PRAESENTATION Präsentation Digitales Kuratieren
verena petra.kopf.uni-linz, 12. Mai 2015, 20:45
Digitales Kuratieren
Was kann unter digitalem Kuratieren verstanden werden?
Im Zeitalter von Web 2.0 sowie des modernen, digitalen Journalismus geht es zunehmend darum, im unendlichen Meer der globalen Netze relevante und interessante Inhalte zu finden, zusammenzustellen, anzureichern und im richtigen Kontext zu präsentieren – wofür sich der Begriff «Kuratieren» etabliert hat. Content Curation bezeichnet also "das Zusammentragen und Aufbereiten von Inhalten zu einem bestimmten Thema" 1
Im Journalismus, speziell im Online-Journalismus, versteht man darunter eine zusätzliche Funktion von Journalisten, nämlich wie sie die Ergebnisse ihrer Recherchen einordnen und aufbereiten, kurz: fremde Inhalte kuratieren. Vereinfacht lässt es sich vielleicht dahingehend auf den Punkt bringen, dass externe Informationen bzw. fremde Medien in die Berichterstattung eingebunden oder auf sie verwiesen wird. Die Einordung und Bewertung der Quellen steht im Zentrum des Kuratierens, nicht so sehr die Produktion eigener Inhalte. Kuratieren im Internet kann mittlerweile genauso wichtig wie das Schaffen neuer Inhalte betrachtet werden.2
Auswahl und Präsentation sind die wichtigsten Aspekte des Kuratierens. Die Flut an Informationen und Inhalten wird gefiltert, organisiert und an einer Stelle veröffentlicht, damit andere Internetnutzer die vollständigen Sammlungen oder einzelne Elemente verwenden und teilen können. Das Kuratieren im Internet ist relativ einfach, weil nur wenige Klicks nötig sind, um Sammlungen mit Hilfe von Kuratier-Werkzeugen anzulegen.
Kontinuierlich kuratierte Sammlungen werden immer mehr zu wertvollen Quellen, die einen gezielten Überblick über spezifische Themenfelder geben und dem Leser eine mühevolle Suche mittels Suchmaschinen ersparen.
Im Zeitalter des Web 2.0 und der vorherrschenden Philosophie von "User Generated Content" sowie der "Share Economy" und einer Informationsüberflutung rückt dieses Konzept immer mehr in den Fokus und feiert zahlreiche Erfolge.2 Neben sogenannten digitalen Kurationswerkzeugen bzw. Plattformen (Bsp. Storify, paper.li, ...) rücken auch Funktionen wie „Folgen“, „Abonnieren“ oder Buttons zur positiven Bewertung, die aus sozialen Netzwerken bekannt sind, ins Zentrum der Betrachtung und ermöglichen eine einfache sowie zeitsparende Nutzung dieser Themensammulungen.3
Kuratier-Werkzeuge & Segmentierung
Aktuell gibt es eine große Auswahl von Kuratier-Werkzeugen, die webbasiert funktionieren und somit über jedes internetfähige Gerät nutzbar sind – oft über eine App. Viele Kuratier-Werkzeuge setzen einen Fokus: Sie unterstützen bestimmte Medienformen wie Fotos, Videos, Texte und Links. Strukturen, wie das multimediale Geschichtenerzählen durch die Visualisierung von Zahlen und Fakten als Infografik oder Elemente wie Pinnwände, an denen Informationen, Inhalte, Videos und Fotos angeheftet werden können, sind immer häufiger anzutreffen.
Ein Auszug zu bekannten Kuratier-Diensten und eine Auswahl von Segmentierungskriterien, kann der Präsentation entnommen werden.
Vorzüge von Kuratier-Werkzeugen
Es bieten sich viele Vorzüge: Die Nutzer von Kuratier-Werkzeugen verfügen oft über umfassendes Wissen zu einem Thema, weil es ihren beruflichen oder privaten Interessen entspricht und somit oft eine hohe Relevanz in spezifischen Themengebieten aufweist.
Umfrage - Nutzung eines Dienstes innerhalb der Gruppe?
Folgende Dienste werden in der Präsentation nun näher vorgestellt:
Storify:
Dieser Dienst ermöglicht dem Nutzer sowohl vorhandene Inhalte, wie zum Beispiel Social Media Mitteilungen, Videodateien, etc. zu verknüpfen, sowie individuellen Content zu verfassen.
Keeeb Nano:
Auch dieser Anbieter bietet den Nutzern die Möglichkeit bestehende Inhalte zu sammeln und eigene zu verfassen.
Pearltrees.com:
Bei Pearltrees handelt es sich hingegen um einen Dienst, der ausschließlich das individuelle Kuratieren unterstützt und keinen Zugriff auf eine Website bzw. Social Media Pool ermöglicht.
EXKURS:
Kuratieren und Urheberrecht – ein Problem?
In engem Zusammenhang mit dem Kuratieren von Inhalten steht auch das Urheberrecht, denn das Übertragen von Bildern, Videos und Texten in eigene, öffentliche Sammlungen verstößt gegen dieses Recht. Bei jeder Veröffentlichung von Material muss der Autor bzw. Urheber dieser prinzipiell zustimmen. Wann das Urheberrecht verletzt wird, ist oft strittig, denn die geltenden Rechte können der rasanten Entwicklung von neuen Diensten im Internet nicht immer gerecht werden.
So kann es eine Rolle spielen, ob die Kuratier-Werkzeuge nur Links setzen oder einzelne Elemente übernehmen bzw. eine Kopie speichern. Letzteres trifft für Kuratier-Werkzeuge wie pinterest zu, die Fotos an neuer Stelle im Internet veröffentlichen. Noch nicht geklärt ist, ob eingebundene Inhalte wie Videos von Youtube oder Vimeo gegen das Urheberrecht verstoßen.3
Den Gedanken, dass Originalquelle und Verbreiter eine anerkennende Erwähnung erhalten, verfolgt der „Curator’s Code“. Die gleichnamige Initiative hat den Kodex mit Zeichen für „via“ als Hinweis auf die Originalquelle und „hat tipp“ als Hinweis auf Vermittler oder Kuratoren entwickelt, um dieses Ver- fahren zu standardisieren. 4
Kuratoren im Internet sollten vor allem darauf achten, keine urheberrechtlich geschützten Inhalte zu sammeln oder sich für Kuratier-Werkzeuge entscheiden, die nur Links setzen. Ohnehin gehört es zum fairen Verhalten im Internet, dass Quellen genannt und bestenfalls verlinkt werden.
Diskussion - Thema Urheberrecht
Was sind eure Meinungen zum Thema Urheberrecht beim digitalen Kuratieren? Bitte um Beiträge als Kommentar im Blog.
Umfrage 2 - Stimmungsbild nach der Präsentation
Quellen:
1 URL:http://t3n.de/news/content-content-curation-456349/ Zugriff 28.04.2015
2 Kramp, L., Novy, L., Ballwieser, D., Wenzlaff, K.: Journalismus in der digitalen Moderne. Wiesbaden,
2013, S. 84f
3 URL:http://www.grimme-institut.de/imblickpunkt/pdf/IB-Kuratieren-und-Archivieren.pdf
4 URL:http://curatorscode.org/
5 URL: http://www.medienspiegel.ch/archives/002925.html
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