Etwas Geschichte zu Beginn...

anne sophie.primisser.uni-linz, 16. Juni 2015, 11:19

Die Kryptographie, und daraus folgend auch die Verschlüsselung, entstanden vor tausenden Jahren in den Hochkulturen der Ägypter, Inder und Mesopotamier unter der Nutzung von Steganographie [Hütter, 2010, S.2]. Damals wurden beispielsweise Nachrichten auf die Köpfe von Sklaven tätowiert, damit nach dem Nachwachsen der Haare, der Sklave zum Übermitteln der Nachricht verschickt werden konnte. Eine andere Möglichkeit war es, kleine Löcher in Buchstaben auf Papyrusrollen zu setzen, welche erst unter Gegenlicht sichtbar wurden. Gerade in der militärischen Kommunikation genießt Verschlüsselung traditionell eine sehr große Bedeutung - mit der Entwicklung der Turing-Maschine im zweiten Weltkrieg erlebte vor allem die Kryptoanalyse (genaueres siehe Exkurs) einen wesentlichen Aufschwung [Hütter, 2010, S.4].

 

 

Mit der explosionsartigen Verbreitung von Computern und Vervielfältigung der Rechenleistung anhand Moore's Law, wurde computergestützte Verschlüsselung ab den 70er Jahren zu einem eigenen Forschungsfeld [Wikipedia, 2015a]. 1976 fand ein Quantensprung in der Kryptoszene statt: Whitfield Diffie und Martin Hellman veröffentlichten mit dem "Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch" - besser bekannt unter "Public-Key-Verfahren" - eine neue Art der Verschlüsselung. Aus einfachen symmetrischen Kryptoverfahren wurde eine komplexere assymetrische Kryptographie, mit wesentlich höherer Sicherheit [Wikipedia, 2015b].

Schon vor dem Aufkommen des NSA-Überwachungsskandals im Jahr 2013 wurden Stimmen laut, die verstärkte private Verschlüsselung zu fordern. Mit "Pretty-Good-Privacy" (PGP) entwickelte der amerikanische Physiker Phil Zimmermann eine RSA-Verschlüsselung für die Öffentlichkeit, welche gerade im Bereich der E-Mail und Chat Kommunikation einen gewissen Grad von Sicherheit bietet [Wikipedia, 2015c].

 

Exkurs: Was versteht man unter Kryptoanalyse?

Kryptoanalyse bedeutet das Erforschen und heutzutage auch das Analysieren von Methoden und Techniken, mit denen Informationen aus verschlüsselten Texten gewonnen werden können. Die gewonnene Information kann sowohl der verwendete Schlüssel als auch der entschlüsselte Text sein. Heutzutage wird die Kryptoanalyse vor allem dazu verwendet, die Sicherheit von bestimmten Verschlüsselungsmechanismen nachzuweisen, oder um aufzuzeigen, wie Verschlüsselungen bestimmter Mechanismen aufgehoben werden [Wikipedia, 2015d].

 

 

Quellen

[Hütter, 2010] Hütter, Arno; Geschichte der Kryptographie. http://members.liwest.at/arno.huetter/pub/kryptographie.pdf; Zugriff am 20.03.2015.

[Wikipedia, 2015a] Wikipedia; Geschichte der Kryptographie. http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Kryptographie; Zugriff am 20.03.2015.

[Wikipedia, 2015b] Wikipedia; Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch. http://de.wikipedia.org/wiki/Diffie-Hellman-Schl%C3%BCsselaustausch; Zugriff am 20.03.2015.

[Wikipedia, 2015c] Wikipedia; Geschichte der Kryptographie. http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Kryptographie; Zugriff am 20.03.2015.

[Wikipedia, 2015d] Wikipedia; Kryptoanalyse. http://de.wikipedia.org/wiki/Kryptoanalyse; Zugriff am 20.03.2015.

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