Propaedeutikum Aufgabe 7: Web und Gesellschaft

clemens georg.sunitsch.uni-linz, 31. Dezember 2013, 15:46

 

 

Einsteigen zu meiner Auseinandersetzung mit der Frage „ob Verhaltensweisen der, bzw. Trends und Mainstreams in der Gesellschaft mehr Einfluss auf künftige Phänomene des Webs ausüben, als dies z.B. die Entwicklung der Technik vermag“, möchte ich mit folgendem Bild:

Bild:Ein Chip, der unter die Haut geht (Copyright by Motherboard)

Auf dem Bild ist der Unterarm von Tim Cannon zu sehen. Er ließ sich einen Computer chip unter die Haut implantieren, der die Körpertemperatur misst, per Bluetooth an sein Smartphone sendet und ihn auf ein Absenken oder Ansteigen hinweist. Folglich könnte der Chip auch als äußerst moderner Fiebermesser bezeichnet werden. In meine Auseinandersetzung ist er das erste Beweisstück. Denn Cannon zeigt hier was schon technisch möglich ist. Inwiefern das Auswirkungen auf die Gesellschaft hat oder sogar in den Mainstream Einzug findet ist jedoch fraglich.[Q6]

Denn zumindest seit der Entstehung des Web2.0, das kurz ausgedrückt die Summe von interaktiven und kollaborativen Elementen darstellt, steht der Mensch mehr im Mittelpunkt. UserInnen bewegen sich weg vom reinen konsumieren und werden (Mit)gestalter von Kontent. Damit ist im weiteren absehbar, dass sich soziale Phänomene im Web widerspiegeln.
Nicht nur der Inhalt wird mehr und mehr gemeinschaftlich erstellt, anstelle wie früher von Einzelnen, sondern durch soziale Software wurde die auch die Vernetzung innerhalb der Maßen möglich. [Q1;Q2]

Bild: Web2.0

An dieser Stelle erkennt Peter Kruse (http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Kruse)einen Umbruch der Machtverhältnisse im Web, weg von den Anbietern hin zu den UserInnen. Laut ihm wurde dies auch erkannt und spiegelt sich in der Motivation zur Nutzung des Webs wieder, vom Zugang zu Information, über Selbstdarstellung, hin zur Macht durch Zusammenschluss in Bewegungen. Außerdem bennent er die Gründe dafür, die in der Systemarchitektur des Internets zu liegen scheinen, nämlich:[Q3;Q4]

  • neben dem Web2.0 bzw Aufforderungen zu Spontanaktivitäten
  • hohe Vernetzungsdichte
  • kreisende Erregungen im Netzwerk.

Die von Kruse genannten Veränderungen konnten auch im Artikel “Playing cat and mouse: consumer empowerment and marketing interactions on the Internet“, den ich schon in einem früheren Beitrag bearbeitet habe, von den Autoren beobachtet werden. Zwar kamen sie zum Resümee, dass die Anbieter immer wieder einen Schritt voraus sind und es schaffen durch neue Tools und Strategien ein Machtverhältnis zu ihren Gunsten zu erhalten. Jedoch wird eine deutliche Erstarkung der KonsumentInnen durch Vernetzung und Austausch erkannt. Davon abgesehen sind schließlich auch die von den Unternehmen eingesetzten Mitteln und Technologien durch die oben genannten gesellschaftlichen Auswirkungen auf das Web angestoßen.[Q5]

Kollege Gmeiner und Kollegin Hofer haben sich in ihren Beiträgen mit der Funktionsweise von und Neuentwicklungen bezüglich Cookies beschäftigt. Diese werden letztendlich dafür verwendet das Web und darin enthaltene Anwendungen an die BenutzerInnen anzupassen.
In einem anderen Beitrag beschäftigte ich mich mit Clickstream-Analysen, mit denen es möglich ist zu verfolgen wie sich UserInnen durch das Web bewegen. Also um (gesellschaftliche) Trends zu erkennen und auf Verhaltensweisen reagieren zu können. Dies wäre wohl nicht nötig, wenn die Technik einen stärkeren Einfluss auf gesellschaftliche Trends hätte, als umgekehrt.[Q5]

Als Schlussfolgerung aus den aufgezählten Beispielen würde ich das Wechselspiel zwischen Technik, Gesellschaft und Web wie folgt sehen:
Technische Entwicklung bieten Möglichkeiten, die Gesellschaft setzt Trends (im Web). Also entscheidet das Verhalten der Gesellschaft ob und wie eine Technik angenommen wird und in welche Richtung Weiterentwicklungen führen.

 

Quellen:

1. Wikipedia- Web2.0

2. Wikipedia- Soziale Software

3. Von Rückkopplung, Selbstverstärkung, Aufschaukelung und Resonanz im Falle Köhler

4. Revolutionäre Netze durch kollektive Bewegungen

5. Quelle: Rodriguez-Ardura, Martinez-Lopez, „Playing cat and mouse: consumer empowerment and marketing interactions on the internet“, International Journal of Business Environment, Volume 2, Number 2/2008

6. Green WiWo-Cyborg

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