Aufgabe 3 - gefragtes und geplagtes Urheberrecht

julia.lindorfer.uni-linz, 17. Juni 2012, 22:05

Aufgabenstellung.

Die dritte Aufgabe in dem Kurs "Nutzung Interaktiver Medien" ist, dass wir mindestens zwei Argumente finden sollten, warum das heute geltende Urheberrecht der "digitalen Gesellschaft" nicht mehr entspricht.

 

 Argument 1:

In Zeiten rasanter technischer Entwicklung wird die Relevanz des Urheberrechtes immer wichtiger. Dies ist inbesondere in dem Bereich Musik- und Filmindustrie sichtbar. Denkt man noch einige Jahre zurück, konnte man nur auf umständlicher Weise Kopien von Filmen herstellen. Durch die Erfindung und Entwicklung von digitalen Speichermedien, wie DVD und Blue-Ray sowie der technischen Verbesserung von Computern wurde dies wesentlich erleichtert. Auf jeden Fall rückt das Thema Urheberrecht immer mehr in den Mittelpunkt eines breiten wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Interesses. Auch der stattfindende Kampf zwischen Samsung und Apple vor amerikanischen Gerichten ist ein Beispiel, dass Schutz auf Patente, Designs und Marken immer bedeutender wird. Dies soll vor unerlaubtem Kopieren schützen. Ein weiteres Beispiel wäre Google: Google will Urheberrechte an Musik, Filmen, Texten, Fotos, etc. massiv einschränken. (vgl. http://ifpi.at; abgerufen am 4.6.2012)

 

Hier ein Link zu einer Zusammenfassung des Österreichischen Urheberrechtes:
http://www.internet4jurists.at/urh-marken/urh01.htm

 

Argument 2:

In diesem Video erklärt der Journalist Matthias Spielkamp (Gründungsredakteur von iRights.info) warum sich PolitikerInnen, JuristInnen, VerbraucherschützerInnen und WirtschaftsvertreterInnen seit Jahren über ein neues Urheberrecht streiten, das dem jetzigen Internetzeitalter gerecht wird. In diesem Video wird sehr deutlich, welche Punkte strittig sind und warum sich auch NutzerInnen Gedanken über das Urheberrecht machen müssen.

http://www.youtube.com/watch?v=JTC_XeHp4P0&feature=related

Laut Herrn Spielkamp liegt es an der Digitalisierung, die ein selbstverständlicher Teil des Alltags geworden ist. Früher waren unter Urheber Verlage, Musiklabels, also die etwas verwertet haben, damit gemeint. NutzerInnen, LeserInnen, ZuschauerInnen, ZuhörerInnen hatten nichts damit zu tun. Mit der Digitalisierung sind ganz viele Dinge auch für den Endnutzer relevant geworden. Früher machte man zB private Kopien von Musikaufnahmen (zB Kassette) für der/die FreundIn, Bekannten etc. Dabei kam es zum Qualitätsverlust. Heute werden Kopien in einem viel größerem Ausmaß und ohne Qualitätsverlust gemacht. Eine Kopie kann somit heute das Original ersetzen. Das Thema Urheberrecht betrifft somit viele Menschen, aber viele davon sind sich nicht im Klaren, wann eine Urheberrechtsverletzung vorliegt und wann nicht. Herr Spielkamp nennt ein Extrembeispiel, in dem die Frau sich nie Gedanken gemacht hatte, dass sie gegen das Urheberrecht verstoßen hatte: Eine Mutter filmt ihr tanzendes Kind - im Hintergrund lief in schlechter Tonqualität eine Musik von Prince - die Mutter lud das Video auf Youtube hoch - dann wurde sie abgemahnt. Ihr war natürlich überhaupt nicht klar, dass sie hier gegen das Urheberrecht verstoßen hatte.

Spielkamp wäre der Meinung, dass das Urheberrecht so geändert werden sollte, dass die Urheber und auch die Verlage, Labels usw. anderen verbieten dürfen, etwas zu nutzen. Er ist der Meinung, dass Urheber wieder mehr Rechte bekommen und nicht zB AutorInnen die Rechte an Verlage abtreten müssen.


Ich finde dieses Video sehr interessant. Es wird sehr gut und auf verständlicher Art und Weise erklärt, warum über ein neues Urheberrecht diskutiert wird. Auch die Beispiele, die er bringt, find ich sehr gut.

 

 Argument 3:

Ist das Urheberrecht veraltert?

Das Urheberrecht ist veraltert und gehört dringend reformiert. Gerade seit heuer wird immer wieder über das nicht mehr zeitgemäße Urheberrecht diskutiert. Dieses war auch der Grund für die Proteste des Antipiraterieabkommens ACTA. Es muss daran gearbeitet werden, dass ACTA auch nachhaltig etwas bewirkt. Man braucht klare, zeitgemäße und ausgewogene Regelungen für den Konsum, Vertrieb und die Nutzung von Musik, Filmen und anderen Kunstformen im Internet. Für alle Beteiligten (NutzerInnen, KünstlerInnen, Anbieter) sollte eine gerechte Regelung eingeführt werden: NutzerInnen sollen Angebote im Internet legal konsumieren können, KünstlerInnen sollen fair entlohnt werden und Anbieter sollten nicht bestraft werden, so Generalsekretär der ISPA (Internet Service Providers Austria) Maximilian Schubert. Das Urheberrecht in seiner jetzigen Form ist nicht den Anforderunegn des Internets gerecht, so Schubert. (vgl. http://www.redakteur.cc, abgerufen am 15.6.2012)

 

Meiner Meinung nach ist das Urheberrecht total überholt und ich finde, dass es mittlerweile modernere und bessere Möglichkeiten gibt, um das zu regeln, wie zB "Creative Commons"

http://creativecommons.org/
http://de.creativecommons.org/was-ist-cc/

Hier noch ein Praxisbeispiel: http://futurezone.at/netzpolitik/5249-stadt-linz-gibt-daten-frei.php

 

Hier der Link zur Aufgabenstellung 3.

 

Quellen:
IFPI Musikmarkt 2011: Zukunftsthema Urheberrecht, Samsung vs. Apple, Google vs. Uhreberrecht, S. 4, URL: http://www.ifpi.at/uploads/IFPI_Musikmarkt2011.pdf, (dl: 4.6.2012)

Ö: Das denken Internetprovider und Filmindustrie über ACTA, URL: http://www.redakteur.cc/filmindustrie-und-internetprovider-ueber-acta/ (dl: 15.6.2012)

 Urheberrecht im Internet-Zeitalter – Interview mit Matthias Spielkamp, URL: http://www.youtube.com/watch?v=JTC_XeHp4P0&feature=related, dl.: 15.6.2012

Internet und Recht: Urheberrecht, URL: http://www.internet4jurists.at/urh-marken/urh01.html, (dl: 15.6.2012)

 

 

 

 

 

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