E-Learning
Montag, 19. Januar 2004
Die Werkzeuge des E-Learning

Chat

Vorteile:
Ermöglicht Gruppenarbeit, schnelle Rückmeldungen, gut erprobt, preiswert.

Nachteile:
Keine nonverbalen Kommunikationsanteile, dadurch großes Missverständnispotenzial, Arbeitschats erfordern eine genaue Vorbereitung (Diskussionsleitung, Protokoll, Absprachen über Kommunikationsstruktur, z.B. wann ist ein Beitrag beendet), Gefahr von Kommunikationsstörungen durch Schnell- bzw. Langsamtipper (man fällt sich leicht ins Wort). Bei Gruppen über 8 Personen unübersichtlich.

Einschätzung:
Chat ist das zur Zeit sozialste E-Learning Kommunikationsinstrument. Gut geeignet für Abstimmungen, Hilfen und sozialen Austausch.


Viedeotelephonie übers Internet

Videotelephonie übers Internet hat mit den professionellen Videokonferenzen nicht all zu viel gemein. Während professionelle Videotelephonie ausschließlich ISDN-Leitungen benutzen, Point-to-point Verbindungen aufbauen und spezielle Hardware verwenden, läuft Videotelephonie übers Internet rechnergestützt über eine ganz normale Einwahl beim jeweiligen Internet Provider.
Spezielle Software ist im Regelfall nicht nötig. Windows bringt seit der Version 98 das Videotelephonieprogramm "NetMeeting" und ab Version XP zusätzlich den "Windows Messenger" mit. NetMeeting ist auch für Mac OS X erhältlich. Da NetMeeting auf allen Windowsrechnern ab Version 98 verfügbar ist, dürfte es sich hierbei um das am weitesten verbreitete Videotelephonieprogramm handeln. An zusätzlicher Hardware wird eine kleine WebCam und ein Mikrofon benötigt.

Vorteile:
Beim NetMeeting kann während des Telefonats ein Whiteboard aufgerufen werden und ein Gruppenchat aktiviert werden. Eigene Dateien können versandt oder auf der eigenen Festplatte freigegeben werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Remotdesktop-Freigabe, die es Konferenzteilnehmern ermöglicht, den Desktop eines Teilnehmers fernzusteuern und so bei Problemen konkrete und direkte Hilfe zu geben.

Nachteile:
Bild- und Tonübertragung sind immer nur zwischen zwei Teilnehmern möglich. Die weiteren Konferenzteilnehmer können sich während dieser Zeit nur schriftlich (Chat) oder im Whiteboard beteiligen. Die Anwahl beit NetMeeting erfolgt über die Rechner-IP des Gesprächspartners, das ist gewöhnungsbedürftig. NetMeeting wird in absehbarer Zeit durch den Windows Messenger ersetzt werden. Beim Windows Messenger ist das Betriebssystem Windows XP und ein Hotmail Konto erforderlich. Dieses ist zwar kostenlos erhältlich, verstärkt aber die Bindung an Microsoft.

Einschätzung:
Bild- und Tonübertragungen sind bei ADSL-Verbindungen mittlerweile gut und bei ISDN-Verbindungen brauchbar, bei Modem-Verbindungen jedoch völlig unzureichend. Dieses Werkzeug kann daher nur bei entsprechender Technikausstattung aller TeilnehmerInnen benutzt werden.
NetMeeting ist in der verfügbaren Form ein sehr gutes Werkzeug. Insbesondere die Kombination von Bild- und Tonübertragung mit Chat, Whiteboard, Dateiübertragungen und Remotedesktop eröffnen beim E-Learning vielfältige Einsatzfelder.


Whiteboards

Whiteboards sind elektronische Wandtafeln, die von allen Teilnehmern auf ihrem Bildschirm gesehen und gemeinsam benutzt werden können. Dieses Werkzeug ist nur in Kombination mit anderen Kommunikationsmitteln, z.B. Chat und/oder NetMeeting sinnvoll einsetzbar.


E-Mail

Es handelt sich um einen schnellen, billigen, zeit- und raumunabhängigen Dienst, über den Nachrichten und Dokumente ausgetauscht werden können. In E-Learning-Umgebungen können Unterrichtsmaterialen an SchülerInnen verschickt werden und diese können ihre Arbeits- bzw. Zwischenergebnisse leicht und zeitunabhängig and die LehrerInnen senden. E-Mail ist hervorragend zur Partnerarbeit (Zweier-"Gruppen") über räumliche Distanzen geeignet. Kurz Absprachen sind leicht und schnell möglich, Rundmails transportieren z.B. Einladungen schnell an einen größeren Teilnehmerkreis. Da mittlerweile fast alle Provider auch Webmail ermöglichen, können E-Mails auf jedem beliebigen Rechner mit Internetzugang empfangen und versandt werden. Schwierigkeiten ergeben sich durch die fast vollständige Begrenzung auf die Schriftsprache. Da nahezu alle nonverbalen Kommunikationsanteile fehlen, ist die Gefahr von Missverständnissen groß. Vor dem "ernsthaften" Einsatz von E-Mail bei E-Learning sollten daher Übungsphasen liegen, die besonders die sogenannten "Netiquette"-Elemente (wie schnell muss ich Antworten, welcher Scherz ist für mein Gegenüber wirklich auch als Scherz erkennbar usw.) und die Verständlichkeit der Nachrichten (Zitate etc) zum Inhalt haben. Weiterhin sollte ein sinvolles Ordnungssystem (welche Mail lege ich wo ab, welche kann ich sofort löschen) entworfen und geübt werden.


Foren

Ein Diskussionsforum ist ein elektronisches "schwarzes Brett". Eine Teilnehmerin, ein Teilnehmer kann eine Diskussion beginnen und alle anderen TeilnehmerInnen können sich zu diesem Beitrag und zu den Folgebeiträgen äußern oder auch selbst eine neue Diskussion beginnen. So können lange und verzweigete Diskussionsstränge entstehen.

Vorteile:
Foren sind gut erprobte, unkomplizierte, Kommunikationswerkzeuge. Diskussions- und Meinungsbildungsprozesse werden sichtbar, alle kommen zum Zug, ein Thema kann als Ganzes, bestehend aus vielen Teilnehmermeinungen erlebt werden. Foren können moderiert werden.

Nachteile:
Foren können leicht unübersichtlich werden. Bei SchülerInnen könnte eine Hemmschwelle eintreten, sich zu äußern, da die Beiträge ausschließlich schriftlich geleistet werden können und dauerhaft im Forum bleiben.

Einschätzung:
Foren sind ein wichtiges Kommunikationswerkzeug in E-Learning Arrangements.


Dokumentenserver

Ein Beispiel für Dokumentenserver ist der CI-Gate-Server. Dieser wurde ursprünglich als reines Nachrichten- und Dokumentenablage und -tauschsystem konzipiert. Mittlerweile wurde ein Forum integriert. Das System verspricht eine sofortige Konvertierung verschiedenster Dateiformate in das PDF-Format. Komprimierte Ordner werden als HTML-Verzeichnisse identifiziert. Wenn diese auf der oberen Ebene eine "index.html"-Datei enthalten, wird diese Direkt im Browser des Anwenders geöffnet.
Insgesamt scheint die Rechtevergabe etwas kompliziert und langwierig, da viele Zugriffsrechte erst beim Systemadministrator beantragt werden müssen, und dann per E-Mail vergeben werden. Die Geschwindigkeit des Seitenaufbaus ist akzeptabel. Up- und Downloadgeschwindigkeiten sind von verschiedenen Faktoren abhängig, bleiben im Durchschnitt aber hinter vergleichbaren Systemen zurück. Audiodateien werden vom System akzeptiert.

Einschätzung:
Reine Dokumentenserver stellen ein gut nutzbares E-Learning Werkzeug dar. In Ihrer Funktionalität bleiben sie zwar weit hinter ähnlichen Systemen (z.B. BSCW) zurück, sind aber zumindest einfacher zu bedienen.


Lernplattformen

Diese Programme sind über WebBrowser zugänglich. Normalerweise muss weder bei den SchülerInnen noch bei den LehrerInnen irgendwelche Zusatzsoftware auf den Rechnern installiert werden. Die gesamte Lernplattform befindet sich auf den Server des Anbieters und ist damit allen Beteilligten jederzeit von überall her über das Internet zugänglich. Der technische Aufwand auf Seiten der LehrerInnen sowie auf der Seite der SchülerInnen wird auf ein Minimum reduziert.


Lernplattformen enthalten im Regelfall:

1.
Informations- und Kommunikations-Werkzeuge: Dazu gehören webbasiertes E-Mail, Diskussionsforum, Chat etc.

2.
Lerninhalte: Textgebundene oder multemediale Inhalte und Aufgabenstellungen.

3.
Interaktive Frage-Antwortmöglichkeiten ("richtig-falsch"-Korrektur durch das System, z.B. multiple Choice, Lückentexte etc.).

4.
LehrerInnen-Werkzeuge: Mit diesen werden Zugangsberechtigungen für Kurse geregelt, Aufgaben gestellt, Arbeitsgruppen gebildet und begleitet.

5.
SchülerInnen-Werkzeuge: Anbringen von individuellem Kommentar an Studienmaterial, Ausdrucken von Kursmaterial, Kalender organisiern, Lernumgebung auf eigene Bedürfnisse einrichten.

Lernplattformen können sehr gut in Ergänzung zu "traditionellen" Lehrveranstaltungen als zeitsynchrone und zeitasynchrone Interaktionsplattform eingesetzt werden. Zur Fallbearbeitung, zum Bereitstellen von Lernamterialien, zur individuellen und/oder gemeinsamen, begleiteten Bearbeitung von Lerninhalten zwischen den Präsenzphasen oder zur Transferbearbeitung vach den Präsenzphasen. Lernplattformen werden als fertige Tools angeboten.

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Unterschied zwischen E-Larning (Distance-Learning) und Präsenzlernen


E-Learning
  • E-Learning findet an verschiedenen Orten, häufig auch zu verschiedenen Zeiten statt. Das ermöglicht den SchülerInnen das Lernen nach einem individuellen Zeitplan im eigenen, individuellen Lerntempo.
  • Lernen kann nur erfolgen, wenn das technische Equipment vorhanden ist und funktioniert. Lernende sollten also auch über technische Grundkenntnisse und -fertigkeiten verfügen. Wenn die Technik ausfällt ist das Lernarrangement für die Zeit des Ausfalls nicht verfügbar.
  • E-Learning erfordert (und fördert) aktives Lernen.
  • E-Learning erfordert eine hohe Selbstorganisation und -disziplin beim Lernen.


    Präsenzlernen
  • Präsenzlernen findet am selben Ort und zur gleichen Zeit statt.
  • Ein individueller Lernplan ist nicht möglich. Ein mittleres Lerntempo wird erzwungen. Das kann leicht zu Über- oder Unterforderungen führen.
  • Präsenzlernen kommt auch ohne besonderen technischen Aufwand aus. Wird Technik eingesetzt, so ist in der Person der Lehrerin oder des Lehrers eine Fachkraft vorhanden, die sofort Hilfe leisten kann. Auch wenn die Technik einmal völlig ausfällt, bedeutet das nicht, dass die Unterrichtsstunde damit beendet ist.
  • Beim Präsenzlernen gibt es keine technischen Filter. Es bietet soziale Interaktionen und (non-)verbale Kontakte. Direkte Klärungsmöglichkeiten bei Fehlinterpretationen und Missverständnissen sind gegeben.
  • Präsenzlernen vereinfacht Absprachen und das Lösen von komplexen Problemen auf organisatorischer, fachlicher und sozialer Ebene.
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    Was ist E-Learning?

    Das E steht für Electronic und Learning bedarf keiner Erklärung. E-Learning wird manchmal als Oberbegriff für alle elektronisch unterstützten Lernformen benutzt. Zumeist wird darunter aber das Lernen mit Hilfe von Kommunikations- und Informationstechnologien im Internet verstanden.

    Es handelt sich also um eine Form des Distance-Learning unter Verwendung von Computern und Internet. Aber Distance-Learning in Reinform ist für schulisches Lehren und Lernen völlig ungeeignet! Geeignet, zumindest aber erprobungswürdig, ist dagegen blended E-Learning (hybrides E-Learning). Dabei wird teilweise in Präsenzform,teilweise in Distanzform gearbeitet.

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    Literatur
    http://www.elearnconcept.de http://www.unipublic.unizh.ch http://www.bmbwk.gv.at/start.asp http://www.elearning.uni-hd.de/ http://lernen.bildung.hessen.de http://www.selfhtml.org/
    by gerhard.ehgartner.salzburg (2004.01.21, 18:06)

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