Digitalisierung erleichtert Produkt- und Preisdifferenzierung
rainer.sieberer.uni-linz, 5. November 2012, 15:36
These 8 lautet im Original so:
„Digitalisierung erleichtert Produkt- und Preisdifferenzierung
Das Prinzip der Produktdifferenzierung kann mittels Versioning eine neue Form der Vermarktung von digitalen Inhalten auf Medien. Und Informationsprodukte übertragen werden. Die darauf aufbauende Preisdifferenzierung eröffnet neue Möglichkeiten der Erlösoptimierung.
Die digitale Form ermöglicht es, die Inhalte in einzelnen Eigenschaften (z.B. Leistungsumfang, Aktualität, Präsentationsform) zu variieren, als Produktlinie zu konzipieren und zu vermarkten. Der Aufwand hierfür ist einfach und kostengünstig wie nie zuvor: Produktgestaltung at your fingertips. Grundlegende Voraussetzung ist die Identifikation der Produkteigenschaft, die von Konsumenten hinsichtlich der Nutzenstiftung als unterschiedlich eingeschätzt wird, hier Aktualität. Anschließend wird entlang der Abstufungen eine Produktlinie gestaltet.“
Stellungnahme
Es war einer der logischsten Schritte von Firmen die mit digitalen Dienstleistungen/Produkten handeln. Man betrachte einfach nur dir Beginne mit verschiedenen Windows Versionen. Damals noch z.B. XP Home, Professionell,... heute mit Windows 8 und Windows RT. Viele Kunden benötigen viele Funktionen einfach nicht, da sie diese sowieso nicht benützen würden, und sind in Folge auch nicht bereit größere Summen dafür zu bezahlen.
Auch bei Video-Spielen ist dieses Phänomen, zugegebenermaßen in abgeänderter Form zu beobachten. Oft bekommen Vorbesteller oder Käufer einer Special Edition zusätzliche Ausrüstungsgegenstände, Autos, Kleidung. Des Weiteren wird hier immer öfter mit DLC (Downloadbaren Extras, welche gegen Geld erworben werden können) gehandelt. Dies ist zwar keine Differenzierung im klassischen Sinn, gehört meiner Meinung nach jedoch auch in diese Sparte.
Es ist natürlich um einiges leichter Funktionen von digitalen Produkten zu entfernen als z.B. bei einem Duschkopf, für den man die gesamte Produktion ändern müsste.
Auch bei vielen Dienstleistungsanbietern ist dies der Fall, es gibt limitierte Gratisnutzung, wenn jemand mehr Leistungen braucht wird der Kunde zur Kassa gebeten (vgl. Dropbox, Spotify).
Meiner Meinung nach eine legitime Entwicklung, sofern bei "abgespeckten" Kaufversionen eine Nutzung ohne zusätzlichen, kostenpflichtigen Content ohne Probleme möglich ist bzw. auch bleibt.
Quelle:
Gemke, "Zehn Thesen zur Internet-Ökonomie" (http://internetwirtschaft.over-blog.de/article-22633770.html), lt. 30.10.2012
constanze.gamsjaeger.uni-linz, 6. November 2012, 11:16
Ich habe auch lange überlegt, ob ich diese These nehmen soll. Digitalisierung ist, wenn man von den anfänglichen Investitionen in die nötige Soft- und Hardware absieht einfach kostengünstiger. Ein Problem für Firmen mit vor allem digitalen Produkten ist, denke ich jedenfalls, die Produktpiraterie. Software kann leicht kopiert werden. Ein wesentliches Problem für First-Mover, die enorme Kosten in die Entwicklung des Produkts gesteckt haben. Alles in allem finde ich deine Überlegungen sehr gut.