Artikel Geschäftsmodell á la web
Andrea.Schachinger.Uni-Linz, 31. Oktober 2015, 11:54
Das World Wide Web bringt bzw. brachte Veränderungen mit sich. Ob im privaten Kommunikationsverhalten oder in der Berufswelt, es ist ein Trend in Richtung Technik merkbar spürbar. Auch die Wirtschaft passt bzw. passte sich immer wieder auf die neuesten Entwicklungen und auf die Bedürfnisse der Gesellschaft an. In diesem Artikel wird im ersten Teil das E-Business näher beleuchtet und im zweiten wird Anhand des Unternehmens „Amazon“ das Thema weiter vertieft.
Bei den technisch unterstützen Geschäften spricht man unter anderem von E-Commerce und E-Business. Um einen einheitlichen Konsens zu erreichen gibt es zum Beginn eine kurze Definition von E-Business:
Electronic Business nutzt digitale Informationstechnologien zur Unterstützung von Geschäftsprozessen mit dem Ziel der Generierung eines elektronischen Mehrwerts. Information, Kommunikation und Transaktion als die zentralen Bausteine des Electronic Business werden dabei über digitale Netzwerke transferiert bzw. abgewickelt. (Q1)
Laut dieser Definition ist demnach E-Business eine Geschäftsform, dass zum Erreichen von ihrem Unternehmenserfolg das Internet nützt. Das E-Business enthält mehrere Funktionen. Neben dem E-Shop, der dem Unternehmen zum Verkauf von Produkten und Dienstleistungen dient, gibt es auch das E-Procurement, zur Beschaffung von zum Beispiel Rohstoffen genützt wird und E-Marketplaces, das zum Handeln über digitale Netzwerke verwendet wird. Durch diese technischen Entwicklungen ergaben sich somit neue Möglichkeiten für UnternehmerInnen, so können diese nicht nur durch physische Aktivitäten ihren Geschäftserfolg erreichen, sondern auch auf einer elektronischen Ebene.
Grundsätzlich unterscheidet man vier Basis-Geschäftsmodelle (Q2): E-Commerce, E-Content, E-Connection und E-Context. Um einen kurzen Einblick zu geben, werde diese im Folgenden kurz näher erläutert. Das E-Commerce-Modell umfasst neben den zentralen Aktionen, nämlich der Geschäftsabwicklung und –transaktion auch noch die im Vorfeld laufenden Prozesse: die Anbahnung an die KundIn und die Aushandlung. Das E-Commerce-Modell hat im Vergleich zu dem klassischen Geschäftsmodellen á la „Brick and Mortar“ den Vorteil, dass die Anbahnung an die potentielle KäuferIn und die Vereinbarungsphase kostengünstiger sind, da der Personal- und Zeitaufwand nicht so groß ist. Grundsätzlich zählen alle Unternehmen zum E-Commerce, die Produkte und Dienstleistungen nur bzw. teilweise über den elektronischen Weg verkaufen. Demnach gibt es am Markt Unternehmen die ausschließlich ihr Produkt über das Internet verkaufen, wie zum Beispiel Amazon (www.amazon.at) oder die neben dem E-Shop, noch einen physischen Shop besitzen, wie zum Beispiel das Unternehmen Apple (www.apple.com). Im Geschäftsmodell „Content“ geht es grundsätzlich um die Sammlung, Auswahl, Systematisierung, Zusammen- und Bereitstellung von Inhalten. Inhalte können zum Beispiel Bilder, Musikdateien, Lerninhalte und Nachrichten sein. Ein klassisches Beispiel für das Geschäftsmodel „Content“ ist eine Onlineversion einer Zeitung, wie die von der österreichischen Qualitätszeitung „derStandard“ (www.derstandard.at). Hier wird der Öffentlichkeit Information zur Verfügung gestellt. Es gibt auch Mischformen zwischen dem Geschäftsmodell E-Commerce und E-Content. Das meint, dass das Unternehmen zum einen Information bereitstellt und zum anderen Produkte verkauft, wie zum Beispiel Amazon. Das dritte Geschäftsmodell wird mit E-Connection bezeichnet. Bei diesem Modell geht es um Verbindung zwischen mindestens zwei KommunikationsparterInnen. Unternehmen die in diesem Geschäftsmodell tätig sind, stellen die nötige Infrastruktur für die individuelle und auch kommerzielle Kommunikation zur Verfügung, zum Beispiel E-Mail-Plattformen und Internet Service Provider. Ein sehr zentrales Geschäftsmodell im E-Bereich ist das Model E-Context. Bei diesem wird der UserIn Information angeboten. Einer der erfolgreichsten in diesem Bereich ist die Suchmaschine Google. Wie auch schon bei den bereits angeführten und erläuterten Geschäftsmodellen im E-Bereich, gibt es beim E-Context-Modell, Mischformen. Wie zum Beispiel das Unternehmen Amazon, dieses arbeitet neben dem E-Commerce auch im E-Context. Das meint, dass Amazon neben dem Ziel Ware zu verkaufen auch ein weiteres Ziel hat, nämlich sie geben den UserInnen zum Beispiel Informationen über die Produkte.
Nachdem das Thema theoretisch erfasst und näher beschrieben wurde, wird im nächsten Schritt, mit Hilfe eines Beispiels aus der Praxis der Einblick weiter Vertieft. Für diese Vertiefung wird ein sehr bekanntes, schon mehrmals erwähntes Unternehmen verwendet, nämlich „Amazon“. Kurz möchte ich diese Auswahl begründen. Amazon ist ein weltweit agierendes erfolgreiches Unternehmen im E-Business, dass es ohne Internet nicht geben würde und somit vor der Einführung des Internets nicht gegeben hätte. Das Unternehmen Amazon wurde im Jahr 1994 von Jeff Bezos gegründet (Q3). Der ursprüngliche Zweck der Seite war ein elektronischer Büchermarkt. Heute finden die UserInnen in mehr als 160 Länder der Welt auf dieser Plattform neben Bücher auch CDs, Haushaltsgeräte und Videos um nur ein paar Wenige zu nennen. Das Angebot an Produkten ist stetig am Wachsen. Das börsennotierte Unternehmen brachte auch diverse Eigenmarken auf den Markt, wie zum Beispiel die eBook-Marke „Kindle“ oder die Möbelmarke „Strathwood“. Amazon erwirtschaftete im Jahr 2014 einen Umsatz von rund 22,51 Milliarden US-Dollar (Q4). Die folgende Statistik zeigt in welchen Sparten das Unternehmen Prozentuell seine Umsätze in den Jahren 2006 bis 2014 machte. Interessant bei dieser Statistik ist, dass zum einen der Umsatz stätig am Wachsen ist und zum anderen dass der prozentuelle Anteil der Umsätze im Bereich der elektronischen Produkte stetig zugenommen hat.
Statistik Umsatzzahlen Amazon Weltweit (Q4)
Neben den „klassischen“ Produkten bietet das Unternehmen eine Plattform für „KlickarbeiterInnen“ an, diese trägt den Namen „Amazon Mechanical Turk“ (Q5). Der Name dieser Webseite bzw. dieses Geschäftsbereiches des Unternehmen Amazon ist zurückzuführend auf den mechanischen Türken, der auch die freie Übersetzung ins Deutsche ist. Der mechanische Türke ist eine Erfindung aus dem Jahre 1770 (Q6). Wolfgang von Kempelen entwickelte einen maschinellen Schachspieler, der auf den ersten Blick ohne menschliche „Hand“ bzw. Intelligenz denken und handeln kann, im speziellen Fall Schachspielen, der Glauben an die künstliche Intelligenz wurde „geboren“. Dieses Thema der „künstlichen Intelligenz“ ist mit der Erfindung des Internets wieder aktuell geworden. Denn das Internet ist nicht eine Maschine die macht was es will, sondern die Menschen im Hintergrund. Das Geschäftsmodell von Amazon „Amazon Mechanical Turk“ nützt die menschliche Intelligenz mit Hilfe der sogenannten „KlickarbeiterIn“ oder auch „digitale TaglöhnerInnen“ genannt. Das Konzept hinter dieser Plattform ist es, dass nicht der Mensch den Computer eine Anweisung gibt, sondern der Computer der menschlichen AnwenderIn. Diese führt diese Aufgabe gegen eine „Belohnung“ aus. In Ländern wie Amerika und Kanada gibt es eine Entlohnung mittels Geld in den europäischen Ländern gibt es eine Bezahlung in Form von Gutscheinen für Amazon. Die Aufgaben die gestellt werden dienen als Grundlagen von einer großen Datenbank, aus der komplexe Aufgaben und Fragen gelöst werden sollten, so die Idee von diesem Geschäftsmodell (Q7).
Mit diesem Unternehmen ist es Amazon gelungen ein Geschäftsmodell zu entwickeln, dass ohne das Internet nicht möglich wäre. Dieses bietet Menschen eine neue orts- und zeitunabhängige Verdienstmöglichkeit. Die digitalen Entwicklungen stellen die Zeit und den Ort immer mehr in den Hintergrund und das nicht nur im privaten Bereich, sondern auch in der Bildung und auch im Geschäftsbereich. In meinen Augen geht dieses Modell mit den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen.
Quellen:
Q3:ONLINE: http://www.was-war-wann.de/geschichte/amazon.html
Q5:ONLINE: https://www.mturk.com/mturk/welcome
Q7:ONLINE: http://www.golem.de/0511/41434.html
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