpfungskette gebracht. Die traditionelle Verknüpfung von Informationen über Produkte und Dienstleistungen an die Wertschöpfungskette dieser Produkte und Dienstleistungen wurden durch Internet gelöst. Das Internet-Geschäftsmodell Information Broker, angewendet bei dem Unternehmen inndata Datentechnik GmbH, tragt zu einer neuen Form der Wertschöpfung bei: Sie bieten dem Kunden eine Dienstleistung über das Internet kostengünstiger als über die traditionellen Vertriebswegen an (Laudon, S. 177, 180).

 

Literaturquelle

inndata Datentechnik GmbH, http://www.industriedatenpool.com/ , Stand: 25.04.08

Laudon, Kenneth u.a. : Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung, München 2006.

Wirtz, Bernd W.: Electronic Business, Wiesbaden 2000.


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