Lernen mit Weblogs
 
Sonntag, 25. Jänner 2004

#2 Fallstudie über E-Learning

In dieser Arbeit beschreibe ich kurz die Ergebnisse einer amerikanischen Studie über E-Learning. Anschließend möchte ich diese Erkenntnisse auf unsere Lehrveranstaltung anwenden.





[a] Kritik anhand am E-Learning anhand einer amerikanischen Studie

[b] Anwendung der Fallstudie



[a] Kritik am E-Learning anhand einer amerikanischen Studie

Eine US-amerikanische Studie von Noriko Hara und Rob Kling mit dem Titel "Students' Distress with a Web-based Distance Education Course" aus dem Jahr 2000 befasst sich mit der Sichtweise der Lernenden. Sie stellen fest, dass das Allein-Arbeiten bestimmte Komplexitäten mit sich bringt, die verunsichernd wirken und Frustrationen auslösen können. Vor allem fehlendes Feedback von Mitstudierenden oder Lehrenden, die gerade dasselbe Problem wahrnehmen, die Verunsicherung verstärkt. Frustration wird auch durch technische Ärgernisse verursacht. Gibt es bei technischen Hindernissen keine Hilfe von Kollegen, ist die letzte Konsequenz der Abbruch des Kurses. Werden die Arbeitsaufträge unklar formuliert, so führt dies zum Erleben des Nichtverstehens, was wiederum sehr frustrierend ist. Die Fallstudie zeigt auf, dass bei den Studierenden das Bedürfnis besteht, Rückmeldungen in Bezug auf ihre technischen und inhaltlichen Unsicherheiten zu erhalten. Diese Rückmeldungen sollen signalisieren, dass die Erwartungen der Lehrenden erfüllt werden. Die virtuelle Lernform verstärkt somit defensives Lernen. Die Erwartung der Lehrenden gewinnt dabei offenbar mehr Bedeutung als die eigenen inhaltlichen Interessen - die Lerngründe treten also in den Hintergrund.

Die Hauptaktivitäten beim E-Learning stellen sich durch den Rhythmus 'Stöbern, Clicken, Test' dar – das heißt, zuerst erfolgt ein erstes Stöbern, dann ein systematisches Durcharbeiten der Lerneinheiten und am jeweiligen Kapitelende werden Multiple-Choice-Test durchgearbeitet. Beim Stöbern werden aufgrund von Neugier die verschiedenen Funktionen und Buttons einfach ausprobiert und in den Inhalt hineingeschnuppert.

Beim Durcharbeiten der elektronischen Lernunterlagen fällt auf, dass alle Lernenden die mögliche Flexibilität von webbasierten Seiten durch die Hyperstruktur nicht genützt wird. Sie gehen beim Lernen durchwegs linear vor. Die Tätigkeit des Durcharbeitens wird von folgenden Begriffen charakterisiert: "von vorne bis hinten", "chronologisch", "Kapitel für Kapitel", "Von Anfang bis Ende", "top-down", etc. Die gezielten Vertiefungen, die jeder Lerngegenstand mit sich bringt, sind ebenso verdeckt wie die Irrwege menschlicher Lernprozesse. Die verdeckten prozessualen Irrwege und die verdeckte inhaltliche Vielfalt werden für die Lernenden höchstens diffus erkennbar. Unter anderem wird als Grund für diese lineare Vorgehensweise genannt, dass man befürchtet etwas Wichtiges nicht mitzubekommen. Weitere Einflüsse sind die bisherigen Schulerfahrungen und Bücher. Der Wechsel von einer linearen Struktur in Form von Büchern zu einer Hypertext-Struktur ist demzufolge bisher nur im Weg vollzogen, nicht aber in den Handlungsweisen der Lernenden.


[b] Anwendung der Fallstudie

In diesem Abschnitt möchte ich die Erkenntnisse der behandelten Fallstudie am Beispiel unserer Lehrveranstaltung anwenden und einige persönliche Eindrücke wiedergeben.

~ Frustration

Auch bei der Lehrveranstaltung "Nutzung interaktiver Medien" wurde anfangs durch technische Hindernisse Frustration ausgelöst. Funktioniert der Weblog nicht so wie man ihn haben will, so ärgert man sich darüber und dies wiederum senkt die Motivation daran weiterzuarbeiten bzw. steigert die Frustration über diese neue Technologie Weblog.

~ Arbeitsaufträge

Dadurch, dass der Kurs in diesem Semester zum ersten Mal in dieser Form abgehalten wurde, standen die Anforderungen und die genaue Aufgabenstellung erst Mitte des Semesters fest.

~ Struktur der Weblogs

Aus dem vorher genannten Grund war auch die Struktur der Weblogs unübersichtlich. Um wichtige Informationen zu erhalten, musste man die verschiedenen Blogs durchsuchen. Dieses Manko wurde aber durch die Berliner Studenten gelöst und soweit ich dies beurteilen kann, läuft die Suche nach bestimmten Weblogs nun effizienter ab.


Quellenangabe

Anke Grotlüschen: Widerständiges Lernen im Web - virtuell selbstbestimmt? Eine qualitative Studie über E-Learning in der beruflichen Erwachsenenbildung.

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